Nachdem es ein wenig ruhig rund um die Golf-Airlines wurde, beziehungsweise mehr von Sparmassnahmen, als von Wachstum die Rede war, scheint sich das Blatt inzwischen wieder gewendet zu haben.

Nachdem wir bereits darüber berichteten, dass Qatar Airways neben einem möglichen (aber unwahrscheinlichen) Einstieg bei Lufthansa, auch Hannover im Visier hat, kommt mit Emirates nun der nächste Golf-Carrier mit neuen Deutschland-Plänen um die Ecke.

Emirates wünscht sich Open Skies-Abkommen mit der EU

Demnach plant die Airline aus Dubai einen deutlichen Wachstum auf dem hiesigen Markt hinzulegen. Derzeit bedient Emirates mit Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg bereits vier Grossstädte und deckt damit sowohl die Mitte, den Süden, Westen, und den Norden Deutschlands ab. Allerdings fehlt Ostdeutschland entsprechend gänzlich im Flugplan des Flag-Carriers der Vereinigten Arabischen Emirate. Eine Tatsache, die Emirates am liebsten schnellstmöglich ändern möchte und mit Berlin ist auch schon die perfekte Destination gefunden. Das ist zumindest das Ergebnis einer Marktforschung, die durch die Airline in Auftrag gegeben wurde und die Bundeshauptstadt als lohnenswert beschreibt.

Emirates Boeing 777 2

Allerdings steht der Fluggesellschaft dabei die Europäische Union im Weg, da es Emirates im Rahmen des aktuellen Abkommens nur gestattet ist, insgesamt vier Flughäfen – wie momentan der Fall – in Deutschland anfliegen zu dürfen. Emirates wünscht sich von daher ein sogenanntes Open Skies-Abkommen mit der EU, das der Airline erhebliche Freiheiten im europäischen Luftraum und somit bei der Wahl weiterer Ziele ermöglichen würde. Derzeit bedient Emirates drei Mal täglich die Flughäfen Frankfurt und München, sowie zwei Mal täglich Düsseldorf und Hamburg. Dabei kommen Boeing 777 und Airbus A380 zum Einsatz.

Die Lufthansa dagegen bietet in Richtung Dubai lediglich eine Nonstop-Verbindung an, die mit einem Airbus A330 betrieben wird. Entsprechend scheint das Interesse des Kranichs an Dubai nicht allzu gross zu sein, jedoch ist es gerade die Lufthansa, die bei den wiederkehrenden Gesprächen rund um ein Open Skies-Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Vorliebe versucht, Einfluss zu nehmen, um dieses möglichst zu verhindern.

Direktflug zwischen Frankfurt und New York möglich

Ein für Emirates inzwischen äusserst wichtiges Geschäftsmodell sind die sogenannten 5th Freedom-Flüge, wobei eine Airline Flugverbindungen ausserhalb, beziehungsweise ohne Berührung ihres Heimatlandes unterhält. Bisher fährt Emirates damit scheinbar sehr gut, so soll insbesondere der Flug zwischen Mailand und New York äusserst ertragreich sein. Daneben unterhält die Fluggesellschaft aus Dubai ausserdem einen Flug von Athen nach New York und zwischen Bangkok und Hongkong. Daneben gab es Pläne für eine Verbindung von Barcelona nach Mexiko-Stadt.

Emirates Airbus A380

Angesichts der erfolgreichen 5th Freedom-Flüge der Golf-Airline, könnte sich Emirates demnach auch vorstellen, das Angebot weiter auszubauen und dabei schaut Dubai wieder auf Deutschland. So würden laut Airline-Chef Tim Clark Passagiere aus Deutschland extra nach Mailand fliegen, um im A380 seiner Airline nach New York zu fliegen. Entsprechend spielt die Fluggesellschaft mit dem Gedanken, künftig selbst Flüge in Richtung des Big Apples ab Frankfurt anzubieten.

Aktuell wird New York insgesamt sechs Mal am Tag ab der Mainmetropole angeflogen, darunter drei tägliche Flüge der Lufthansa, sowie je einmal täglich von Delta Air Lines, United Airlines und Singapore Airlines. Letztere unterhält somit bereits eine 5th Freedom-Verbindung, wie sie Emirates im Sinn hat. Ob der Bedarf nach einer weiteren Direktverbindung allerdings besteht, muss Emirates freilich zunächst klären, genau wie die Tatsachen, dass der John F. Kennedy Airport über keine freien Slots mehr verfügt und der Flughafen in Newark den A380 nicht abfertigen kann.

Fazit zu den Deutschland-Plänen von Emirates

Emirates scheint sehr zufrieden mit den Zahlen aus Deutschland zu sein, weshalb die Golf-Airline aus Dubai nun weiter auf dem hiesigen Markt expandieren möchte. Dazu fehlt allerdings noch ein entsprechendes Abkommen mitsamt der Europäischen Union, wo mindestens die Lufthansa erneut intervenieren dürfte. Ob es Emirates jedoch gelingt, in Deutschland künftig weiter auszubauen, wird die nahe Zukunft zeigen.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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