Piloten erheben schwere Vorwürfe gegen Qatar Airways, wonach die Dienstpläne und Arbeitszeiten die Piloten zur sicherheitsgefährdender Erschöpfung trieben.

Qatar Airways sieht sich derzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert, wonach Piloten über enorme Belastungen durch die Dienstpläne und zu geringe Ruhezeiten berichtet haben sollen. Wie aero.de berichtet, seien etwa einem Piloten beim Landeanflug vor Müdigkeit gar die Augen zugefallen. Die Golf-Airline wiegelt zwar ab, will der Sache dennoch auf den Grund gehen. Und nicht nur die, auch die europäische Luftfahrtaufsicht EASA hat sich nun eingeschaltet, um die Vorwürfe zu prüfen.

Qatar Airways wiegelt ab und ermittelt doch

Qatar Airways befand sich n letzter Zeit vor allem wegen des eskalierten Streits mit Airbus in den Medien. Nun sorgen jedoch neue Schlagzeilen für Aufregung bei den Kataris. So sollen sich Piloten der Golf-Airline über zu grosse Arbeitslast und Müdigkeitserscheinigungen im Cockpit beklagt haben. Der Druck und Stress, verursacht durch die straffen Dienstpläne, ginge auf Kosten der Sicherheit, wie es in einem Whistleblower-Bericht heissen soll. Deshalb hat sich jetzt auch die europäische Luftaufsichtsbehörde EASA eingeschaltet. Gleichzeitig versucht Qatar Airways zu beschwichtigen.

Qatar Airways Airbus A350
Piloten von Qatar Airways erheben schwere Vorwürfe gegen die Golf-Airline.

Ein Pilot soll demnach unter anderem berichtet haben, dass ihm bei der Ladung vor lauter Müdigkeit kurzzeitig die Augen zugefallen sein. An Bord hätten sich demnach 400 Passagiere befunden, als sich das Flugzeug im Landeanflug auf Doha befand. Der Vorwurf: Qatar Airways überdehne die Dienstpläne und nehme die Erschöpfung der Crews in Kauf. So würden Grenzen zwischen Dienst- und Ruhezeiten verschwimmen. Qatar Airways wies die Vorwürfe zwar grundsätzlich zurück, erklärte nun aber, dass man gegensteuern möchte, um sicherstellen, „dass Dienstpläne und Ruhezeiten unserer Flugbesatzungen mit betrieblichen Anforderungen […] in Einklang gebracht werden“.

EASA plant Bedenken nachzugehen

Während diesbezüglich von der Luftfahrtaufsicht Katars, der QCAA, bisher nichts vernommen wurde, hat sich nun jedoch die europäische Aufsicht zumindest zu Wort gemeldet, dass man im Rahmen der Zuständigkeit allen bedenken nachgehe, „die ihr zur Kenntnis gebracht werden – unabhängig davon, ob es sich um eine mögliche Ermüdung der Besatzung oder ein anderes Problem handelt“, wie die EASA gegenüber aero.de erklärt haben soll. Gleichzeitig sei man nicht befugt zu „zu konkreten Fällen Stellung zu nehmen, […] die gegebenenfalls einer internen Bewertung unterzogen werden“, erklärte die Behörde weiter.

Fazit zu den Vorwürfen gegen Qatar Airways

Gerade befindet sich Qatar Airways in keiner einfachen Situation. Da wäre zum einen der eskalierte Streit mit dem europäischen Flugzeugbauer Airbus und nun die äussert schwerwiegenden Vorwürfe von Teilen der eigenen Piloten. Diese streitet die Golf-Airline zwar zunächst ab, möchte aber dennoch die Prozesse prüfen und den Vorwürfen nachgehen. Inzwischen ist dabei auch die EASA hellhörig geworden und möchte den Fall prüfen.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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