Viele Airlines hat die Coronakrise hart getroffen. Durch den Wegfall von über 90 Prozent der Passagiere und dem weltweiten Grounding blieben viele Flugzeuge am Boden – mit Millionenverlusten. Nachdem die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca bereits im April um eine staatliche Hilfe gebeten hatte, hat das Bangen nun ein Ende. Die kolumbianische Regierung stimmte einem Hilfsdarlehen zu.

Seit Monaten befindet sich das insolvente Star Alliance Mitglied in der Krise. Schon vor der Coronakrise musste die Airline bei einigen ihrer Tochterfirmen Insolvenz anmelden. Nun trifft es den Mutterkonzern. Angesichts der Krise nicht verwunderlich. Dennoch musste die zweitgrösste Fluggesellschaft Lateinamerikas lange auf eine staatliche Hilfe hoffen. Die 1919 gegründete Airline meldetet bereits Anfang Mai in New York Insolvenz an. Nun soll das staatliche Darlehen bei der Restrukturierung helfen, wie aeroTelegraph kürzlich mitteilte.

Kolumbien genehmigte Darlehen über 370 Millionen US-Dollar

Wie bereits erwähnt beantragte die grösste kolumbianische Fluggesellschaft im April bei der kolumbianischen Regierung Staatshilfen. Diese wurden immer wieder abgewiesen. Im März musste die Airline, wie viele andere auch ihren internationalen Flugverkehr streichen und verbuchte einen Passagierrückgang von über 80 Prozent. Nun die positive Wendung. In einer Mitteilung vom 29. August gab die Regierung bekannt, dass sie der Airline ein Darlehen von 370 Millionen US-Dollar bis Ende 2021 zur Verfügung stellt.

Avianca Brazil Airbus A320

Das sind gute Nachrichten für die Airline angesichts ihrer misslichen Lage. Schon vor der Coronakrise soll die Airline Verluste gemacht haben und Schulden von 7,3 Milliarden Dollar angehäuft haben. Das jetzt gewährte Darlehen muss noch in New York genehmigt werden, da die Airline dort nach Chapter 11 ihren Insolvenzantrag gestellt hat. Mit dem Geld soll der Flugbetrieb vorerst gesichert und die 100 Jahre alte Airline vor dem Aus bewahrt werden.

Avianca wichtiger Wirtschaftsträger

Dass die kolumbianische Regierung nun doch einem Millionenschweren Darlehen zustimmt, liegt sicherlich auch an der starken wirtschaftlichen Kraft der Airline in dem Land. Neben den eigenen 21’000 Angestellten hängen weitere 300’000 Jobs mit der Fluggesellschaft zusammen. Mit dem Geld will die Airline nun auch wieder den internationalen Flugverkehr starten.

Aktuell herrscht für Kolumbien noch eine internationale Reisewarnung angesichts der weltweiten Coronakrise. Nach Angaben des Departments für auswärtige Angelegenheiten wird weiterhin von Reisen in Risikogebiete abgeraten. Rückkehrer müssen in der Schweiz weiterhin unabhängig von einem negativen Testergebnis für zehn Tage. Derweil plant Avianca die Wiederaufnahme des nationalen Flugverkehrs Mitte September. Zumindest einzelne regionale Verbindungen sollen dann wieder möglich sein. Wann der internationale Flugverkehr dagegen aufgenommen wird, hängt von den internationalen Bestimmungen ab, wie die Airline auf ihrer Internetseite mitteilte:

Although we have announced the beginning of domestic operation as of September 1, the international operation will resume gradually as the governments of the various countries authorize the entry of flights from Colombia and establish sanitary measures for international flights.

Statement Avianca

Fazit zu den Staatshilfen für Avianca

Die Reisebranche ist ohne Zweifel mit am stärksten von der Coronakrise betroffen. Nun muss auch ein weiteres Star Alliance Mitglied staatliche Hilfe in Anspruch nehmen. Neben Lufthansa und ihren Tochtergesellschaften, wie der SWISS, erhält die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca nach langer Wartezeit ein Darlehen der Regierung. Damit sollen in erster Linie der Flugbetrieb gesichert werden und die vielen Arbeitsplätze erhalten bleiben. Bleibt abzuwarten, ob das 370 Millionen US-Dollar umfassende Darlehen auch das eingeleitete Insolvenzverfahren abwenden kann.

Autorin

Seit Julia mit 4 Jahren ihren ersten Langstreckenflug erlebt hat, sind weite Reisen und exotische Orte aus ihrer Urlaubsplanung nicht mehr wegzudenken. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Nebenbei studiert sie in Berlin Tourismusmanagement. Bei Reisetopia möchte sie ihre Erlebnisse gerne mit Euch teilen!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.