Wer an einen Reiseblog wie reisetopia denkt, hat vermutlich nicht direkt das Wort Nachhaltigkeit im Kopf. Doch wir wollen uns nicht der Verantwortung entziehen, die mit einer grossen Reichweite einhergeht, sondern Steine ins Rollen bringen, um vielleicht auch andere zu inspirieren. Mit vielen kleinen Schritten haben wir bisher einiges erreicht.
Status- und Meilenruns, mal eben von Berlin nach München fliegen, fast jeden Monat Langstrecke – so etwas war Normalität in den Anfangsjahren von reisetopia. Doch nicht nur Corona hat dieses Reiseverhalten geändert, auch vorher haben wir schon einige Schritte ergriffen, die uns das Reisen seitdem ein wenig bewusster erleben lassen und wir trotzdem spannenden Content auf unserer Seite liefern können. Was wir genau tun, wollen wir hier mit Euch teilen. Gleichzeitig sind wir jederzeit offen für Vorschläge, was wir noch besser machen können, denn es steht ausser Frage: Da gibt es noch viel und auch wir wissen, dass ein Hobby wie Luxusreisen immer auch mit negativen Elementen mit Blick auf die Umwelt verbunden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Unser Einsatz für Sustainable Aviation Fuels
- Flüge kompensieren & Einnahmen spenden
- Mehr Bahnfahren – weniger Fliegen
- Nachhaltigkeit in Hotels in den Fokus stellen
- Regelmässiger Content zu allgemeinen Nachhaltigkeits-Themen
- Nachhaltiger Office-Alltag in Berlin
- Soziales Engagement – Unterstützung von Projekten
- Fazit zu unseren Schritten für mehr Nachhaltigkeit
Unser Einsatz für Sustainable Aviation Fuels
Einer der wichtigsten Schritte, den wir im letzten Jahr in Sachen Nachhaltigkeit gegangen sind, ist unsere aireg-Mitgliedschaft. Seit November 2020 sind wir Teil der Initiative für nachhaltige Flugkraftstoffe in Deutschland. aireg ist ein Verein, in dem Unternehmen aus der gesamten Wertschöpfungskette der Luftfahrt vertreten sind, die gemeinsam an der Marktfähigkeit von Sustainable Aviation Fuels arbeiten. Für uns ist unsere aireg-Mitgliedschaft eine Herzensangelegenheit, denn die meisten Teammitglieder können sich eine Zukunft ohne das Fliegen sicherlich nicht vorstellen. Gleichermassen ist uns aber auch bewusst, dass die Branche, so wie sie aktuell aufgestellt ist, nicht nachhaltig zukunftsfähig ist. Aus diesem Grund sehen wir den Markthochlauf von Sustainable Aviation Fuels in naher Zukunft und den Einsatz von alternativen Antriebsformen wie Wasserstoff – und Elektroflugzeugen in ferner Zukunft als unabdingbar an.
Dadurch, dass wir über diese Themen verstärkt berichten, wollen wir mehr Aufmerksamkeit darauf bringen und den Diskurs hin zu wirklichen Lösungsansätzen stärken. Denn allzu häufig findet man in der Debatte rund um die Zukunft des Fliegens eine grosse Abwehrhaltung von allen Seiten – seien es diejenigen, die das Fliegen komplett verteufeln oder diejenigen, die am Status Quo nichts ändern wollen. Unsere Mitgliedschaft hat uns gezeigt, dass es nicht nur die eine Seite der Medaille gibt, sondern hat uns ein facettenreiches Bild vom Flugverkehr der Zukunft gezeichnet. Zudem hat die Mitgliedschaft uns auch die Möglichkeit eröffnet, exklusive Einblicke in die Arbeit der jeweiligen aireg-Mitglieder zu erhalten. Unter anderem standen uns Wissenschaftler der Technischen Universität Hamburg, aber auch der ehemalige CEO von Austrian Airlines für ein Gespräch zur Verfügung. Wer das alles noch einmal nachlesen möchte, der kann sich gerne durch die Interviewreihe klicken.
Für den weiteren Verlauf des Jahres planen wir nochmal eine ganze Themenwoche rund um nachhaltige Flugkraftstoffe, bei der wir dann durch Besuche bei den jeweiligen Partnern noch exklusivere Einblicke und Bildmaterial erhalten können – bis jetzt musste dieses Vorhaben aufgrund von Corona immer wieder verschoben werden, aber inzwischen sind wir sehr optimistisch, dass wir das Projekt zum Spätsommer hin umsetzen können. Bis dahin berichten wir natürlich auch weiterhin über die Neuigkeiten in diesem Bereich – seien es neue Initiativen von Airlines oder tatsächliche Beschlüsse auf Regierungsebene.
Flüge kompensieren & Einnahmen spenden
Zwar sind SAF schon in erreichbarer Nähe, aktuell steht man in Bezug auf Flugreisen jedoch häufig noch vor der Frage, ob man etwas tun kann, das den Umwelteinfluss ein wenig abfedert. Auch, wenn Ausgleichszahlungen natürlich nicht die Klimakrise lösen und es von vielen als Mittel zum Zweck gesehen wird, das Gewissen zu „erleichtern“, haben wir bereits vor langer Zeit damit angefangen, unsere eigenen Flugreisen zu kompensieren.
Doch wir wissen, dass wir auch selbst mit unseren Deals und Tipps andere Personen zu Flugreisen motivieren und darum haben wir – als dieses Thema in Vor-Corona-Zeiten noch mehr Relevanz hatte – unsere gesamten Einnahmen aus der Vermittlung von Flügen an Atmosfair gespendet. Mit dem gespendeten Geld unterstützt Atmosfair ausgewählte Klimaprojekte. Ausserdem hat jeder, der einen Flug über uns bucht die Möglichkeit, seinen persönlichen CO2-Ausstoss direkt zu berechnen und noch während der Buchung eine Möglichkeit zur Kompensation zu wählen.
Wir sind dabei immer offen für Ideen, an wen wir zukünftige Umsätze aus Flugbuchungen spenden können. Wir wollen ein Projekt unterstützen, das sich für Nachhaltigkeit einsetzt und bei dem wir ein gutes Gefühl haben, dass das Geld sinnvoll investiert wird!
Mehr Bahnfahren – weniger Fliegen
Ein weiterer Aspekt, der ebenfalls eher unser eigenes Reiseverhalten betrifft, ist, dass wir deutlich weniger fliegen als noch zu Anfangszeiten. Natürlich wurde dies im letzten Jahr durch die Coronakrise gezwungenermassen noch weiter verringert, aber auch vorher setzten wir immer mehr und wo immer es möglich war, auf die Bahn. Vielleicht ist dem ein oder anderen auch schon aufgefallen, dass wir in den vergangenen Monaten auch immer mehr Artikel über Bahn-Themen veröffentlicht haben – vor allem, wenn es um spannende neue Strecken oder die attraktivsten Sparangebote ging. Für uns ist die Bahn nämlich zu einer wirklichen Alternative auf Reisen geworden. Natürlich dauert die Fahrt meistens länger als ein Flug, aber gerade innerdeutsch ist der Zeitverlust oft nicht wirklich signifikant, wenn man die Zeit von Tür zu Tür bedenkt. Besonders spannend blicken wir hierbei auf den Ausbau europäischer Verbindungen und können uns gut vorstellen, auch bald noch mehr internationale Strecken mit der Bahn zurückzulegen.
Natürlich werden auch weiterhin Flüge stattfinden. Gerade für weiter entfernte Ziele lässt sich dies nicht umgehen, wenn wir unserem Anspruch gerecht werden wollen, Euch weiterhin Reviews und Eindrücke von den schönsten Hotels und Orten der Welt vorzustellen. Doch solche Reisen planen wir inzwischen deutlich bewusster, mit längeren Zeiträumen und grösseren Abständen zwischen den Trips. Die Zeiten der reinen Review-Flüge sind mittlerweile vorbei. Viel eher nehmen wir uns die Zeit für eine detaillierte Reiseplanung, bei der wir das meiste aus dem Trip herausholen können. Heisst das, dass wir in dieser Hinsicht perfekt sind und jeder reisetopia-Mitarbeiter genau nach unserer Maxime handelt? Definitiv nicht, denn wir wollen niemanden etwas vorschreiben, allerdings versuchen wir als Unternehmen auch intern einen positiven Wandel anzustossen.
Nachhaltigkeit in Hotels in den Fokus stellen
Beim Thema Reisen und Nachhaltigkeit denken die meisten nur ans Fliegen. Doch auch in der Hotellerie gibt es einige Aspekte, die in Sachen Umwelt und lokale Bevölkerung berücksichtigt werden müssen. Da wir uns im Laufe der Jahre verstärkt Hotel-Themen angenommen haben, wollen wir auch hier schauen, wie sich ein Hotelaufenthalt nachhaltiger gestalten lässt. Auf dieser Reise stehen wir noch ganz am Anfang, jedoch haben wir mittlerweile einiges zu dem Thema recherchiert.
So haben wir zum Beispiel Artikel verfasst, die zeigen, welche die mitunter nachhaltigsten Hotels unseres Portfolios sind. Ausserdem beobachten wir mit Freude, dass immer mehr Hotels auf Regionalität, Authentizität und Rücksichtnahme auf das kulturelle Erbe setzen. Für das eigene Reiseverhalten sind mittlerweile auch eine Reihe an Guides entstanden, die unter anderem zeigen, wie wichtig es ist, in Destinationen auch die Angebote vor Ort zu nutzen, um die dortige Wirtschaft zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern.
Auch in dieser Hinsicht freuen wir uns sehr, auf weiteren Input, was für Euch mit Blick auf Nachhaltigkeit in Hotels noch von Relevanz ist!
Regelmässiger Content zu allgemeinen Nachhaltigkeits-Themen
Dem ein oder anderen wird vielleicht schon aufgefallen sein, dass wir mittlerweile insgesamt viel mehr über Nachhaltigkeit berichten als noch vor einigen Jahren. Damit wollen wir verdeutlichen, dass dieser Punkt Aufmerksamkeit verdient und nicht ausser Acht gelassen werden soll, nur weil man sich selbst und sein Verhalten an der ein oder anderen Stelle vielleicht selbst hinterfragen sollte. Um bei all den Themen den Überblick zu behalten, haben wir daher eine extra Landingpage eingerichtet, damit jeder Leser sofort die wichtigsten Themen übersichtlich zusammengestellt vor sich sieht.
Auf dieser Seite sind auch noch einmal alle unsere Beweggründe genaustens aufgeschlüsselt und ein kleiner zeitlicher Ablauf dargestellt, welche unsere ersten vorsichtigen Schritte in der Thematik waren und wo wir mittlerweile mit unserer Arbeit angekommen sind.
Nachhaltiger Office-Alltag in Berlin
Doch auch unabhängig von unserem Reiseverhalten und unserem Bloginhalt gehen wir voran. Wir verzichten im Privaten zum Beispiel nahezu komplett auf Autos – die wenigsten Mitarbeiter besitzen überhaupt eines. Stattdessen setzen wir in unserem Büro in Berlin auf den öffentlichen Nahverkehr – oder das Fahrrad. Alle unsere Mitarbeiter erhalten deshalb ein komplett kostenfreies Ticket für den Nahverkehr, sodass es überhaupt keinen Grund gibt, auf das Auto umzusteigen. Damit versucht jeder von uns im Alltag so viele Emissionen einzusparen wie nur irgendwie möglich – und schneller geht es bei den Verkehrsverhältnissen in der Stadt sowieso allemal. 😉
Im Office selbst sind wir auch schon einige kleinere Schritte gegangen. Unseren Kaffeebedarf decken wir zum Beispiel ausschliesslich mit Fairtrade-Kaffeebohnen – Kaffeekapseln oder To-Go Becher gibt es bei uns nicht. Auch beim Rest des Getränkeangebots setzen wir auf Mehrwegartikel, sodass hier kein zusätzlicher Müll anfällt. In der Mittagspause hat es uns zu Vor-Corona-Zeiten gerne in Restaurants in der unmittelbaren Umgebung gezogen – dieser Punkt fiel natürlich für ein paar Monate weg, sodass auch mal die ein oder andere Aluschale oder Pappbox aushelfen musste. Nun freuen wir uns, dass die Aussengastronomie wieder geöffnet hat, man die Speisen endlich wieder vor Ort geniessen kann und ein kleiner Anteil des Verpackungsmülls wieder eingespart werden kann.
Soziales Engagement – Unterstützung von Projekten
Nachhaltigkeit bezieht sich aber natürlich nicht nur auf reine Umweltinitiativen. Auch soziale Gerechtigkeit spielt eine grosse Rolle. Wir selbst wissen, dass wir in einer sehr privilegierten Situation leben und wollen deswegen was zurückgeben.
Daher sind wir gerade mitten in der Planung zu welcher Art von Projekten wir am besten beitragen können. Eine Idee ist, die sogenannte „Gehaltsspende“ – jeder (Freiwillige) im Team, könnte dabei entscheiden, welchen Beitrag er monatlich geben möchte, sodass aus diesem Vorhaben nicht nur eine einmalige Sache, sondern ein langfristiges Engagement wird.
Auch wenn wir damit natürlich immer nur noch einen kleinen Beitrag leisten können, ist es uns umso wichtiger auch der sozialen Verantwortung bewusst zu sein und als Team etwas zu bewegen.
Fazit zu unseren Schritten für mehr Nachhaltigkeit
Wir sind ein kleines Unternehmen, das nicht auf den ersten Blick für Nachhaltigkeit zu stehen scheint. Doch im Hintergrund – und immer mehr auch auf der Webseite selbst – hat unser Engagement in vielen Bereichen in den letzten Jahren enorm zugenommen. Wir wollen mit unseren Inhalten weder Vorschriften machen, noch missionieren, sondern lediglich interessante Artikel zu gesellschaftlich relevanten Themen liefern, die die Reisewelt aktuell beschäftigen. Gleichzeitig versuchen wir im Kleinen, umweltfreundlicher zu handeln und auch im sozialen Bereich etwas zurückzugeben. Wir beanspruchen damit nicht, alles perfekt zu machen, hoffen aber, dass wir einen Stein ins Rollen bringen können und weitere Unternehmen und Privatpersonen motivieren können, ähnliches zu tun. Uns alle eint die Liebe zum Reisen, aber eben auch der Wunsch, damit keinen Schaden anzurichten.
Habt Ihr noch weitere Tipps, wie man seinen Reise- und Unternehmensalltag nachhaltiger gestalten kann? Teilt Eure Tipps gerne mit uns in den Kommentaren!