Nach meinen lieben Kolleginnen und Kollegen Moritz, Lena, Max, Tobi, Julia, Laura und Karolin ist es nun an mir, Euch von einem außergewöhnlichen Flugerlebnis zu berichten, das schon eine ganze Weile zurückliegt.
Im Alter von ungefähr zehn Jahren flog ich zum ersten, und bis dato leider auch letzten, Mal über den Atlantik – und das völlig alleine, ohne Eltern oder meiner Familie. Wie es dazu kam, erfahrt Ihr in diesem Artikel!
Alleine über den Atlantik im Alter von zehn Jahren
Wie ich bereits in vergangenen Serienartikeln erzählte, verbrachte ich den Grossteil meiner Kindheit und Jugend in einer internationalen Tanzgruppe, mit welcher wir in regelmässigen Abständen zu Meisterschaften und Wettkämpfen durch Europa und den Rest der Welt touren durften. Auf diese Weise durfte ich schon in frühen Kindheitstagen von aufregenden Reisen und kulturellem Austausch profitieren und einige aussergewöhnliche Destinationen kennenlernen, darunter beispielsweise das Pariser Disneyland, die zwischen Frankreich und England gelegene Insel Jersey, das italienische Sardinien, diverse Städte innerhalb Kroatiens und der Ukraine – und ausserdem: Kanada. Genauer gesagt die an der Westküste in British Columbia gelegene Metropole Vancouver – ein einmaliges Erlebnis, das schon mit dem Abflugabend in München ausgesprochen besonders werden sollte.
Es war irgendwann Mitte Juni im Jahr 2006. Gemeinsam mit meiner Tanzgruppe, bestehend aus zwei Trainerinnen und Trainern und insgesamt etwa 25 Kindern und Jugendlichen, trafen wir uns am Münchner Flughafen, wenige Stunden vor dem geplanten Abflug. Das Besondere an diesem Flug: Im Sommer 2006 war ich gerade einmal zehn Jahre alt und hatte bis auf einige wenige Tage in bayerischen Schullandheimen keinerlei Reisen ohne meine Familie unternommen. Da sich die Elternpaare unserer Tanzgruppenmitglieder für die Meisterschaftsreisen als Begleitpersonen abwechselten, war es ausgerechnet diese weit entfernte, interkontinentale Destination, die ich zum ersten Mal gänzlich alleine bereisen sollte. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich zu jedem Zeitpunkt sicher und wohlbehalten, durfte warme Unterstützung von unseren Trainern und Begleitpersonen erfahren, und einen intensiven Zusammenhalt innerhalb unserer Gruppe – auch und vor allem aufgrund dieser langen Trennung von Zuhause in nur allzu weiter Ferne.
Kartenspielende Stewardessen und ein aussergewöhnliches Borderlebnis
Nun liegen die Kindheitsjahre bei den allermeisten von uns nun schon einige Jahre zurück, sodass ich an dieser Stelle gerne einmal erwähnen möchte, das eine interkontinentale Flugreise für ein etwa zehnjähriges Kind zu buchen, sich tatsächlich gar nicht so leicht gestaltet, beziehungsweise mit gewissen Anforderungen verbunden ist. Glücklicherweise durften wir – aufgrund unserer Reisegruppe und besagter Begleitpersonen – auf ein peinliches Umhängeschild à la “Alleinereisendes Kind” verzichten. Nichtsdestotrotz wurde ich vom Zeitpunkt des Check-Ins an stets von einer liebevollen Stewardess begleitet, die auch während des Fluges immer wieder nach uns sah, und uns mit allerlei kindlichen Köstlichkeiten verwöhnte.
Besonders erfreute mich eine Situation, welche auf wirklich ausgesprochenen Service und herzliche Menschlichkeit der Flugbegleiterinnen verwies. Nach einigen Stunden in der Luft wurden wir Kinder ein wenig quengelig, wir waren die Situation schliesslich nicht gewohnt. An Schlaf war überhaupt nicht zu denken, wir hatten noch einige Flugstunden vor uns – doch plötzlich stand besagte Flugbegleiterin vor uns und überraschte uns mit einem Kartendeck. Für immerhin etwa eine halbe Stunde spielten wir also gemeinsam mit dieser Flugbegleiterin Karten, die selbst unheimlich viel Spass zu haben schien – und uns ausserdem regelmässig gewinnen liess. Niemals wieder habe ich eine ähnlich sympathische Situation an Bord erlebt – wenngleich mir heute natürlich der obligatorische “Kinderbonus” fehlt.
Fazit zu meinem aussergewöhnlichsten Flugerlebnis
Im Alter von nur zehn Jahren alleine meine allererste interkontinentale Flugreise zu unternehmen – und das völlig ohne meine bis dato stets anwesende Familie – war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Aussergewöhnlich wurde es auch und vor allem aufgrund der so liebevollen Stewardessen, die sich hingebungsvoll mit uns beschäftigten. Nach dieser Reise wurde ich zur waschechten Flugliebhaberin – und das hat sich bis heute kein wenig verändert!