Das Hilton Paris Charles de Gaulle ist das einzige Hotel der Kette am grösseren der beiden Pariser Airports. Wenngleich das Hotel durchaus alles bietet, was man von einem Hilton erwarten würde, war ich insgesamt doch eher enttäuscht.
In diesem Review möchte ich Euch zeigen, warum sich meine Begeisterung über das Hotel in Grenzen hält und warum ich eher ein alternatives Hotel wählen würde.
Wie die meisten Airport Hotels in Paris liegt das Hotel genau zwischen den Terminals 1 und 2 an der Roissypole RER-Station. Die Anbindung an Paris ist in etwa 45 Minuten gewährleistet, zu den beiden Airport Terminals braucht man etwa zehn Minuten (kostenfrei mit dem CDGVal).
Hilton Paris Charles de Gaulle – die Buchung
Gebucht habe ich das Hilton Paris Charles de Gaulle über den üblichen Weg, direkt über die Webseite von Hilton. Der Preis für die Nacht lag bei etwa 120 Euro, mit der Hilton Bestpreisgarantie landete die Rate schlussendlich bei knapp 100 Euro.
Als Hilton Diamond Mitglied profitierte ich vor Ort von einem doppelten Upgrade, kostenfreiem Frühstück, Zugang zur Executive Lounge und theoretisch weiteren Vorteilen wie Late Check-out, die ich aber nicht in Anspruch genommen habe. Kostenfreies Frühstück, ein Upgrade und meist Lounge-Zugang erhaltet Ihr alternativ auch mit dem Hilton Gold Status, den es in Deutschland für nur 48 Euro im Jahr über die Hilton Kreditkarte gibt.
Hilton Paris Charles de Gaulle – das Zimmer
Als Upgrade erhielt ich ein sogenanntes Executive Plus Zimmer. Diese befinden sich auf den höchsten Stockwerken und sind laut der Webseite des Hotels frisch renoviert. Das Positive zuerst: Beides stimmt und das Zimmer ist sogar so gross, dass andere Hotels es als Junior Suite bezeichnen würden.
Davon abgesehen hielt sich meine Begeisterung aber in Grenzen. Die sehr spärliche Möblierung fühlt sich absolut verloren an, die Beleuchtung (inklusive zweier kaputter Lampen) war nahezu nicht existent.
An den Bilden lässt sich glaube ich ganz gut erkennen, warum ich mich noch immer frage, was sich das Hilton Paris Charles de Gaulle bei dieser Renovierung gedacht hat. In der Mitte des Zimmers sind etwa 20 freie Quadratmeter, in den jeweiligen Ecken befinden sich zwei einsame Sessel mit einem Tisch, das Bett mit zwei Nachttischen und ein langes TV Board, auf dem auch der Schreibtisch Platz findet.
Der dazugehörige Stuhl ist immerhin recht bequem. Das WLAN ist zudem recht gut. Schwieriger ist dagegen die Suche nach Steckdosen – ich für meinen Teil habe zwei gefunden, die beide nicht funktioniert haben, weswegen ich die letzte funktionierende Lampe ausstecken musste.
Bei einem frisch renovierten Zimmer hätte ich ehrlich gesagt auch ein renoviertes Bad erwartet. Dies ist hier allerdings definitiv nicht der Fall.
Das Bad bietet aber immerhin ein Washbecken, eine Toilette, eine Badewanne und eine begehbare Dusche. Der Wasserdruck ist in Ordnung.
Woraus ich wiederum aber nicht schlau werde ist, warum man Shampoo und Co auf den Toilettensitz gestellt hat. Ich frage mich bis heute, ob das Absicht ist oder einfach nur vom Housekeeping fälschlicherweise so drapiert wurde?
Schlussendlich bleibt noch der angenehme Ausblick aufs Rollfeld hervorzuheben, am Morgen fühlte sich das Zimmer dank Tageslicht auch schon etwas besser an.
Insgesamt verstehe ich aber einfach nicht, warum man ein Zimmer so spärlich, seltsam und dunkel einrichtet. Ich war selten in einem so ungemütlichen Zimmer und das trotz der frischen Renovierung. Im Hilton London Heathrow Terminal 5 ist das beispielsweise deutlich besser gelungen. Bezüglich der kaputten Lampen und Steckdosen hätte ich mich gewöhnlich eher beschwert, bei nur wenigen Stunden Schlaf hatte ich aber wenig Lust auf einen Zimmerwechsel.
Hilton Paris Charles de Gaulle – die Executive Lounge
Nach einem Bombenalarm am Flughafen-Bahnhof kam ich eine Stunde später als geplant, wenige Minuten vor 20 Uhr im Hotel an. Beim Check-in konnte mir von Anfang an niemand die Öffnungs- oder Essenszeiten der Lounge mitteilen. Als ich um Punkt 20 Uhr in der Lounge ankam, wurde dann auch gerade abgeräumt. Zwei Stück einer Art Pizza und ein Glas Wein gab es noch, mehr aber auch nicht. Nachfragen oder ähnliches, ob ich noch Wünsche hätte, gab es weder in der Lounge noch an der Rezeption.
Die Lounge befindet sich ansonsten wenig spektakulär im Erdgeschoss gegenüber der Rezeption. Es gibt einige Sitzgelegenheiten, die alle aber nicht aussergewöhnlich gemütlich sind. Für einen kurzen Aufenthalt ist die Lounge aber in Ordnung, leider gibt es allerdings kaum Tageslicht.
Das Frühstück in der Lounge war leider auch alles andere als überzeugend und bestand nur aus einigen kontinentalen Optionen, Rührei und Bacon.
Alles in allem hat mich auch die Executive Lounge im Hilton Paris CDG eher enttäuscht.
Hilton Paris Charles de Gaulle – das Frühstück
Noch trauriger war allerdings mein Erlebnis beim Frühstück, das ich nachträglich gerne als das schlechteste Hilton Frühstück im ganz Europa auszeichnen würde. Ich war schon in vielen wirklich mittelmässigen Hiltons, etwa dem Hilton Brüssel City, aber am Pariser Airport wurde ein neues “Low” erreicht. Gekochte Eier, ein bisschen Gemüse, ein wenig Supermarkt-Aufschnitt und -Käse, ein bisschen Obst, fünf warme Optionen und eine absolut enttäuschende Gebäckauswahl sind alles, was aufgeboten wird.
Wenn jedenfalls die Qualität stimmen würde, wäre das ja in Ordnung. Selbst das Baguette und die Croissants waren aber absolut enttäuschend, was mich in Paris doch enorm schockiert. Dass der Service trotz nur einer handvoll Gäste nicht in der Lage war nach Kaffee zu fragen oder Teller abzuräumen, sollte nicht überraschen. Natürlich gibt es anders als etwa im Hilton Berlin auch keine warmen Eierspeisen aus der Küche.
Hilton Paris Charles de Gaulle – die Erholung
Kommen wir zuletzt noch zum besten Aspekt des Hotels: Dem Erholungsbereich. Nicht, dass ich hier begeistert wäre, aber das Angebot ist hier zumindest guter Hilton-Schnitt. Das Fitnessstudio bietet eine recht moderne Ausstattung mit einigen Cardio- und sogar einigen Kraftmaschinen.
Zudem gibt es einen Freihantelbereich. Zwar gibt es keinen tollen Ausblick, dafür aber zumindest Tageslicht. Über das Fitnessstudio hinaus gibt es auch noch einen kleinen Pool mit einigen Liegen und eine Sauna.
Alles nicht berrauschend, aber im Vergleich zum Rest des Hotels auch nicht enttäuschend.
Hilton Paris Charles de Gaulle – Fazit
Ich war in meinem Leben bereits in sehr vielen Hiltons, das am Pariser Airport war aber sicherlich eines der schlechtesten. Ohne Zweifel kenne ich kein schlechteres Haus in ganz Europa. Die Zimmer sind zwar renoviert (nicht so die Bäder), dafür aber völlig spärlich ausgestattet. Die vielen technischen Probleme und sonstigen Versäumnisse, der ganz schwache Service und die absolut mittelmässige Executive Lounge tragen zum negativen Gesamtbild bei. Dass auch das Frühstück auf ganzer Linie enttäuscht, macht das Erlebnis perfekt. Zum Glück gibt es in Paris CDG noch mehr als zehn andere Hotels, viele davon sogar günstiger als das Hilton.
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