Die Edelweiss Business Class im Airbus A340 ist ein durchweg angenehmer Weg um in den Urlaub zu starten. Für unsere Hawaii Reise im letzten Sommer wollten wir einen Stopover in einer Stadt an der Westküste der USA einlegen. Da wir San Francisco, Las Vegas und Los Angeles während unserer Weltreise bereits besucht haben, fiel die Wahl auf San Diego. Für den Rückflug haben wir uns dann für einen Airbus von Edelweiss entschieden.

Edelweiss Air ist die Ferienfluggesellschaft der Swiss. Seit 2008 bedient die Airline mit dem markanten Design vor allem Ferienziele von Zürich aus. Dank einer Langstreckenflotte von ehemaligen Swiss Flugzeugen bietet Sie auch Codeshare Flüge gemeinsam mit Swiss an. Ob die umgebaute Langstreckenmaschine in der Business Class überzeugen konnte erfahrt Ihr in diesem Review!

Edelweiss Business Class A340 Langstrecke – die Buchung

Aufgrund der Schulpflicht der Kinder fallen unsere Reisen immer in die teuren Schulferien. Deshalb haben wir bereits 10 Monate vor Abreise den Hin- und Rückflug ab Zürich nach San Diego in der Economy Class online bei Edelweiss gebucht und somit bewusst auf die entsprechende Meilengutschrift verzichtet. Der Grund dafür lag vor allem an dem deutlich höheren Preis (rund 800 Franken) der bei einer Buchung bei Swiss angefallen wäre. Ein paar Monate später haben wir uns dann entschieden, für den Rückflug ein reguläres Upgrade in die Business Class zu machen. Die Preise hatten wir während mehreren Wochen beobachtet und dann zugeschlagen, als sie verhältnismässig tief waren. Ein Upgrade ist nur telefonisch möglich und die Fluggesellschaft hatte ihre Mühen, die Plätze zu buchen. Wegen Systemproblemen wurde auf der Kreditkarte mehrmals der Gesamtbetrag reserviert weshalb bei Abschluss der Buchung die Limite zu klein war. Nach einem Anruf bei der Bank konnte das Upgrade dann doch noch vollzogen werden.

Edelweiss Business Class A340 Langstrecke – der Sitz

Überraschenderweise befindet sich die Business Class im A340 der Edelweiss zwischen der Economy Max und der Economy. Dies hat den Nachteil, dass sämtliche Economy Class Passagiere beim Einsteigen durch die Business Class gehen. Die Sitzreihen sind abwechselnd mit 1-2-1 oder 2-2-1 bestuhlt. Wegen der Kinder haben wir uns für Plätze in Reihe 15 mit 2-2-1 Bestuhlung entschieden. Der Sitz lässt sich zu einem 2m langen Bett ausfahren und die Kissenhärte ist stufenlos verstellbar. Ausserdem verfügt er über eine Massagefunktion. Der Sitz entspricht genau dem Sitz der Swiss im A330. Dies liegt wohl daran, dass Edelweiss im Jahr 2015 drei A340 von der Swiss übernommen hat. 

Edelweiss A340 Business Class Sitz

Die Sitze selbst sind in blau gehalten und wirken in Kombination mit den braunen und grauen Trennwänden und Sitzschalen meiner Meinung nach nicht gerade edel und modern. Auf dem Sitz in der Business Class kann der CARES-Gurt zur zusätzlichen Sicherung kleinerer Kinder gebraucht werden. Der Sitz lässt sich auch mit installiertem CARES ohne Einschränkungen verstellen.

Edelweiss A340 Business Class CARES

Um Verletzungen des Kindes vorzubeugen, sollte die Funktion des Sitzes mit installiertem CARES zuerst ohne Kind getestet werden. Die Benutzung eines Kindersitzes in der Business Class der Edelweiss ist nicht möglich, macht aber auch keine Sinn, da sich der Sitz mit installiertem Kindersitz nicht zu einem flachen Bett umbauen lässt. 15

Edelweiss Business Class A340 Langstrecke – Entertainment

Das Unterhaltungsprogramm auf der Langstrecke entspricht ziemlich genau dem der Swiss. Für Kinder bedeutet dies insbesondere die Trickfilme der Swiss Kids Helden Bernie und Lexie zu sehen oder den Schweizer Hörspiel-Klassiker schlechthin zu hören: Kasperli. Edelweiss Business Class Entertainment 1Die Auswahl für Kinder ist dennoch eher gering und schnell gesehen. Auf einem Nachtflug ist dies nicht weiter tragisch und die Kinder konnten schlafen, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen.

Edelweiss Business Class A340 Langstrecke – das Catering

Edelweiss ist für seine sehr guten, schweizerischen Mahlzeiten bekannt. Viel Wert wird dabei auf regionale und saisonale Produkte gelegt. Für die Kinder haben wir trotzdem ein Kindermenü bestellt. Ich leide unter Zöliakie und bestelle aus diesem Grund immer das glutenfreie Gericht. Kurz nachdem wir eingestiegen waren, wurde uns die Speisekarte gereicht. Wir sollten uns alle für eine der beiden Vorspeisen und einen der drei Hauptgänge entscheiden. Auf unseren Hinweis, dass wir 3 Spezialmenüs bestellt hatten und nur mein Mann in den Genuss des 5 Gang Menüs kommen würde, erhielten wir die Antwort, das für uns keine Bestellung eines Spezialmenüs vorliegen würde. 

Wir baten darum, das Ganze nochmals zu prüfen und suchten in der Zwischenzeit die entsprechende Bestätigungsmail hervor. Bereits nach kurzer Zeit wurde uns mitgeteilt, dass sich an Bord definitiv kein glutenfreies Menü befinden würde und das auch für die Kinder kein spezielles Gericht zur Verfügung steht. Obwohl es bis zum Abflug noch eine gute Stunde dauerte, war die Crew nicht in der Lage, ein glutenfreies Gericht oder wenigstens ein paar Snacks zu beschaffen. So gab es für mich während dem rund 11 stündigen Flug anstelle des 5 Gängigen Abendessens einen kleinen Fruchtsalat und einen grünen Salat ohne Sauce. Zum Frühstück durfte ich mich über einen weiteren Fruchtsalat freuen. Als Snack für Zwischendurch erhielt ich Maiswaffeln, die eigentlich für Babys und Kleinkinder vorgesehen waren. Edelweiss A340 Business Class FrühstückDie Kinder hatten sich für das Rindsfilet mit Kartoffelstock und Karotten entschieden. Die Pfeffersauce war ihnen leider zu würzig und so haben sie sich sehr auf das europäische Frühstück gefreut. Fairerweise muss man hier sagen, dass der Mann den Hauptgang sehr gut fand. 

Edelweiss Business Class A340 Langstrecke – der Service

Neben den Problemen bei der Buchung liess auch der Service an Bord doch ziemlich zu wünschen übrig. An unseren Fensterplätzen waren die Ablageflächen noch mit Abfall und einer benutzten Socke des vorherigen Reisenden gefüllt. Bei der Übergabe des Mülls wurde dieser kommentarlos entgegen genommen. Obwohl das Fehlen der Menüs relativ früh bemerkt wurde, hat man sich erst auf unsere mehrmalige Nachfrage hin erkundigt, ob unsere Mahlzeiten eventuell in der Economy Class eingeladen wurden. Auf die versprochene Entschuldigung warten wir noch heute und bis zur (unbefriedigenden) Antwort auf unsere Reklamation vergingen mehr als 6 Wochen. 

Edelweiss Business  Class A340 – Fazit

Wir hatten bereits einige Langstreckenflüge mit Edelweiss in der Economy und auch der Economy Max hinter uns, als wir zum ersten Mal mit Edelweiss in der Business Class geflogen sind. Da wir gerade mit dem Service und auch dem Essen in der Economy Class sehr zufrieden waren, hatten wir uns von der Edelweiss Business Class deutlich mehr erhofft. Insbesondere da der Preis fürs Upgrade verhältnismässig doch eher hoch war. In Bezug auf die Mahlzeiten hätte ich mir etwas mehr Einsatz und Verständnis erhofft. Wir werden vorerst wohl nicht mehr mit Edelweiss fliegen. Und sollte es unumgänglich sein, sicher genügend Proviant für den Flug einpacken. Das Hungergefühl hat den Gesamteindruck doch sehr geprägt. 

Autorin



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  • Alleine schon wenn ich das Wort „Kinder“ in der Business Class lese bekomme ich das Grauen. Wenn ich schon diesen Aufpreis bezahle möchte ich wenigstens keine plärrenden Blagen um mich haben.
    Auch das Gejammer um Gluten-Unverträglichkeit oder Lactose-Intoleranz kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich das weiss nehme ich mir selbst etwas mit was ich vertrage.

    Es fehlt nur noch die Forderung nach Gender neutralen Sitzen oder sowas…

    • Hallo Erwin, selten so einen klaren und richtigen Kommentar gelesen. Da die meißten Kinder in der heutigen Zeit das Wort Erziehung nur aus Erzählungen kennen,ist es nicht verwunderlich, das die Atmosphäre in der Buisiness Class langsam aber sicher ein Niveau erreicht,bei dem jeder gezahlte Euro weh tut. VG.

  • Ich wiederum kann das Resultat nicht ganz nachvollziehen, habe mit WK auf Zürich-Havanna in der Business eine sehr gute Erfahrung gemacht. Mir war der Service beispielsweise fast ein wenig zu übertrieben, kaum öffnete man die Augenlider, stand schon jemand da. Aber Geschmäcker sind halt verschieden.
    Zum Essen und den Spezialmenüs: Es handelte sich um einen Flug ab San Diego, d.h. der Caterer hat hier evtl. nicht einen so grossen Standort wie in Zürich, so dass es wahrlich schwer ist, entsprechende Menüs aufzutreiben.

    • Hallo Daniel. Ich mag zu viel Aufmerksamkeit auch nicht. Auch habe ich Verständnis wenn kein entsprechendes Menü aufgetrieben werden konnte, aber bei einer Lebensmittel-Unverträglichkeit und 12 Stunden-Flug hätte ich schon etwas mehr Einsatz in Form von Chips oder ähnlichem erwartet. Und natürlich kann der Service unterschiedlich ausfallen. Schön konntest du deinen Flug nach Havanna geniessen.

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