Das Dienstleistungszentrum The Circle war über fünf Jahre hinweg eine der prominentesten Grossbaustellen in der Schweiz. Seit heute ist das neue Quartier am Zürcher Flughafen für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Flughafen Zürich, der gerade erst durch sein umfangreiches Angebot erneut zu “Europes Leading Airport” ausgezeichnet wurde, hat nun mit der Eröffnung von The Circle eine weitere Attaktion hinzubekommen. Das neue Quartier beheimatet Shops, Restaurants, Hotels, Firmensitze sowie medizinische Dienstleistungen und ist direkt mit den Flughafen Terminals verbunden. Der Zeitpunkt der Eröffnung liegt allerdings gerade denkbar ungünstig, wie auch die Neue Zürcher Zeitung berichtet.

The Circle steigert die Attraktivität des Flughafenangebots

Nach mehrjäriger Planungs- und Bauzeit hat heute The Circle am Flughafen Zürich seine Türe für Besucher geöffnet. Es war lange Zeit die grösste Hochbaustelle der Schweiz und soll nun ein neues Quartier am Flughafen Zürich darstellen. Das Grundstück hat eine Grösse von 30’000 Quadratmetern, auf denen eine Nutzfläche von 160’000 erschaffen wurde. Der Komplex wird die Heimat vieler Shops, Restaurants, internationaler Firmensitze, sowie zwei Hotels mit einem grossen Kongresszentrum. Darüber hinaus gibt es in The Circle auch ein ambulantes Gesundheitszentrum – das USZ Flughafen Universitätsspital, welches bis zu 1’000 Patienten am Tag aufnehmen kann. Dieses hat bereits seit Oktober geöffnet. Die Hotels, das Hyatt Regency Hotel sowie das Hyatt Place Hotel eröffnen im Dezember dieses Jahres beziehungsweise im Frühjahr des Folgejahres. Aber auch für Personen, die keine der angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen, soll ein Ausflug zum Circle lohnenswert sein, denn es gibt neben dem Gebäudekomplex auch noch “The Park”, einen Naherholungsraum direkt neben dem Flughafen. Dieser bietet eine Waldfläche sowie eine kleine Lichtung.

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Quelle: The Circle

Einer der Grossinvestoren für das Projekt The Circle war die Flughafen Zürich AG selbst, die sich mit dem Projekt zum einen weiter auch abseits ihres Kerngeschäftes aufstellen will und zum anderen, positive Effekte auf den Flughafenbetrieb erhofft.

Schlechter Zeitpunkt für die Eröffnung

Dennoch gibt es auch diverse kritische Stimmen, die bezweifeln, dass ein solch grosser Büro- und Dienstleistungskomplex in der heutigen Zeit von zunehmendem Online-Shopping und der Möglichkeit von Homeoffice noch zeitgemäss ist. Auch der Zeitpunkt der Eröffnung ist – unverschuldet – mehr als ungünstig oder wie Stephan Widrig, der CEO des Zürcher Flughafens, es ausdrückt “suboptimal”: inmitten der zweiten Pandemie-Welle und einer gesamtwirtschaftlich angespannten Lage.

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Quelle: The Circle

Dagegen kommt nicht einmal das diversifizierte Portfolio des Komplexes an. Die Gastronomie ist eingeschränkt. Die Nachfrage in der Stadthotellerie ist verschwindend gering. Kongresse wurden reihenweise abgesagt und selbst die Büros werden aufgrund verstärkter Homeoffice Aktivitäten der Firmen vorerst nicht gefüllt sein. Lediglich das ambulante Spital dürfte ein krisenfestes Geschäftsmodell mitbringen.

Sie [die Dienstleister und Geschäfte] müssen einen langen Schnauf haben, womöglich sogar einen sehr langen. Die Frequenzen könnten länger tief bleiben, als dies den Circle-Verantwortlichen lieb ist.

Thomas Lang, Experte für Geschäftsmodelle im digitalen Umfeld beim Beratungsunternehmen Carpathia

Fazit zur Eröffnung von The Circle

Dass The Circle nun zu einer so ungünstigen Zeit eröffnet, ist nach so einer langen Planungs- und Bauphase sehr schade. So wird es sicherlich eine Weile dauern, bis pulsierendes Leben in das milliardenschwere Projekt einkehrt. Dennoch ist es für den Zürcher Flughafen sicherlich ein weiteres Plus an Attraktivität, da es nun in unmittelbarer Umgebung noch mehr Angebote gibt. Inwiefern sich The Circle bei Tagesbesuchern, die nichts mit dem Flughafen zu tun haben, durchsetzen wird, das wird die Zukunft zeigen.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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