Nach Swissports langem Straucheln ist die finanzielle Restrukturierung mithilfe der internationalen Investoren nun unter Dach und Fach.

Bereits im Sommer wurde bekannt, dass eine Gruppe britischer und amerikanischer Private-Equity-Gesellschaften in einem milliardenschweren Debt-for-Equity-Swap die Anteile der früheren Mehrheitseigentümerin – der chinesischen Untenehmensgruppe HNA Group – übernehmen werden, um die Überschuldung des Flughafendienstleisters abzuwenden. Die Restrukturierung ist nun gelungen und der Schuldenberg konnte signifikant reduziert werden. Gleichzeitig haben die neuen Eigentümer einen neuen Präsidenten eingesetzt, nach einem neuen CEO wird allerdings noch gesucht, so die Handelszeitung.

Besitzerwechsel erfolgt – neue Liquidität im Konzern

Swissport, die ehemalige Swissair Tochter, hat seit dem Zusammenbruch Swissairs im Jahr 2001 diverse Besitzerwechsel hinter sich, welche allesamt nicht zur gewünschten Stabilität führten. Zuletzt war sie in den Händen der chinesischen Untenehmensgruppe HNA, die den Flughafendienstleister im Jahr 2015 für 2,73 Milliarden Franken erwarb. In letzter Zeit häuften sich dann allerdings die Schulden des Konzerns verstärkt an. Bereits vor der Pandemie war die wirtschaftliche Situation mit einer Schuldenlast von rund 2,1 Milliarden Euro erheblich angespannt. Als im zweiten Quartal des Jahres 2020 dann die Umsätze durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie dann um etwa 70 Prozent einbrachen, stiegen die Verluste weiter an. Die selbst strauchelnde HNA hat in dieser Situation entschieden, keine weiteren Mittel mehr in den Swissport Konzern zu stecken und somit stand ein neuer Besitzerwechsel an.

Swissport Fahrzeug Groundservice

Im Spätsommer war dann bereits klar, dass eine Gruppe britischer und amerikanischer Private-Equity-Gesellschaften Swissport übernehmen werden. Nun konnte die Transaktion durchgeführt werden und damit die finanzielle Anspannung etwas gelöst werden. Durch einen Debt-for-Equity-Swap ist die Verschuldung um rund 1,9 Milliarden Euro gesunken. Wenn alles abgeschlossen ist, verfügt Swissport auch endlich wieder über die benötigte Liquidität, denn ihr werden zusätzlich Finanzmittel in Höhe von rund 500 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Christoph Müller wird neuer Swissport-Präsident

Auch in der Führungsebene von Swissport hat sich einiges getan – ein neuer Präsident wurde ernannt. Christoph Müller, der zuletzt Chief Digital and Innovation Officer bei Emirates war und auf Erfahrungen als CEO bei Malaysia Airlines sowie Stationen bei Aer Lingus Sabena zurückblicken kann, wird das Verwaltungsrats-Präsidium von Swissport übernehmen. Zunächst wird er allerdings noch einige Aufgaben des scheidenen CEO Eric Born mitübernehmen, da noch kein Nachfolger feststeht. Der Prozess ist aber laut Swissport schon weit fortgeschritten, sodass Müller sich bald vollumfänglich seinen Aufgaben als Präsident widmen kann.

Fazit zu den Änderungen bei Swissport

Bei Swissport stehen die Zeichen erneut auf Neuanfang. Ein neuer Präsident wurde ernannt, ein neuer CEO scheint so gut wie gefunden und auch die angespannte finanzielle Lage hat sich durch den Einstieg der Investoren vorerst etwas gelöst. Wie langanhaltend dieser “frische Wind” sein kann, hängt sicherlich massgeblich vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen im Flugverkehr ab.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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