Meilenprogramme suchen immer wieder nach neuen Wegen um Kunden den Einsatz im Alltag zu ermöglichen. So auch Miles & More bei den SWISS Miles & More Kreditkarten der Swisscard. Einige ausgewählte Testkunden haben jetzt die Möglichkeit bekommen die neue Funktion zu testen – aber lohnt sich das?

Miles and More Meilen für Einkäufe einsetzen

In den meisten Fällen gilt bei Meilen der Grundsatz: Meilen lohnen sich nur für Business und First Class Flüge. Swisscard versucht aktuell allerdings Inhaber einer Swiss Miles & More Kreditkarte dazu zu motivieren, die Meilen auch für andere Einlösungen zu verwenden. Doch wie funktioniert das genau?

Auf einer eigenen Landingpage erklärt Swiss den ausgewählten Testkunden, wie der Einsatz von Meilen funktioniert: Bei ausgewählten Einkäufen, die mit der SWISS Miles & More American Express Kreditkarte bezahlt werden, folgt eine SMS mit genauen Details zur Transaktion und den Details dazu, wie viele Meilen nötig sind um 25, 50 oder 100 Prozent des Einkaufswerts mit Meilen zu gleichen. Im Beispiel wird eine Transaktion von 32.90 Franken genannt und die Staffelungen beginnen bei 2’400 Meilen für 25 Prozent Preisnachlass.

Auf diese SMS antwortet man mit A (25), B (50) oder C (100 Prozent) und im Anschluss werden diese Meilen vom Konto abgezogen, es erfolgt aber eine Gutschrift mit der nächsten Abrechnungen. An sich also ein zumindest einfaches System, das ein wenig an einen vergleichbaren Service bei American Express Kreditkarten in Deutschland erinnert. Ganz neu ist die Idee von Swisscard also nicht.

Schlechter Gegenwert für den Meileneinsatz

Wir rechnen immer mit einem Wert pro Miles & More Meile zwischen 2 und 4 Rappen. In vielen Fällen ist sogar ein Gegenwert der höher liegt möglich. Besonders attraktiv sind dabei seit jeher Flüge in der Business und First Class. Bei der Nutzung von MilesPay liegt der Gegenwert im Beispiel dagegen bei nur 0.34 Rappen, was ungefähr einem Zehntel des Gegenwerts bei einem Meilenschnäppchen entspricht! Der Gegenwert gilt für alle Einsatz-Stufen, egal ob 25, 50 oder 100 Prozent. Selbst beim Einlösen von Meilen für Economy Flüge könnt Ihr üblicherweise einen besseren Gegenwert erhalten.

Gleichzeitig richtig sich das Angebot vermutlich nicht primär an diejenigen, die den maximalen Gegenwert aus ihren Meilen herausholen möchten. Wer Meilen & Punkte sammelt, um für einen kleinen Preis Business und First Class Flüge zu genießen, für den ist MilesPay sicherlich keine gute Wahl. Sollten kleinere Meilen-Mengen allerdings vor dem Verfall stehen (und keine entsprechende Kreditkarte zum Schutz vorhanden sein) oder sofern sowieso zu viele Meilen auf dem Konto sind, um diese noch sinnvoll für Freiflüge einzulösen, kann MilesPay eine Option sein – einen guten Gegenwert im Vergleich zu Prämienflügen in der Business und First Class sollte man aber nicht erwarten.

Fazit zum neuen Dienst MilesPay

Noch ist unklar, ob dieses Meilenratio fixiert ist, oder ob der Wert sich nochmal ändern kann. Gerade scheint die neue Einlösung von Meilen im Vergleich zu anderen Optionen allerdings wenig attraktiv. Für 55’000 Miles & More Meilen bekommt Ihr bei dieser Einlösung nur rund 190 Franken – während Ihr dafür im Rahmen der Meilenschnäppchen auch einen Flug nach Los Angeles in der Swiss Business Class buchen könntet. Wir sind aber gespannt wie der Dienst sich weiter entwickelt.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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  • Du schreibst: “Sollten kleinere Meilen-Mengen allerdings vor dem Verfall stehen (und keine entsprechende Kreditkarte zum Schutz vorhanden sein) “. Da sich das Angebot an Karteninhaber richtet, werden die per se den Schutz haben. Es ist bei der Platinum Variante ein Cashback von ca. 0.5%. Lohnt sicht nicht. Da fährt man mit Cashbackcarten besser und va. günstiger. Nutzt man die Punkte schlau, hat man einen “Cashback” von 5-20%.

    • Hallo Peter, es steht außer Frage, dass sich MilesPay grundsätzlich eher nicht lohnt. Wer aber die Karte etwa kündigen möchte und noch einige Meilen übrig hat, die nicht sinnvoll für Prämienflüge genutzt werden können, ist diese Option besser, als die Meilen verfallen zu lassen.

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