Um dem Pilotenmangel bei Swiss entgegenzuwirken, ermöglicht Swiss ihren Pilotinnen und Piloten Ferientage gegen Geld zu verkaufen.

Bei der Schweizer Lufthansa Tochter Swiss mangelt es akut an Vollzeit Pilotinnen und Piloten. Um diesem Problem entgegenzuwirken, kam Swiss mit einer neuen Idee auf. Die Airline ermöglicht ihren Angestellten jetzt, Ferientage gegen 1,2 Prozent des jährlichen Gehalts zu verkaufen, so travelnews.ch.

Die Lösung für den Personalmangel?

Der Airline Swiss fehlen im Moment circa 70 Pilotinnen und Piloten, die Vollzeit arbeiten. Um diesem Problem entgegenzuwirken und die Einhaltung des Flugplans zu gewährleisten, haben Angestellte der Swiss nun die Möglichkeit ihre Ferientage freiwillig ihren Arbeitgeber zu verkaufen. Dabei handelt es sich jedoch nur um die Tage, die über das gesetzliche Minimum von 28 Ferientagen hinausgehen. Swiss Pilotinnen und Piloten haben hierbei mindestens 32 Ferientage pro Jahr. Dieser Wert liegt vier Tage über dem gesetzlichen Minimum. Dementsprechend können Mitarbeitende mindestens 4 Ferientage an Swiss verkaufen. Je nach Dienstalter kann die Zahl der Ferientage jedoch auch höher ausfallen.

Swiss Flugzeug Abflug

Der Preis eines verkauften Ferientages beläuft sich hierbei auf 1,2 Prozent des Jahreslohnes der Angestellten. Ein Pilot, welcher 200’000 Franken im Jahr verdient, würde bei diesem Satz ganze 2’400 Franken je verkauftem Ferientag erhalten. Eine weitere Massnahme, um den Personalmangel auszugleichen, ist die Verdoppelung der Entschädigung für Pilotinnen und Piloten, die an freien Tagen freiwillig einspringen. Die Entschädigung beläuft sich nun auf 600 bis 800 Franken pro Tag.

Um den Mangel des Cockpitpersonals noch weiter zu bekämpfen, wird Swiss noch in diesem Jahr neue Pilotenschülerinnen und -schüler ausbilden lassen. Die Ausbildung dauert jedoch meist zwei Jahre. Der durch den neuen GAV entstandene Mehrbedarf ist jedoch weiterhin schwierig abzudecken.

Swiss Flugzeug

Die Ferienrückkaufaktion verhandelte Swiss mit der Pilotengewerkschaft Aeropers, um Flugstreichungen zu verhindern. Die Gewerkschaft fordert von Swiss auch weiterhin die schnellstmögliche Ausbildung von neuen Pilotinnen und Piloten. Laut der Gewerkschaft sei sogar ein leichter Überschuss an Fachkräften wünschenswert, um auch für künftige Expansionen gewappnet zu sein.

Fazit zum Kauf von Ferientagen bei Swiss

Um dem Mangel von Pilotinnen und Piloten entgegenzuwirken, kauft die Swiss nach einer Vereinbarung mit der Pilotengewerkschaft Aeropers Ferientage von ihren Pilotinnen und Piloten. Der Preis beläuft sich dabei auf 1,2 Prozent des jährlichen Gehalts. Auch die Ausbildung von neuen Pilotinnen und Piloten soll dem Mangel entgegenwirken. Die Ausbildung dauert hierbei jedoch zwei Jahre. Ob sich der Kauf von Ferientagen als lohnenswert herausstellt, ist abzuwarten.

Autor

Nicholas war von Februar bis April 2023 bei reisetopia im Bereich Content für die Schweiz als Praktikant tätig.

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