Aufgrund zu vieler Covid-19-Infizierten an Bord einer Maschine von Zürich nach Shanghai, darf Swiss in der kommenden Woche keine Flüge nach China durchführen.

Vor wenigen Tagen erregten bereits KLM und British Airways Aufsehen, als mehrere Passagiere nach Ankunft in Hongkong positiv auf das Coronavirus getestet wurden – den Airlines wurde daraufhin ein temporäres Beförderungsverbot nach Hongkong erteilt. Nun ergeht es Swiss in Festlandchina ähnlich, wenn auch in abgeschwächter Form. Weil Swiss auf einem Flug Anfang Dezember Covid-19-Infizierte nach China flog, erteilten die chinesischen Behörden nun ein einwöchiges Beförderungsverbot für die Schweizer Airline, so berichtet Travelnews.ch.

Flug LX188 beförderte sechs infizierte Passagiere

China hat im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie strenge Regularien für die Sicherheit im Flugverkehr eingeführt, um “eingeflogene” Infektionen zu vermeiden. Dafür hat das Land bereits Mitte des Jahres eine Art Bonussystem eingeführt, welches die Passagiere von Airlines mehrfach innerhalb drei Wochen nach ihrer Ankunft in China testet und anhand der Anzahl der dabei festgestellten Infektionen Punkte vergibt. Hat eine Fluggesellschaft über einen längeren Zeitraum keine infizierten Passagiere befördert, dürfen die Frequenzen erhöht werden – werden Infektionen festgestellt, wird ein temporäres Beförderungsverbot ausgesprochen.

Swiss Press Photo Edited

So ist es nun auch Swiss ergangen. Am 7. Dezember 2020 war Flug LX188 auf dem Weg von Zürich nach Shanghai. Dort angekommen wurden sechs Passagiere positiv getestet und China reagiert sofort. Swiss darf ab dem 27. Dezember für eine Woche keine Passagiere oder Waren mehr nach China befördern.

Es handelt sich dabei aber explizit nicht um ein temporäres Flugverbot, wie eine Swiss-Sprecherin Travelnews.ch erläuterte.

Infolge am Zielort positiv getesteter Passagiere wurden Swiss für vereinzelte Flüge auf den Strecken Zürich-Shanghai und Zürich-Hongkong die Verkehrsrechte für die Passagierbeförderung entzogen. Für Shanghai ist der Flug am 27. Dezember betroffen, für Hongkong waren es die Flüge vom 26. und 28. November sowie 1./3./5./8. Dezember. Die Outbound-Flüge aus der Schweiz wurden bzw. werden als reine Frachtflüge durchgeführt, die Inbound-Flüge in die Schweiz regulär mit Passagieren.

Swiss-Sprecherin

Auch wenn ein Beförderungsverbot auf den ersten Blick drastisch klingt, werden die Auswirkungen einer einwöchigen Sperre sicherlich nicht allzu gross ausfallen. Denn im Endeffekt geht es nur um einen Swiss Flug, bei dem Passagiere umgebucht werden müssen, der Rest waren sowieso nur Frachtflüge. Die Massnahme Chinas hat also mehr symbolischen Charakter.

Auch andere Fluggesellschaften haben temporäres Beförderungsverbot verhängt bekommen

Swiss ist bei Weitem auch nicht die einzige Airline, die ein solches Verbot ausgesprochen bekommen hat. Letzte Woche erst erreichten uns ähnliche Nachrichten von KLM und British Airways, die von Hongkong eine vierwöchige Sperre auferlegt bekommen haben.

Ethiopian A350 900

Ethiopian Airlines und Ikar Airlines, die in den letzten Tagen ebenfalls infizierte Passagiere nach China auf den Strecken Addis Abeba – Chengdu beziehungsweise Moskau – Zhengzhou befördert haben, dürfen ab dem 21. Dezember auch für eine Woche nicht mehr dorthin fliegen.

Fazit zu Swiss’ temporären China-Flugverbot

Vom 27. Dezember an, darf Swiss für eine Woche lang keine China-Flüge mehr durchführen. Die Massnahme trifft die Airline aber sicherlich nicht allzu hart, da die Nachfrage ohnehin auf einem niedrigen Niveau ist und der Zeitraum ziemlich kurz ist. Dennoch zeigen Nachrichten wie diese – und die der Fluggesellschaften, denen es ähnlich ergeht – dass das flächendeckende Testen vor dem Abflug vielleicht eine sinnvolle Massnahme wäre, um – soweit es möglich ist – auszuschliessen, dass Covid-19-Infizierte Personen befördert werden und dann gegebenenfalls weitere Reisende anstecken. Daran arbeitet Swiss ja aktuell bereits im Rahmen eines Pilotprojektes.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.