Swiss verkündet Massnahmen nach dem Eingang von mehreren anonymen Beschwerden beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) von übermüdeten Crew Members.

Swiss’ Personalmangel ist seit längerem kein Geheimnis mehr. Erst vor ein paar Tagen verkündete die Airline die Annullation von Flügen im “tiefen, einstelligen Prozentbereich” als Reaktion auf zu wenig Cabin Crews. Nun trafen mehrere anonyme Beschwerden beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) ein, wobei Swiss Crew Members von einer Übermüdung sprachen. Swiss reagiert auf die Kritik und präsentiert einige Massnahmen zur Entlastung der Mitarbeitenden, wie Aerotelegraph berichtet.

Beschwerung wegen zu langen Arbeitszeiten

Die Kabinenpersonalgewerkschaft von Swiss Kapers kritisiert immer wieder den Personalmangel an Bord der Lufthansa Tochter. Im April versuchte die Gewerkschaft in Form eines Buttons mit dem Bild einer Zitrone erneut darauf aufmerksam zu machen. Insgesamt 3’500 Stück verteilte sie an die Cabin Crew Members, welche die Buttons seither an ihrer Uniform tragen. Kapers erklärt die Symbolik wie folgt: “Die Zitrone ist ausgepresst”.

Doch damit nicht genug. Nun trafen mehrere anonyme Meldungen beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) von Swiss Crew Members ein. Sie beschweren sich über zu lange Arbeitszeiten, so Blick.

Swiss Crew
Quelle: Swiss

Swiss reagiert auf die Beschuldigungen einerseits mit der Rechtfertigung, dass sie die gesetzlichen Vorschriften einhalten. Andererseits betont die Lufthansa Tochter, dass die Mitarbeitende die Möglichkeit wie auch die Pflicht haben, sich vor dem Flug abzumelden, sofern sie sich nicht “fit to fly” fühlen.

Ausserdem hat die Airline im April diverse Massnahmen gestartet, um den Crew Members mehr Erholung zu ermöglichen. Darunter die längere Übernachtung in den Destinationen San Francisco und Los Angeles von zwei anstatt wie bisher nur einer Nacht sowie “Service-Anpassungen auf der Langstrecke”. Wobei nicht genau erläutert wird, welche Anpassungen konkret vorgenommen werden. Ebenfalls erfreulich für die Kabinenangestellten ist die Wiedereinführung der Spesenentschädigung bei Frühabflügen und Spätankünften sowie einer Überstundenpauschale der Lufthansa Tochter. Weiter sind ab April wieder die Hälfte der entlassenen Mitarbeitenden in Genf und Zürich zurückkehrt.

Fazit zu den Massnahmen von Swiss für die Cabin Crew Members

Die Kombination aus erneuter Kritik von Kapers und anonymen Beschwerden beim Bazl brachten Swiss dazu, Massnahmen gegen die Überlastung der Cabin Crew Members einzuleiten. Unteranderem verlängert die Lufthansa Tochter die Anzahl Übernachtungen, macht “Service-Anpassungen” und führt Spesenentschädigungen wieder ein. Sind wir gespannt, wie sich diese Massnahmen auswirken werden.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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