Die Zahlen der kompletten Schweizer Luftfahrt für das zweite Quartal liegen nun vor. Nachdem die Zahlen aus Zürich bereits spannende Ergebnisse gebracht haben, gibt es nun die Zahlen des Luftraums über der Schweiz.

 Leichtes Wachstum bei den Flugbewegungen

Das Bundesamt für Statistik hat nun die Ergebnisse für das 2. Quartal 2019 veröffentlicht. Die Zahlen beinhalten die Daten von Linien- wie Charterflügen und basieren auf den Informationen aus dem AIRSTAT-System des BAZL. Diese Zahlen zeigen, dass die Zahl der Flugbewegungen, also die Anzahl der Starts und Landungen im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 um 2 Prozent gestiegen sind. In Zürich hat sich hier sehr wenig verändert, nur ein Prozent konnte zugelegt werden. Die Gründe dafür haben wir bereits basierend auf den Zahlen aus Kloten analysiert.

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Während Genf auch recht stabil geblieben ist, ist der Flughafen Basel mit seiner aktuellen Erweiterungs- und Verbesserungskampagne ein absoluter Ausreisser: 11 Prozent mehr Flugbewegungen hat der EuroAirport vorzuweisen.

Umsteigeverbindungen als Lebensader für Schweizer Flughäfen

Auch wenn immer wieder über ein Verbot von Innlands- und Kurzstrecken-Flügen diskutiert wird, und besonders dem Flughafen Zürich damit gedroht wird seinen Hub-Charakter zu verlieren, zeigen die Zahlen wie sehr die Flughäfen von diesen Zubringern und den Umsteigeverbindungen angewiesen sind: Wie schon am Flughafen in Zürich sind auch schweizweit mehr Umsteigegäste als im Vorjahr unterwegs gewesen. Für die ganze Schweiz steigt der Wert für Transitpassagiere um 28 Prozent, ein beeindruckender Wert, wenn man bedenkt, dass nur 3 Prozent mehr Fluggäste als Lokal- oder Transferpassagiere geflogen sind. Dies ist vor allem auf eines zurück zu führen: das Geschäft der Charterairlines lief in der Schweiz wesentlich schlechter. 18 Prozent weniger Fluggäste hat das BAZL auf den Flügen der Charterairlines gezählt. Diese Gäste scheinen auf Linienflüge, wahrscheinlich mit Umstieg, umstiegen zu sein. Besonders spannend bei den Umstiegen ist der Flughafen Genf, der enorm bei der Zahl an Umstiegsgästen zulegen konnte: nur rund 55 Prozent der Gäste die den Flughafen passieren haben hatten tatsächlich Genf als Ziel Ihrer Reise.

Beliebteste Ziele – mit einer Überraschung

Die beliebtesten Ziele der Passagiere mit Start in Zürich, Genf, Lugano, Basel, St. Gallen oder Bern liegen wenig überraschend in Europa. Rund 80 Prozent dieser Flüge haben ein Ziel innerhalb Europas, wobei das BAZL nicht nachvollziehen kann, ob der Flug innerhalb Europas finales Ziel, oder nur Zubringer für einen Flug mit einem zweiten Ticket war. Mit direktem Start in der Schweiz ist die Nummer zwei mit 9 Prozent Asien, wo unser Team sicher auch einen Teil dafür beigetragen hat. Nach Nordamerika zog es dann 6 Prozent der Gäste. Auch wenn nur noch wenige Prozent übrig sind ist die Zahl für Ozeanien beeindruckend: im Vergleich zu 2018 sind 26 Prozent mehr Reisende nach Ozeanien geflogen – während dieses Ziel immer noch weniger als 5 Prozent aller Flüge ausmacht.

Fazit zum zweiten Quartal 2019 der Luftfahrt

Die Zahlen geben eine spannende Richtung für die weitere Entwicklung der Luftfahrt in der Schweiz vor. Der Wegfall bei den Charterflügen könnte dem Trend des individuelleren Reisens geschuldet sein, das Steigen der Passagierbewegungen in Basel wird als ein Zeichen der Optimierungen am EuroAirport gesehen werden. In Summe geht die Entwicklung also in die richtige Richtung und die Flughäfen scheinen sich nicht um die Auslastung zu sorgen. Trotzdem könnten Veränderungen in der rechtlichen Lage dieses gerade gefundene Gleichgewicht wieder kippen. Wir bleiben gespannt und warten auf die Zahlen des dritten Quartals!

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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