Rote Zahlen ohne Ende in Sicht. Nachdem die SBB 2020 ihren grössten Verlust seit Ausgliederung vom Bund verzeichnet hat, geht es in 2021 in die gleiche Richtung weiter.

2020 war kein Jahr für die Transportbranche. Die SBB bekam das mit einem konzernweiten Verlust von 617 Millionen Franken mit Klarheit zu spüren. Die Hoffnung war, dass sich die Lage 2021 wieder einigermassen erholen würde. Neue Züge wurden eingekauft und auch der Fahrplan 2022 mit Vorfreude präsentiert. Dass das erste halbe Jahr von 2021 sogar noch schlechter abschneiden würde, hätten wahrscheinlich wenige erwartet. Doch genau das ist passiert; 30 Millionen Franken Verluste mehr verzeichnet die SBB. Doch das Jahr 2021 brachte auch positive Veränderungen mit sich, wie die htr hotel revue berichtet.

41 Prozent weniger Passagiere

Die Folgen der Corona-Pandemie kriegt die SBB noch immer stark zu spüren: Mehr Homeoffice, weniger Ausflüge von Schweizerinnen und Schweizern und fast kein Tourismus. All das führte die SBB zu dem erst kürzlich verkündeten Halbjahresergebnis 2021 von einem Verlust von knapp 390 Millionen Franken. Bereinigt entspricht das im Vergleich zu 2020 30 Millionen Franken mehr Verlust. Hier muss beachtet werden, dass im Jahr 2020 479 Millionen Franken Verlust erzielt worden sind, dabei jedoch, nicht wie im diesen Jahr, noch keine Unterstützung vom Bund (120 Millionen Franken) mit eingerechnet wurde.

Gründe für die noch düstereren Zahlen in 2021 sind einerseits ein Rückgang an Passagieren um 41 Prozent im Vergleich zu 2019, was zu einer Auslastung von 25 Prozent geführt hat. Andererseits waren weniger Generalabonnemente (GA) wie auch Halbtaxabonnementen im Umlauf.

Liquidität bis Ende 2021 gesichert

Seit dem Start der Corona-Pandemie wird die SBB finanziell mit rund 400 Millionen Franken unterstützt. Bis Ende 2021 wird der Bund weiterhin die Liquidität in From von kurzfristigen Darlehen der SBB sicherstellen, da sich die Krise nach wie vor stark auf die SBB auswirkt. Im gleichen Zug wir die SBB Sparmassnahmen und Effizienzsteigerungen leisten.

Im ersten Halbjahr von 2021 konnte die SBB jedoch auch positive Dinge verzeichnen. Einerseits waren die Züge im Personenverkehr zu rund 93 Prozent pünktlich – dies trotz starken Schneefällen im Januar und Regenfällen im Juni. Auch die Sendungspünktlichkeit der SBB Cargo Schweiz lag über 93 Prozent. Auch die Kundenzufriedenheit ist 2021 gestiegen. Im Vergleich zu Juni 2020 stieg die Zufriedenheit um 4,2 auf 77,5 Punkte. Immer mehr Passagiere buchen ihre Billette zudem online und nutzen die SBB Kundencenter für Beratungen.

Fazit zum Halbjahresverlust der SBB

Wie schon 2020 war 2021 bisher ein angespanntes Jahr für die SBB. Ein Rückgang der Passagiere um 41 Prozent, weniger Umlauf der GA’s wie auch Halbtaxabonnementen führten zu einem Halbjahresverlust von knapp 390 Millionen Franken. Dank Darlehen vom Bund kann jedoch bis Ende 2021 die Liquidität der SBB sichergestellt werden. Nicht schadete die Corona-Pandemie der Kundenzufriedenheit wie auch Pünktlichkeit des Personenverkehrs und den Cargo-Aufträgen. Das nächste Halbjahr wird zeigen, wie es für die SBB weitergehen wird.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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