Noch im März schien das Leben auf Sardinen, nach langen Corona-Einschränkungen wieder unbeschwert zu sein. Durch sinkende Infektionszahlen konnten Restaurants, Bars und Geschäfte wieder öffnen – schon jetzt gelten die Lockerungen nicht mehr, die Insel zählt erneut zu einer der “roten Zonen”.

Nachdem die italienische Insel Sardinen in den vergangenen Monaten als “weisse Zone” und somit fast vollständig Corona-frei, eingestuft werden konnte, kam das öffentliche Leben wieder in Schwung. Touristen sahen die italienische Insel zunehmend als beliebtes Ziel, den Corona-Beschränkungen zu entfliehen und auch die Einwohner nutzen die neu gewonnen Freiheiten aus – vielleicht etwas zu sehr. Nach Angaben der Regierung ist nämlich nicht das vermehrte Touristenaufkommen Schuld an den erneut steigenden Fallzahlen, sondern vielmehr die Unachtsamkeit der Einwohner, wie unter anderem die Luzerner Zeitung berichtet.

Bereits nach sechs Wochen gilt Sardinien erneut als “rote Zone”

In Italien sind die Regionen je nach Infektionsgeschehen in vier verschiedene Zonen eingeteilt. In “weissen” Zonen werden wenige Infektionen gemeldet, sodass kaum Einschränkungen des öffentlichen Lebens bestehen – in “roten” Zonen ist das Gegenteil der Fall. Hier herrschen weitreichende Beschränkungen, die Häuser dürfen nur zu dringenden Zwecken verlassen werden und auch die Ein- und Ausreise ist weitestgehend untersagt. Dazwischen gibt es noch gelbe und orange Zonen. In dieser Einstufung konnte sich Sardinen in den letzten Wochen besonders gut positionieren. Mit nur rund 38 Neuinfektionen auf rund 100.000 Einwohner galt das Land zwischenzeitlich als quasi coronafrei. Die Regierung gab somit grünes Licht für erneute Öffnungen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens und auch Touristen konnten erneut die Insel bereisen. Die Lockerungen wurden trotz des vergleichsweise schlechten Impfniveaus auf der Insel seitens der Regierung genehmigt. Doch jetzt zeigt diese Entscheidung die ersten Folgen auf der Insel.

Sardinien

Bereits kurze Zeit nach den verkündeten Lockerungen stiegen die Infektionszahlen wieder drastisch an. Als Grund dafür wird das Fehlverhalten der Einheimischen gesehen. Diese sahen die aufgehobenen Beschränkungen als Freifahrtschein für private Feierlichkeiten und Unachtsamkeit im Hinblick auf das Tragen einer Maske oder das Einhalten des Mindestabstands.

Nur sechs Wochen nach den Lockerungen vom 1. März mussten als Folge die Restaurants, Einzelhändler und Schulen wieder schliessen. Nun gilt die Insel wieder als “rote Zone” in Italiens Corona-Ampelsystem. Vorerst soll die Einteilung als rote Zone und die damit einhergehenden Beschränkungen bis zum 26. April gelten.

EU-Impfpass gilt als Lichtblick für die Tourismusbranche

Die italienische Insel Sardinien ist unter normalen Umständen, besonders in den Hauptsaisonmonaten im Sommer, eine stark frequentierte Feriendestination. Im Durchschnitt lockt Sardinien somit rund 2,3 Millionen Touristen im Jahr an die kilometerlangen Sandstrände der Insel. Die stark vom Tourismus abhängige Wirtschaft der Insel hofft somit, gerade im Hinblick auf die bevorstehende Sommersaison, auf eine schnelle Rückkehr zur “weissen Zone” und somit auf die Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs. Um dies zu ermöglichen, drängt die italienische Regierung zunehmend auf die Einführung des geplanten europaweiten Impfpasses. Dieser gilt momentan als Lichtblick und einzige realistische Möglichkeit, den internationalen Reiseverkehr zumindest innerhalb Europas in absehbarer Zeit zu ermöglichen.

Fazit zu Sardinien als erneute rote Zone

Nachdem die beliebte Ferieninsel Sardinien noch im März fast vollständig als “coronafrei” anerkannt wurde, zählt die sie nun wieder zur “roten Zone”. Die italienische Regierung hofft nun, Sardinien durch erneute strengere Massnahmen auf die wichtige Sommersaison vorbereiten zu können, sodass schon bald erneut Touristen empfangen werden können. Mit Blick auf dieses Ziel wird ebenfalls zunehmend auf die Einführung des EU-Impfpasses plädiert. Ob dieser zum geplanten Zeitraum eingeführt wird, bleibt weiterhin mit Spannung abzuwarten.

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