Der deutsche Flagcarrier Lufthansa bietet wohl eines der exklusivsten und luxuriösesten First Class-Erlebnisse weltweit – sowohl am Boden als auch in der Luft. Zum Erlebnis am Boden gehört unter anderem der Chauffeur-Service, welcher Passagiere der höchsten Reiseklasse und HONs mit einem Auto der Luxusklasse direkt zum Flugzeug bringt.

Bisher hatten Passagiere neben Autos von Porsche auch die Wahl, mit einem Mercedes-Benz zum Flieger gebracht zu werden. Damit ist in Zukunft allerdings Schluss: Lufthansa und Mercedes haben einen entsprechenden Vertrag nicht verlängert und so wird der Kranich künftig ausschliesslich auf Autos des VW-Konzerns setzen. Das reisetopia Team war bei dem gemeinsamen Flug in der Lufthansa First Class noch in einer Mercedes Benz S-Klasse unterwegs!

Hybrid-Antriebe der Mercedes S-Klasse machten Ärger

Bis vor kurzem hatte Lufthansa eine Kombination von Mercedes- und Porsche-Fahrzeugen für diese Transfers im Einsatz. Insbesondere Mercedes S- und V-Klassen sowie Porsche Cayenne und Panamera wurden als private Zubringer genutzt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet jedoch, dass Lufthansa seine Fahrzeugflotte umbaut. So sollen alle Mercedes-Fahrzeuge für die erstklassigen Bodentransfers ersetzt werden und das teilweise durch Autos von Volkswagen. Offiziell hat sich die Lufthansa dazu noch nicht geäussert, allerdings sind laut Gerüchten vor allem zwei Punkte für die Scheidung verantwortlich: zum einen sollen die Fahrzeuge teilweise komplett durch Mercedes gesponsert worden sein. Damit hört der Autobauer aber nun auf.

Lufthansa First Class Lounge Munich Limousine Service

Zum anderen handelt es sich bei den Autos der S-Klasse um Hybridfahrzeuge, bei denen Lufthansa offenbar mit Leistungsproblemen zu kämpfen hat. In einigen Fällen kam es sogar zu Batterieproblemen, die einen kurzfristigen Wechsel der betroffenen Autos zur Folge hatte. Die Lufthansa verfügt aktuell noch über insgesamt 108 Fahrzeuge der Mercedes S-Klasse, die es nun zu ersetzen gilt. Währenddessen kommentierte Mercedes die Situation und sagt, dass man das Sponsoring dieses Programms eingestellt habe. Man wolle die Kosten nicht mehr alleine tragen. Mit Lufthansa sei demnach keine Einigung erzielt worden und der Vertrag sei Ende März ausgelaufen. Mercedes hat seit der letzten Verlängerung im Jahr 2013 angeblich Millionen von Euro für dieses Programm gezahlt.

Mehr Porsche und VW-Minivans statt Mercedes

Der Plan sieht nun vor, dass Lufthansa ihren Fuhrpark allen voran um Autos von Porsche erweitern und diese vorzugsweise für die Transfers einsetzen wird. Ein Problem dabei ist allerdings, dass Lufthansa einen Ersatz für ihre Mercedes-Minivans benötigt, welche normalerweise zum Einsatz kommen, wenn mehr als zwei Personen auf den selben Flug gebucht sind. Deshalb wird Lufthansa die Mercedes V-Klasse wohl durch Volkswagen T6-Minivans ersetzen. Im Normalfall solltet Ihr aber in einem exklusiven Porsche und nicht in einem VW-Bus zum Flugzeug gebracht werden.

In Zürich bleibt es bei Mercedes-Benz

In Zürich ist die Flotten-Lage etwas anders als in Deutschland. Hier ist Mercedes-Benz Schweiz der Partner und die Flotte besteht aktuell aus S-Klassen, V-Klassen und sogar einigen Sprinter, die besonders für den Transport zwischen den verschiedenen Lounges verwendet werden. Laut unseren Informationen werden die Modelle mit dem Stern weiterhin den Gästen am Flughafen Zürich zur Verfügung stehen und nicht von Fahrzeugen aus dem VW-Konzern abgelöst.

Ein weiterer Grund, der gegen einen Wechsel von Mercedes hin zu Porsche spricht ist ein einfacher, die Konzernstruktur. Volkswagen wird in der Schweiz von der amag als Generalimporteur vertreten, während Porsche durch einen anderen Importeur eingeführt wird. Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Kombination zwischen Porsche und Volkswagen am Flughafen Zürich einziehen wird.

Fazit zum Ersatz von Mercedes durch VW

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie sich Sponsorings zwischen Fluggesellschaften und Anbietern und anderen Dienstleistern auswirken können. Egal, ob es sich um ein Auto für einen Flughafentransfer, den in der First Class servierten Champagner oder den Inhalt eines Amenity Kits handelt – es besteht die Möglichkeit, dass die Unternehmen eng zusammenarbeiten. So erzielt die Fluggesellschaft anständige Einsparungen im Einkauf.

Nun trennen sich Lufthansa und Mercedes und der Kranich setzt künftig für ihre Flughafentransfers mehr Porsche-Fahrzeuge und Volkswagen-Minivans ein. Sicher wird der ein oder andere First Class-Passagier und HON die Fahrt im Mercedes vermissen, weltbewegend ist es aber nicht. Vor allem die Porsche bieten ebenfalls einen hohen Komfort. Die VW-Minivans werdem dem mit Sicherheit nicht nachstehen – schliesslich möchte man die wertgeschätzte Kundschaft nicht vergraulen.

Für uns in der Schweiz bliebt aber die gute Nachricht bestehen: Swiss behält die Mercedes-Benz Modelle für den Shuttle in Zürich und Ihr könnt Euch auf den unveränderten Komfort der Luxuslimousinen freuen – und das auch bei Ankunft an einem Fingerdock.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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