Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte erteilte in einem neuen Corona-Dekret am Sonntag offiziell allen Bürgermeistern in den jeweiligen italienischen Regionen die Genehmigung einer nächtlichen Ausgangssperre ab 21 Uhr. Erste Restaurants müssen wieder um 18 Uhr schliessen.

Besonders in Europa steigen in den letzten Wochen die Neuinfektionen beinahe täglich rasant in die Höhe. So hat kürzlich Frankreich in einigen Regionen nächtliche Ausgangssperren verhängt, um das Virus wieder stärker unter Kontrolle zu bekommen und auch Deutschland greift in einigen Regionen, wie aktuell im Berchtesgadener Land durch einen Lockdown, zu strengeren Massnahmen. Nun gab auch Italien bekannt seine Corona-Massnahmen zu verschärfen, da die Infektionszahlen wieder deutlich angestiegen sind. So wurden vor einer Woche bereits private Feiern in der Öffentlichkeit untersagt, Schliessungen aller Bars und Restaurants für Mitternacht angeordnet, sowie Schulausflüge und Mannschaftssport-Aktivitäten verboten. Das Massnahmenpaket wird nun von der Regierung weiter ausgeweitet.

Rekordwert von fast 12’000 Infektionen

Gerade Italien hatte es als eines der ersten europäischen Länder besonders hart zu Beginn der Krise getroffen. Zwei Monate lang war das Land komplett abgeriegelt worden und dennoch waren die Todeszahlen nach Grossbritannien so hoch wie in keinem anderen europäischen Land. Über die Sommersaison konnte sich das Land aufgrund der strikten Massnahmen wieder etwas erholen, doch nun steht auch hier die zweite Welle vor der Tür. Nachdem die Infektionszahlen in Italien am Sonntag einen neuen Rekordwert von fast 12’000 Neuinfektionen erreicht hatten, ist die Regierung nun aufgefordert schnellstmöglich zu handeln – besonders in Hinblick auf die Ansteckungsketten in privaten Kreisen, die momentan zunehmend mit das grösste Problem darstellen. Dennoch möchte die Regierung vermeiden einen erneuten Lockdown für das Land zu verhängen, wie es im März der Fall gewesen war.

The situation is critical. The government is there but everyone must do their part.

Italian Prime Minister Giuseppe Conte

Aus diesem Grund veranlasst der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte alle Bürgermeister, sofern sie es für nötig halten, Plätze, Strassen, sowie Zentren mit erhöhten Menschenansammlungen ab 21 Uhr abzuriegeln, wie dw.com berichtet. Das Massnahmenpaket wurde zudem mit einer weiteren Regelung erweitert, die vorsieht in allen Restaurants die Personenzahl am Tisch auf sechs Personen zu beschränken, ausserdem sind ab sofort Lokale ohne Sitzplatzmöglichkeiten aufgefordert, um 18 Uhr zu schliessen. Für beliebte Plätze soll somit schon bald eine nächtliche Ausgangssperre ab 21 Uhr wieder eingeführt werden, und auch das Homeoffice rückt wieder stark in den Vordergrund.

Vorerst kein weiterer Lockdown vorgesehen

Erst seit gerade zwei Wochen gibt es eine Maskenpflicht auch unter freiem Himmel. Seitdem kommt es verstärkt zu Einschränkungen bei öffentlichen Versammlungen. Neben der Schliessung von Wettbüros, Sportwettkämpfen oder lokalen Messen, gibt es bereits erste Überlegungen zur Schliessung von Schwimmbädern und Turnhallen. In einigen Regionen, in denen das Infektionsgeschehen dramatischer sei denn je zuvor, wie beispielsweise um Neapel, wurden bereits die Schulen für zwei Wochen lang geschlossen. Eine Massnahme, die von der Bevölkerung als durchaus umstritten angesehen und viel kritisiert wurde.

Rom

Die Regierung appelliert verstärkt an ihre eigene Bevölkerung sich an die entsprechenden Auflagen zu halten, um das Land vor einer erneuten Sperrzone zu bewahren. Schliesslich hatten zu Beginn des Monats die Infektionszahlen noch bei der 2’500-Marke gelegen, somit haben sich die Zahlen binnen zwei Wochen mehr als vervierfacht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in Italien in der kommenden Zeit weiterentwickeln wird, schliesslich hatte das Land vor wenigen Monaten die Situation relativ gut in den Griff bekommen. Was meint Ihr, wird ein weiterer Lockdown nötig sein, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen?

Fazit zu Italiens neuen Corona-Auflagen

Im Allgemeinen verschärft sich die Lage der Krise innerhalb Europas wieder dramatisch im Hinblick auf die Infektionszahlen und vermehrten Erkrankungen. So haben kürzlich die Nachbarn Italiens, Frankreich und Deutschland, ebenfalls ihre Massnahmen wieder angezogen und auch die Erweiterung von strengeren Auflagen sind aktuell noch in Planung. Die italienische Regierung versucht derzeit das Land vor einem erneuten Lockdown zu bewahren und fordert nun Lokale ohne Sitzmöglichkeiten auf, ab 18 Uhr den Betrieb einzustellen und erteilte den Bürgermeistern die Genehmigung eine nächtliche Ausgangssperre an beliebten Plätzen oder Zentren ab 21 Uhr zu erlassen!

Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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