Nach drei Jahren Betrieb hat sich nun auch der portugiesische Leasing-Spezialist Hi Fly dem weltweiten Trend angeschlossen und die Ausmusterung des Airbus A380 beschlossen. HiFly hat den Superjumbo selbst geleast und möchte diesen nach Ablauf des Vertrages zurückgeben.
Die Fluggesellschaft betreibt einen einzigen Airbus A380, der ehemals für Singapore Airlines im Dienst stand. HiFly plant die Ausmusterung ihres Airbus A380 am Ende der Leasingdauer und somit noch in diesem Jahr. Das Flugzeug wurde dabei sowohl als Passagierflugzeug als auch als Spezialfrachter eingesetzt.
A330 als Ersatz für den Superjumbo
Es überrascht nicht, dass die portugiesische Wet-Lease-Airline HiFly ihren Leasingvertrag für den Superjumbo aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht verlängert hat, was selbstredend auch die Nachfrage nach der Anmietung oder dem Einsatz von Grossraumflugzeugen bei den Fluggesellschaften stark reduziert hat. Das Flugzeug mit der Registrierung 9H-MIP wurde von der Grundfarbe Weiss in der Lackierung “save the coral reefs” lackiert und flog immer wieder Einsätze für andere Airlines und wurde so etwa häufiger bei den internationalen Rückhol-Aktionen eingesetzt, wo sich der Riese durchaus bewährte und seine Stärken ausspielen konnte.
MIP ist der sechste jemals gebaute A380 und wird aktuell von der maltesischen Tochtergesellschaft von Hi Fly betrieben, womit die Airline zurzeit noch zu den 15 Fluggesellschaften gehört, die den Superjumbo – mehr oder weniger – betreiben. Ein Ersatz ist für den A380 auch bereits gefunden: Künftig soll ein deutlich kleinerer Airbus A330 die Aufgaben des grossen Bruders übernehmen. Zudem steht HiFly auch in den Order-Büchern des europäischen Flugzeugbauers für den A330neo. Vom A330 versprechen sich die Portugiesen eine höhere Effizienz und mehr Flexibilität. Darüber hinaus befinden sich in der reinen Airbus-Flotte der Airline noch der A319, A321, A330-200 und -300, sowie der Airbus A340-300.
HiFly hatte trotz der kleinen Nische für Flugzeuge wie den A380 grosse Hoffnungen in den Superjumbo gesetzt, auftretende Lücken bei den Airlines auf dem gesamten Globus füllen zu können. Doch im Zuge der Corona-Krise sind die weltweiten Fluggesellschaften immer mehr darauf bedacht, sich von ihren Jets à la A380 und Boeing 747 schnellstmöglich zu verabschieden.
Fazit zum A380-Aus bei HiFly
Nun findet auch bei HiFly das „Experiment“ mit dem Airbus A380 ein jähes Ende. Staunten viele vor gut zwei Jahren nicht schlecht, als die Portugiesen sich den Superjumbo anschafften, ist auch HiFly nun leider auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet und sieht keine Zukunft mehr für den bei Passagieren beliebten Giganten. Erneut handelt es sich hierbei zwar nicht um überraschende, aber dafür aus der Luftfahrt-Enthusiasten-Sicht um eine weitere traurigere Nachricht.
