Nach 17 Monaten Fernbusbetrieb in der Schweiz beendet Eurobus das Liniengeschäft. Kurz danach kündigt aber das österreichische Unternehmen Dr. Richard ein Angebot von vier Fernbuslinien an. Wie das Busunternehmen gegen die SBB ankommen will, lest Ihr hier.

Zürich – Basel: 12 Franken

Das grösste Argument, mit dem Anbieter wie Flixbus im Umland grosse Marktanteile gewinnen und Millionenumsätze erreichen ist der Preis. Während besonders in Deutschland Flixbus von der charakteristischen Unpünktlichkeit und den teilweise enorm hohen Preisen der Deutschen Bahn profitiert, haben Fernbusanbieter in der Schweiz es etwas schwieriger Kunden anzulocken. Auch wenn die Schweizer immer sehr gerne über die Fehler und Ausfälle der SBB diskutieren, ist das Streckennetz trotzdem in vielen Teilen enorm gut und die Verbindungen sehr schnell. Aber das hat auch seinen Preis, weshalb der neue Fernbusanbieter auch direkt Preise für die Verbindungen ab dem Züricher Flughafen nennt:

  • Zürich–Basel: 12 Franken
  • Basel–Bern: 18.60 Franken
  • Zürich–Bern: 22.80 Franken

Dabei soll die Verbindung Zürich Flughafen-Zürich-Bern 7 Mal am Tag geben. Jeweils vier Busse je Richtung gibt es auf Bern-Basel-Zürich und Bern-Luzern-Zürich. Die Strecke Zürich-Sargans-Landquart-Chur-Domat-Ems gibt es dann nur zwei Mal täglich, angepasst an die erwartete Nachfrage. Die Westschweiz mit hoher Kaufkraft wird dabei aktiv ausgespart, das Busunternehmen setzt auf seine Erfahrungen im deutschsprachigen Markt.

Eurobus Swiss-Express endet am 15. November

Der bisherige Spieler auf dem Schweizer Fernbusmarkt, Eurobus Swiss-Express, die auch gemeinsam mit Flixbus gewisse Verbindungen angeboten haben, hat aus ökonomischen Gründen das Geschäft in der Schweiz zunächst auf Eis gelegt. Die Geschäftsführung betont dabei, dass das grösste Problem die mangelnde Flexibilität was Konzessionen und Fahrplanänderungen angeht sei. Man halte sich aber Optionen offen wieder in den Markt einzusteigen, sollten sich Rahmenbedingungen in der Schweiz verändern, wodurch Busunternehmer schneller Fahrpläne und Co. auf die sich verändernden Anforderungen der Kunden angepasst werden können.

Für Reisende die nach dem 15. November eine Busverbindung gebucht habe, sei eine Hotline eingerichtet, die Kunden sollen aber auch vom Unternehmen informiert worden sein.

Fazit zu den Veränderungen im Fernbusmarkt

Nachdem Eurobus Swiss-Express den Betrieb eingestellt hat, war es nur eine Frage der Zeit bis der Nachfolger die Lücke aufnehmen würde. Wie das Ganze dann von den Kunden in der Schweiz aufgenommen wird, und ob SBB und Postauto darauf reagieren werden.

Könnt Ihr euch vorstellen in der Schweiz den Fernbus zu nutzen? Lasst es uns wissen!

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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