Easyjet Switzerland ist oft eines der Musterbeispiele für den multinationalen Günstigflieger-Konzern. Jetzt baut die Airline für die kommenden Flugpläne in der Schweiz die Kapazitäten aus, und gibt Einblicke in die Strategie. Das alles haben wir für Euch in den News aufbereitet.
Die Schweiz stabil, die Gruppe im Minus
Im “Winterhalbjahr” von Oktober bis März hat Easyjet europaweit knappe sieben Prozent Umsatzwachstum vorweisen können. Die erhöhten Treibstoffpreise haben aber, wie auch bei der Swiss, zu einer Einschränkung des Gewinns geführt. Der Winter ist immer das schwierigere Halbjahr, besonders bei Günstig-Airlines, trotzdem ist der Verlust aus diesem Halbjahr beeindruckend: 218 Millionen Pfund lautete der Verlust der gesamten Gruppe. Das ist vier Mal so viel Verlust wie im Winter 2017/2018, obwohl die Airline gute 13 Prozent mehr Passagiere transportierte.
In der Schweiz hat die Airline sich aber robuster präsentiert und so rund sieben Millionen Passagiere von A nach B gebracht. Das sind rund 17 Prozent des gesamten Passagieraufkommens.
155 Ziele ab der Schweiz – mit nur zwei Drehkreuzen
Die Standorte für die Schweiz sind klar definiert: Genf und Basel. Von den beiden Flughäfen aus werden in Summe 155 Verbindungen von Flugzeugen der Easyjet Switzerland bedient. Der grösste Flughafen der Schweiz, Zürich, wird von Easyjet Switzerland aber nicht bedient, hier stellen Schwester-Airlines die orangene Präsenz . Die Verbindungen zu Städten wie London, Berlin oder Venedig werden von der Deutschen und der Österreichischen Schwestergesellschaft bedient, nicht von den Schweizern. Die Logik hierbei ist laut Easyjet einfach: wenn man den Flughafen nicht dominieren kann, wird er nicht zu einem Drehkreuz der Airline.
In Basel hat das offensichtlich geklappt, wie ein schneller Blick über das Vorfeld erahnen lässt. Hier macht der orangene Carrier rund 60 Prozent der Flugbewegungen aus, mit nur 12 Flugzeugen. In Genf ist die Präsenz der Swiss und anderer Airlines dafür verantwortlich, dass “nur” 49 Prozent mit den 14 Flugzeugen der Günstig-Airline befördert werden.
Fazit zur Entwicklung von Easyjet in der Schweiz
Der Einblick in die Logik der Drehkreuze ist spannend und durchaus nachvollziehbar. Dass Zürich nicht dominiert werden könne, mit den Kapazitätsproblemen, der schlechten Pünktlichkeit und der übermächtigen Präsenz der Swiss, ist vollkommen klar. Mit der Verteilung der Schweizer Flotte auf Genf und Basel zeigt sich weiter, wie die Airline sich in der Schweiz positionieren will: dominant. Wir dürfen gespannt sein, wie die Passagierzahlen sich im Sommer verhalten werden und ob Basel dann bei der nächsten Flottenverteilung mit Genf vielleicht sogar gleichziehen kann.
Was denkt Ihr zur Verteilung der Flotte zwischen Genf und Basel? Sollte Easyjet Zürich doch stärker in den Fokus rücken?