Das thailändische Projekt “Phuket Sandbox” geht in die nächste Runde und gestattet Interessenten nun die Beantragung von Einreisegenehmigungen mit “Certificates Of Entry” (COE).

Thailand macht als beliebte Feriendestination in der vergangenen Zeit häufiger Schlagzeilen, denn der thailändische Tourismus-Neustart wirft einige Fragen auf und erntet harsche Kritik. Nichtsdestotrotz schreitet das Projekt “Phuket Sandbox” weiter voran, sodass sich Reiseliebhaber nun schon für den Start des Projektes im Juli bewerben können. Dies geschieht online über ein spezielles Einreisegenehmigungs-Formular, wie die Website loyaltylobby.com kürzlich berichtet.

Wie läuft die Beantragung des Certificates Of Entry ab und welche Dokumente werden benötigt?

Obwohl eine Reise nach Thailand ab dem 1. Juli äusserst strengen Auflagen unterliegt, können sich Interessenten, die eine Thailand-Reise nicht länger abwarten können, ab sofort online für die Einreise anmelden. Mit einem gültigen Einreise-Zertifikat in der Hand können Touristen ab dem 1. Juli 2021 per Direktflug nach Phuket reisen und dort in zertifizierten Hotels entweder als Touristen oder als thailändische Residenten nächtigen, bevor sie nach einem Aufenthalt von satten 14 Tagen in Phuket auch andere Teile des Landes bereisen dürfen.

Das Projekt wird also schon sehr bald in Betrieb gehen – und das, obwohl einige Teile Thailands erneut in Lockdown-ähnliche Verhältnisse geschickt wurden. Dazu aber später mehr.

Trotz vollständiger Impfung sind Einreisende zum Vorzeigen eines negativen PCR-Testergebnisses, der nicht vor mehr als 72 Stunden bei Abflug alt sein darf, verpflichtet. Nach der Einreise müssen sich die Touristen während ihres 14-tägigen Aufenthalts in Phuket ausserdem insgesamt drei COVID-19-Tests unterziehen. Für den gesamten Aufenthalt in Phuket ist darüber hinaus die aktive Nutzung einer offiziellen Tracking-App der thailändischen Regierung verpflichtend. Sollte dieser Schritt nicht erfolgen, kann die Ausreise aus Phuket in andere Teile Thailands nach den obligatorischen 14 Tagen in Phuket verweigert werden.

Generell ist die Einreise nur Reisenden vorbehalten, die aus Ländern mit niedrigem oder mittlerem Risiko stammen und sich dort in den letzten 21 Tagen aufgehalten haben. Die Einstufung in die Risikogruppen erfolgt dabei durch die thailändische Regierung.

Screenshot der Online-Einreisegenehmigung auf coethailand.mfa.go.th

Um sich als Bewerber für das Projekt “Phuket Sandbox” anmelden zu können, sind folgende Dokumente zwingend erforderlich:

  • Impfnachweis einer vollständigen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassenen COVID-19-Impfung, mindestens 14 Tage vor Abflug (Einreise mit dem digitalen Impfpass der EU möglich. Der Schweizer Impfpass ist zwar nicht explizit erwähnt worden, sollte allerdings mit dem europäischen Impfpass kompatibel sein.)
  • Krankenversicherung, die alle aufgrund von COVID anfallenden Kosten in Höhe von mindestens 100.000 US-Dollar, umgerechnet rund 83.700 Euro trägt
  • bestätigte Flugtickets mit Direktflügen nach Phuket
  • bestätigte SHA+ (Safety and Health Administration Plus) Hotelbuchung für 14 Tage (oder zwei zertifizierte Hotels für je sieben Tage)
  • bestätigtes Certificates Of Entry (COE) über die offizielle Website
  • gültiger Reisepass und gegebenenfalls Visa (für Aufenthalte über 45 Tage)

Für Einreisende ohne thailändische Dokumente oder festen Wohnsitz in Thailand läuft das Anmeldeverfahren wie folgt in vier Schritten ab:

  • Step 1: Registrierung über die offizielle Website von Certificates of Entry Thailand
  • Step 2: richtige Kategorie zwischen Befreiung der Visumpflicht oder Touristenvisum etc. auswählen
  • Step 3: das Projekt “Phuket Sandbox” wählen
  • Step 4: alle oben aufgelisteten Dokumente und Papiere hochladen und zur Überprüfung freigeben
Quelle: offizielles YouTube-Video von Certificates of Entry Thailand

Im Anschluss müssen sich alle Bewerber rund zwei bis sieben Werktage gedulden, bis alle Informationen auf Richtigkeit überprüft werden.

Welche Hotels kommen zur Buchung in Frage?

Die Hotelübernachtung aller Einreisenden darf nur in speziell von der Regierung ausgewählten Hotels erfolgen. Dabei erfüllen diese Hotels ausnahmslos die “SHA+ (Safety and Health Administration Plus)”-Standards für einen Aufenthalt von mindestens 14 Nächten. Die Bestätigung der “SHA+”-Hotelbuchung muss unter dem SHABA-System (SHA Plus Booking Authentication system) oder der Buchung unter der offiziellen Website zu Thailands Einreise ausgestellt werden. Reisende haben die Wahl, entweder mindestens sieben Tage im selben Hotel zu nächtigen, bevor die Unterkunft zu einem anderen Hotel in Phuket gewechselt werden kann oder die gesamten 14 Tage im selben Hotel zu verbringen. Eine frühere Abreise vor den zwei Wochen ist nur für Ziele ausserhalb Thailands möglich.

Die meisten grösseren Hotels in Phuket sind bereits SHA+-zertifiziert.

Ausserdem benötigen die Reisenden, die Phuket nach den 14 Tagen verlassen werden, ein gültiges Rückflugticket.

Wichtig anzumerken ist darüber hinaus, dass minderjährigen Reisenden unter 18 Jahren die Einreise nach Thailand ohne Begleitung der vollständig geimpften Elternteile verwehrt bleibt. In Begleitung der Erziehungsberechtigten dürfen auch Kinder unter 18 und ohne Impfschutz nach Thailand einreisen. Ansonsten gelten für Touristen mit zwei – vor mindestens zwei Wochen vor Abreise – verabreichten Impfdosen keine weiteren Ausnahmen oder Einschränkungen.

Wie aufmerksame Leser vermutlich bereits erahnen können: Die Verwendung von Fussfesseln oder anderen elektronischen Tracking-Armbändern werden in der Liste der Einreisebestimmungen nicht weiter aufgeführt, was einige Touristen erfreuen dürfte. Die Reaktionen auf diesen massiven Eingriff in die Privatsphäre und die kritischen Stimmen, die sich gegen das “Gefängnis-Gefühl in den Ferien” ausgesprochen haben, konnten die thailändische Regierung wohl noch in letzter Sekunde überzeugen und umstimmen.

Vermehrte Sorge um die Neuinfektionen in Phuket

Das Projekt “Phuket Sandbox” soll an den Start gehen, obwohl die Zahlen derzeit nicht wirklich dafür sprechen. Die stabilen Inzidenzen in Phuket sind seit Ende Juni Geschichte. Das liegt insbesondere an den mangelnden Impfstoffen für die thailändische Bevölkerung. Problematisch ist hier die Tatsache, dass lediglich die Regierung zum Impfen berechtigt ist. Diese wiederum weigert sich, Ausländer zu impfen, es sei denn, es kann eine Arbeitserlaubnis vorgelegt werden. Die Ausnahme bildet hier Phuket, da sich dort jeder impfen lassen kann. Diese Regelungen haben zu Protesten ausländischer Regierungen, darunter Australien, China, die Europäische Union und die USA, über ihre Botschaften geführt – jedoch ohne Erfolg.

aktuelle Corona-Zahlen in Thailand

Thailand qualifiziert sich in Hinblick auf das Infektionsgeschehen derzeit nicht unbedingt als Feriendestination, da zunehmend strengere Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie getroffen werden. Zuletzt wurden heute Bangkok und den Provinzen Nonthaburi, Pathum Thani, Samut Praka, Samut Sakhon und Nakhon Pathommit dem tiefroten Code als gefährliche Regionen deklariert. Infolgedessen erfolgt eine erneute halbseitige Schliessung in diesen Orten, die unter anderem die Schliessung von Restaurants beinhaltet. Nach nur drei Wochen Regelbetrieb müssen die Gastronomen den Restaurantbesuch im Innenbereich nun wieder für Einheimische und Reisende schliessen. Die neuen Massnahmen treten ab heute in Kraft und gelten ab jetzt für 30 Tage.

Fazit über den Start der “Phuket Sandbox”

Bewerber können sich nun über einen offiziellen Weblink der thailändischen Regierung für das Projekt “Phuket Sandbox” bewerben. Dabei dürften sich künftige Thailand-Touristen über die gelockerten Einreisebestimmungen freuen: zwar sind die Auflagen nach wie vor strikt, von den befürchteten Fussfesseln und Gesichtserkennungssystemen ist allerdings nichts mehr zu hören. Doch nicht nur die Details über das Projekt, sondern auch die Bedingungen für die Erlangung des Certificate of Entry haben sich mehrmals geändert, scheinen mittlerweile allerdings endgültig festzustehen. Bleibt nur abzuwarten, wie viele Reiseliebhaber sich am Ende überhaupt für eine Reise nach Thailand unter derartigen Voraussetzungen begeistern können.

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