Da sich die Passagierzahlen in den letzten Monaten fast verdoppelt haben, konnte Air France-KLM im letzten Quartal endlich wieder seit langer Zeit einen Gewinn verbuchen.

In den letzten Monaten haben viele Länder die Einreisebeschränkungen aufgehoben. Bedingt durch die Wiedereröffnung der Grenzen von Kanada und Singapur, zwei wichtigen Märkten für Air France-KLM, ist es der Airline-Gruppe wieder möglich, den Langstreckenbetrieb aufzunehmen und die Zahl der Buchungen im letzten Quartal so fast zu verdoppeln. Dementsprechend konnte Air France-KLM am Ende des Sommers in die Gewinnzone zurückkehren, wie Le Figaro und AFP kürzlich berichteten.

Erwartungen übertroffen

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des französisch-niederländischen Konzerns erreichte im dritten Quartal 796 Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 442 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2020. Air France-KLM kehrt somit am Ende des Sommers in die Gewinnzone zurück und übertrifft damit sogar ihre eigenen Erwartungen. “Wir hatten ein positives EBITDA prognostiziert, aber unsere Erwartungen wurden um 800 Millionen Euro übertroffen”, sagte Steven Zaat, Finanzdirektor der Gruppe.

Infolgedessen verringerte Air France-KLM ihre Nettoverschuldung bis Ende September auf 8,1 Milliarden Euro, 2,9 Milliarden Euro weniger als Ende 2020. Angesichts der guten Ergebnisse hat sich der Konzern bereit erklärt, in den kommenden Wochen 500 Millionen Euro eines staatlich garantierten Kredits und die restlichen 3,5 Milliarden Euro in drei Raten zwischen 2023 und 2025 zurückzuzahlen.

Unterschiede zwischen Transavia, Air France und KLM

Die gute Leistung der Air France-KLM-Gruppe im letzten Quartal ist zum Teil auf Transavia, die Billigfluggesellschaft der Gruppe, zurückzuführen, die viele sonnenhungrige Reisende anziehen konnte. Nach einem durch Reisebeschränkungen beeinträchtigten Jahresbeginn verzeichnete Transavia im dritten Quartal einen Anstieg der Passagierzahlen um 111 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei das Aktivitätsniveau wieder etwa 85 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichte.

Auch wenn Air France einen Teil ihrer Langstreckenflüge wieder aufnehmen konnte, leidet die Gruppe insgesamt noch immer unter der Schliessung zahlreicher Länder, die von ihren Fluggesellschaften angeflogen werden, wie Australien, China und Japan. Air France-KLM hat im dritten Quartal 2019 nur 66 Prozent ihrer Kapazitäten zurückgewonnen. Die Airline-Gruppe beförderte in der Sommersaison 2021 16,94 Millionen Menschen, fast doppelt so viele wie im Jahr 2020, aber weit weniger als die 29,1 Millionen, die im dritten Quartal 2019 befördert wurden.

Erhöhter Flugplan

Die im letzten Quartal verzeichneten Buchungen geben Air France-KLM Hoffnung. Mit doppelt so vielen Buchungen wie in den vorangegangenen Quartalen hat Air France angekündigt, ihren Winterflugplan zu erweitern. In diesem Winter fliegt Air France insgesamt 182 Ziele an, darunter 23 neue Strecken im Vergleich zum letzten Jahr. Davon sind 87 Langstreckenflüge und 95 Kurz- und Mittelstreckenflüge. Bis März will die französische Fluggesellschaft 90 Prozent der Flugkapazität wieder anbieten.

Da die Zahl der Franzosen, die in die Vereinigten Staaten reisen möchten, stark zunimmt, hat Air France ihr Flugangebot zu den beliebtesten amerikanischen Zielen überarbeitet. Die Fluggesellschaft plant, bis zu 100 Flüge pro Woche zu zehn Zielen in den USA durchzuführen, darunter Atlanta, Boston, Chicago, Los Angeles, New York JFK und San Francisco. Ab dem 6. Dezember wird Seattle als elftes Ziel mit drei Flügen pro Woche in das US-Angebot von Air France aufgenommen.

Fazit zur Situation bei Air France-KLM

Air France-KLM beendet den Zeitraum Juli bis September mit einem Nettoverlust von 192 Millionen Euro, eine Verbesserung gegenüber den 1,5 Milliarden Verlusten in jedem der beiden vorangegangenen Quartale. Vor allem aber erzielt sie wieder ein positives Betriebsergebnis und übertrifft damit ihre eigenen Erwartungen. Da die Einreisebeschränkungen abnehmen und einige Länder – wie Australien – ihre Grenzen wieder öffnen wollen, sind die Prognosen für die nächsten Quartale ermutigend, sodass Air France-KLM mit einer Erholung rechnen kann.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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