American Airlines muss aufgrund der Corona-Krise die eigene Flottenstrategie erneut überdenken und schickt im Zuge dessen deutlich mehr Jets in Rente, als geplant.

American Airlines wird die Zahl der Jets, die die US-amerikanische Fluglinie in den Ruhestand schicken will, über ihre angekündigten Pläne hinaus stark erhöhen. Damit soll die Flottentransformation beschleunigt werden, um auf die Corona-Krise zu reagieren.

American schickt immer mehr Jets in den Ruhestand

Laut Flottendaten wurden zwischenzeitlich weltweit etwa 4.700 Jets geparkt, da die Fluggesellschaften ihre Flüge aufgrund von Reisebeschränkungen stark reduzieren. Die nun getroffene Entscheidung von American Airlines bestätigt indes Spekulationen der Branche, dass viele der älteren Jets der US-Amerikaner nicht mehr fliegen werden. Zusätzlich zu der erst vor zwei Wochen angekündigten Ausserdienststellung von insgesamt 34 Boeing 757 und 17 Boeing 767, plant American Airlines nun auch die Ausflottung von 76 Boeing 737, die zwischen 1999 und 2001 in Dienst gestellt wurden, sowie neun Airbus A330-300 und 20 Embraer E190, wie die Fluggesellschaft mitteilte.

American Airlines Airbus A330

Die Pläne wurden am Sonntag von Präsident Robert Isom in einem Q&A-Video den Mitarbeitern bekannt gegeben, in der der Airline-Chef mitteilte, dass die Ankunft neuer Boeing 737 MAX-Jets, die später in diesem Jahr nach einem längeren weltweiten Grounding erwartet werden, dazu beitragen könnte, die Ausmusterung älterer Jets zu erleichtern, die aufgrund ihres Alters einer umfangreichen Wartung bedürfen. Ausserdem erwäge American Airlines auch die Ausserdienststellung einiger Regionaljets, wie Isom weiter ausführte.

Entscheidungen über Flottenplanung basieren auf Nachfrage

Bereits am 12. März teilte die Fluglinie mit, die Ausmusterung der verbleibenden Boeing 757 und 767 zu beschleunigen, da American Airlines ältere, weniger treibstoffeffiziente Flugzeuge aus der Flotte nach und nach verbannen will. “Entscheidungen, die über die 757 und 767 hinausgehen, müssen noch endgültig getroffen werden, und wir fahren fort, unseren Flottenplan insgesamt zu verfeinern”, sagte American Airlines-Sprecher, Ross Feinstein, und fügte hinzu, dass solche Entscheidungen vor allem auf der Nachfrage basieren würden.

American Airlines

Abgesehen von dem hohen Wartungsbedarf der älteren Flugzeuge, sah sich American Airlines auch mit Nachrüstungskosten für einige der 737-Jets konfrontiert. Inzwischen ist ausserdem bekannt, dass die US-amerikanische Airline bis zu 12 Milliarden US-Dollar aus einem staatlichen Hilfspaket erhalten wird, welches den Fluggesellschaften helfen soll, die Kosten während der Krise in den Griff zu bekommen, insbesondere mit Blick auf die Gehaltszahlungen der Mitarbeiter.

Bislang hat American Airlines allein von der Langstreckenflotte 135 von 150 Flugzeugen und mehr als 300 Kurz- und Mittelstreckenjets vorübergehend geparkt und wird möglicherweise auch weiterhin vermehrt kleinere Regionalflugzeuge parken, wenn die Krise weiter in diesem Masse anhält, so Isom gegenüber seinen Mitarbeitern.

Fazit zur Flottenplanung American Airlines’

Immer mehr Airlines auf der ganzen Welt müssen ihre Flottenstartegien aufgrund der anhaltenden Krise teils komplett überdenken. Dabei liegt der Fokus natürlich vor allem auf modernen und effizienten Jets, die den Fluggesellschaften nach der Krise wieder zum Aufschwung verhelfen sollen. Von daher überrascht es kaum, dass nun Flugzeuge, die sowieso in den Ruhestand geschickt werden sollten, immer öfter früher gehen müssen, wie es jetzt auch bei American Airlines der Fall sein wird.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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