Die europäische Luftfahrtbehörde EASA hat eine Warnung herausgegeben: Manche der älteren Airbus A350-900 benötigen alle 149 Stunden einen kompletten Neustart.

Schuld daran sei ein Softwarefehler, der eigentlich schon etwa zwei Jahre lang bekannt sein soll. Dieser Fehler könnte sogar dazu führen, dass einige wichtige Systeme ausfallen könnten.

Kabinendruck und Treibstoffmanagement womöglich betroffen

Die EASA hat ihre Lufttüchtigkeitsanweisung vom August 2017 aktualisiert und weist inzwischen auf den Softwarefehler hin, der ein paar der älteren Modelle des Airbus A350-900 betrifft. Dieser Fehler macht es nötig, dass betroffene A350 alle 149 Stunden komplett neu gestartet werden müssen. Mehrere Airline seien im laufenden Betrieb auf den Fehler der neusten Airbus-Reihe aufmerksam geworden. Der Softwarefehler könnte im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass diverse Systeme der Avionik teilweise oder sogar komplett ausfallen könnten. Wie das britische IT-Magazin “The Register” berichtet, gehören zu den möglichen betroffenen Systemen der Kabinendruck und das Treibstoffmanagement. Allerdings eben nur dann, wenn die Systeme länger als 149 eingeschaltet und nicht neugestartet wurden. Ein Betrieb ohne Neustart der Systeme innerhalb der 6 Tage sei aber laut zweier Europäischer Airlines sehr ungewöhnlich, weshalb die beiden Airlines nicht von einem Auftreten der Probleme ausgehen, darauf vorbereitet sei man aber.  Wie viele Flugzeuge des exakten Typs Airbus A350-941 betroffen sind, verriet die EASA nicht.

Cathay Pacific Airbus A350 Flugzeug Sonnenaufgang Sunrise

Nur, dass der Softwarefehler die betroffenen Maschinen theoretisch tatsächlich in unsichere Situationen bringen kann. Demnach haben Airlines, die die mit Rolls Royce XWB-Trent-Triebwerken ausgestatteten Flugzeuge betreiben, zwei Möglichkeiten: Zum einen den Fehler beheben zu lassen – laut EASA hat Airbus bereits eine entsprechende Meldung für die Airlines herausgegeben, allerdings erwähnte die europäische Luftfahrtbehörde nicht, wann dies geschehen ist –, oder die Systeme werden eben alle 149 komplett neu gestartet, sodass die betroffenen Systeme zurückgesetzt werden können. Wie viele der A350-941 – neben denen die von Airbus bereits ab Werk durch ein Update dahingehend fehlerfrei sind oder bereits durch die Airlines in die Fehlerbehebung geschickt wurden – von dem Problem betroffen sind, ist ebenfalls nicht bekannt.

Fazit zum Softwareproblem älterer A350

Nicht nur Boeing hat aktuell mit diversen Problemen ihrer neusten Modelle zu kämpfen, auch Airbus hat hier und da verschiedene Baustellen. Tatsächlich kommt es bei neuen Flugzeugmodellen häufiger zu kleineren bis grösseren Fehlern, die aber in der Regel – mal abgesehen von der Boeing 737 MAX – recht flott behoben werden können und den Flugbetrieb zumeist nicht allzu sehr beinträchtigen. Die Softwareprobleme der älteren Airbus A350-900 klingen nicht ganz ohne, können davon doch wichtige Avionik-Systeme betroffen sein. Da der Fehler aber nur im Dauerbetrieb von mehr als 6 Tagen auftritt, sollte der Fehler sowieso im Regelbetrieb eines Linienjets nicht auftreten. Ein wenig merkwürdig verhält sich jedoch die EASA in diesem Fall, indem die Luftfahrtbehörde einige und nicht unwichtige Details in ihrem Statement auslässt. Zumindest ist der Fehler bekannt und scheinbar recht einfach zu beheben, sollten überhaupt noch Jets mit dem Fehler im Flugbetrieb sein.

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Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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