Das Splendid Venice ist ein relativ kleines Luxushotel mitten in der Innenstadt von Venedig. Das Hotel eignet sich für einen Städtetrip auf jeden Fall sehr gut! Luxushotels in Venedig sind normalerweise kein besonders günstiges Vergnügen, durch das Coronavirus und die entsprechend deutlich geringeren Besucherzahlen in der Stadt, konnte ich im Sommer allerdings ein recht gering besuchtes Venedig und entsprechend auch einigermassen günstiges Preisniveau erleben.

Ob das Splendid eine Empfehlung für Eure nächste Reise nach Venedig ist und was Euch genau vor Ort erwartet, lest Ihr in diesem Review!

Splendid Venedig – die Buchung

Gestossen bin ich auf das Splendid Venedig beim Stöbern durch die reisetopia Hotels in Venedig. Optionen gibt es der Stadt auf jeden Fall genügend, denn durch die extreme touristische Entwicklung gibt es auch im Bereich Luxushotel eine Menge Auswahl. Während das Preisniveau ähnlich wie in anderen touristischen Hotspots in Europa im Luxus-Bereich gerne im Bereich 400+ Franken bis in den vierstelligen Bereich geht, war ich überrascht das Splendid für unter 200 Franken pro Nacht zu finden.

Inbegriffen waren beim Aufenthalt natürlich auch eine Menge attraktiver Vorteile:

  • Kostenloses Frühstück im Restaurant für zwei Personen
  • Kostenloses Zimmerupgrade
  • 100 US-Dollar Guthaben für Speisen & Getränke
  • Kostenloser Early Check-in und Late Check-out

Da das Splendid nicht Mitglied einer der grossen, internationalen Hotelketten ist, gab es leider keine relevanten Punkte zu sammeln und ich habe mich damit begnügt durch die Bezahlung mit meiner Miles & More Kreditkarte mehrere Hundert Meilen durch die Bezahlung der Hotel-Rate zu sammeln.

Splendid Venedig – Lage & Anreise

Ein Aspekt, der mich beim Splendid schon vor der Buchung überzeugt hat, war die Lage. Das Hotel liegt mitten in San Marco, einem der zentralen Stadtviertel von Venedig, nahe des Markusplatzes und des Grand Canal sowie der Rialtobrücke. Somit ist es problemlos möglich die Stadt direkt vom Hotel zu Fuss zu erkunden und innerhalb weniger Minuten an vielen interessanten Punkten innerhalb Venedigs zu sein. Dazu kommt auch noch, dass das Hotel in einem klassischen, historischen Gebäude von Venedig untergebracht ist und direkt am Kanal liegt. So hat man natürlich noch eine zusätzliche Spur vom Venedig-Charme.

Für die Anreise vom Flughafen gibt es mehrere Optionen. Wer schon einmal nach Venedig geflogen ist, weiss, dass der Flughafen nicht auf der Insel liegt, sondern auf dem Festland. Von hier aus kann man ein geteiltes Wassertaxi nehmen, welches 16 Franken pro Person kostet und einen in etwa 30 Minuten über die Lagune direkt in die Stadt bringt. Wer ein privates Wassertaxi nutzen möchte, ist etwas schneller, schaut dafür aber auch auf Kosten von etwa 100 Franken. Zuletzt kann man auch mit einem normalen Taxi bis zum Anfang der Stadt fahren, muss von dort aber den Rest durch die engen Gassen laufen, was gerade mit Koffer recht anstrengend sein kann. Ich habe mich für das geteilte Wassertaxi entschieden und bin den Rest des Weges (~15 Minuten) gelaufen.

Splendid Venedig – das Zimmer

Der Check-in im Splendid Venice verlief normal und einfach. Nur auf Nachfrage erfuhr ich aber, dass ich von meinem gebuchten Superior Zimmer ein Upgrade auf ein Deluxe Zimmer erhalten hatte. Was auf den ersten Blick nicht besonders klingt, ist aber preislich durchaus relevant, denn beim Check-out hörte ich mit, wie man den Gästen neben mir das selbe Zimmer zu 55 Franken pro Nacht Aufpreis anbot.

Das Zimmer selbst lag im dritten Stock und war recht klein, was für Venedig aber normal ist. Besonderes Highlight sind in den Deluxe Zimmern sicherlich die Fenster mit Blick auf den Kanal direkt am Hotel, welcher wirklich schön ist.

Den Stil des Zimmers kann als klassisch bezeichnen, das ist in Venedig aber sehr üblich. Zentral steht das Bett, welches auch schon den Grossteil des Zimmers ausfüllt.

In die rechte Wand ist ein Schrank eingelassen, der gleichzeitig als Spiegel dient. Hier hat man eindeutig auf Pragmatik gesetzt, das ergibt bei dem knappen Platz aber auch Sinn.

Gegenüber vom Bett gibt es einen Schreibtisch, über dem gleichzeitig noch ein Fernseher befestigt ist.

Das Badezimmer befindet sich direkt am Eingang und ist genau wie das Zimmer selbst, recht klein. Dennoch findet man hier einen hohen Standard vor, denn das Innere des Badezimmers ist komplett mit Marmor ausgestattet.

Es gibt eine Badewanne, sowie ein einzelnes Waschbecken. Natürlich ist der mangelnde Platz nicht ideal, aber in Venedig ist das absolut normal. Zum Duschen und Baden gibt es eine Kombination, die mit einem guten Wasserdruck daherkommt.

Alles in allem hat mir mein Zimmer im Splendid Venedig gut gefallen, obwohl die Grösse des Zimmers schon grenzwertig war. Natürlich ist das in Venedig nun mal einfach so, ich bin aber ein grosser Fan davon auch bei einer Städtereise hin und wieder einige Stunden im Zimmer zu verbringen und etwas zu arbeiten, was hier schon schwer möglich ist.

Splendid Venedig – das Frühstück

Die grosse Enttäuschung meines Aufenthaltes im Splendid Venedig war sicherlich das Frühstück. Man muss hier fairerweise sagen, dass gerade mein erster Besuch beim Frühstück von mehreren Faktoren beeinflusst war. Zunächst einmal war am Morgen unvorhergesehen ein extremer Regen über die Stadt gezogen, der den Innenhof des Restaurants komplett flutete und so den Raum für das Frühstück auf den recht kleinen Innenbereich einschränkte.

Darüber hinaus war natürlich auch das Coronavirus ein Faktor, der das Frühstück extrem veränderte. Anstatt eines Buffets hatte man sich hier die Lösung einer Art “serviced Buffet” überlegt. Man musste sich an einer Station anstellen, wo dann aus verschiedenen Frühstücksoptionen gewählt worden konnte und Personal des Hotels die Speisen und Getränke auf ein Tablet auffüllte. Nicht, dass ich hier den Vergleich zur Jugendherberge ziehen möchte, aber in einem 5-Sterne Hotel erwarte als Reaktion auf Corona eigentlich schon Frühstück im Zimmer, wie es Moritz vor kurzem beispielsweise im Taschenbergpalais in Dresden auch erlebt hatte.

Die Folgen aus dieser Art des Frühstücks waren schon recht nervig, da es eigentlich dauerhaft eine Schlange von 5 bis 10 Leuten gab und es ewig dauerte, bis man dann sein Tablett hatte. Zudem war die Qualität und die Auswahl der Speisen eher maximal mittelmässig. Das Rührei habe ich aufgrund sichtbar flüssiger Konsistenz gar nicht erst probiert, frische Eierspeisen kosteten 10 Franken, was es mir dann auch nicht wert war.

Positiv zu erwähnen ist allerdings der Kaffee, der an den Tisch serviert wird und ausgesprochen lecker war.

Ich kann verstehen, dass in der Coronavirus-Situation das Frühstück eine Herausforderung für Hotels ist. Auch, wenn wie im Splendid der Platz begrenzt ist, habe ich Verständnis, aber insgesamt war das Frühstück leider keine schöne Erfahrung. Die Speisen waren nicht besonders gut, das Personal war dauerhaft überfordert, überall standen benutzte Tabletts herum und man auch was das Thema Abstand angeht, gibt es hier noch Potenzial. Ich hätte mir gerade von einem Luxushotel erwartet, dass man hier eine bessere Lösung findet.

Splendid Venedig – Essen & Trinken

So schlecht wie der Eindruck beim Frühstück war, so viel bessere wurde es dann direkt beim Mittagessen im Restaurant des Hotels. Hier haben wir unser 100 US-Dollar Guthaben eingelöst, was eine gute Entscheidung war. Das Restaurant ist in der Stadt recht bekannt und befindet sich wie schon erwähnt in der Mitte des Gebäudes in einer Art Atrium.

Positiv aufgefallen ist mir hier der Service sowie auch die Qualität der Speisen. Für mich gab es Pasta-Gericht für meine Freundin einen Salat, die beide sehr lecker waren. Leider habe ich versäumt Fotos vom Essen zu machen, kann aber einen Besuch im Restaurant nur empfehlen.

Neben dem Restaurant gibt es noch ein weiteres Highlight im Splendid Venedig, nämlich eine Rooftop Bar mit genialem Blick über die Stadt.

Hier haben wir den ersten Abend mit einem Cocktail ausklingen lassen, der alledings recht teuer war. Dafür gibt es aber auch eine sehr nette Auswahl an Snacks dazu!

Besonders bei schönem Wetter kann ich Euch nur empfehlen hier für einen Drink herzukommen!

Splendid Venedig – Erholung & Annehmlichkeiten

Extrem schwach ist das Hotel leider im Bereich Erholung. Da es sich um ein kleines Luxushotel handelt, gibt es weder einen Spa-Bereich noch einen Gym. Gerade letzteres finde ich erstaunlich, denn die meisten Luxushotels verfügen im Normalfall über wenigstens eine Art von Sport- oder Erholungsbereich.

Was man allerdings noch erwähnen kann und was ich auch als ein sehr aussergewöhnliches Angebot sehe ist der eigenen Bootsanleger des Hotels, wo man mit dem privaten Wassertaxi des Hotels zu verschiedenen Orten in der Stadt gefahren werden kann. Möglich ist hier auch ein Transfer zum Flughafen, wenngleich man sagen muss, dass dies mit fast 120 Franken ein eher kostspieliges Unterfangen ist.

Fazit zum Splendid Venedig

Für meinen Aufenthalt war das Splendid Venedig eine gute Wahl, obwohl das Haus definitiv seine Schwächen hat. Da der Preis in meinem Fall recht günstig war und die Lage wirklich genial ist, bin ich mit dem Hotel zufrieden. Trotzdem muss ich sagen, dass die Schwächen des Hotels, gerade der fehlende Gym, das schwache Frühstück und die extrem kleinen Zimmer nicht unerheblich sind.

Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und Reiseverrückter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hält Euch über aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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