Die Swiss äussert sich erstmals ausführlich zu den Vorwürfen eines Qualitätsabbaus. Dabei geht es insbesondere um Kritik an der Premiumqualität.
Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss wird in letzter Zeit zunehmend mit Kritik konfrontiert, die einen Rückgang ihrer Servicequalität sowie zu hohe Preise bemängelt. Wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet, hat Swiss nun Stellung zu den Vorwürfen bezogen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Zusammenarbeit von Swiss und Lufthansa gibt es Differenzen bezüglich des Qualitätsverständnisses
- Swiss steht schon länger in der Kritik, dass die Qualität der Fluggesellschaft abbaut
- Neue Massnahmen sollen im kommenden Jahr helfen, das Flugerlebnis wieder zu steigern
Swiss äussert sich zu den Vorwürfen
Swiss steht für Schweizer Präzision sowie höchste Qualität. Dies unterstreicht auch die neue Markenkampagne „Swiss all the way“ welche das Engagement der Fluggesellschaft für exzellenten Service und Schweizer Verlässlichkeit unterstreichen soll. Doch genau dieses Qualitätsversprechen steht seit mehreren Monaten immer wieder in der Kritik. Konkret wird die Vernachlässigung des Premiumaspektes, sowie die nachlassende Servicequalität kritisiert. Auch zu hohe Preise sowie komplizierte Buchungsprozesse sind aktuelle Probleme.
Seit 2005 ist die Schweizer Fluggesellschaft Swiss Teil der Lufthansa Group. Dennoch legt Swiss grossen Wert darauf, ihre eigene Identität und den für sie typischen Qualitätsanspruch, die sogenannte Swissness, zu bewahren. Heike Birlenbach, Mitglied der Geschäftsleitung der Swiss, hob hervor, dass es bezüglich des Qualitätsverständnisses Unterschiede zwischen den beiden Konzernen gibt. Trotz eines leichten Gewinnrückganges im dritten Quartal und der zunehmenden Unpünktlichkeit während der Herbstferien betonte Heike Brilenbach ebenfalls, dass die Airline im Branchenvergleich keineswegs schlecht dastehe.
Auch der russische Angriffskrieg beeinträchtigte aufgrund des eingeschränkten Luftraums die Pünktlichkeit der Swiss. Verzögerungen in den Lieferketten und der anhaltende Personalmangel stellen die Schweizer Fluggesellschaft ebenfalls vor Herausforderungen. Unterstützung bietet hierbei der Wet Lease-Vertrag mit Air Baltic, der es ermöglicht, Flugzeuge inklusive Crew flexibel zu mieten.
Innovationen sollen ein besseres Flugerlebnis schaffen
Swiss hat in den vergangenen Monaten bereits einige Neuerungen eingeführt, darunter verbessertes Catering auf Kurzstrecken sowie einen exklusiven Limousinenservice für First-Class-Gäste. Auch für das kommende Jahr plant die Airline weitere Optimierungen, um ihr Qualitätsversprechen weiterhin zu erfüllen. Die neue Kabinenausstattung Swiss Senses soll zur Verbesserung des Kundenerlebnisses führen.
Ich kann den Qualitätsabbau bei Swiss leider nur bestätigen. Dazu kommt, dass Swiss für Mängel kaum oder keine Entschädigungen bezahlt. Beispiele in diesem Jahr:
– Auf Langstreckenflug war Sitz in Businessklasse defekt. Das Luftpolster liess sich nicht aufblasen und ich sass 12 Stunden auf dem blanken Metall und auf einigen vom Bordpersonal gereichten Kissen. Dasselbe Debakel auf dem Rückflug (nachts) auf dem Sitz meiner Frau. Entschädigung nach mehreren Korrespondenzen: lächerliche Fr. 300!
– 4 Sitzplatz-Reservationen zu je Fr. 23 wurden kurzfristig entschädigungslos geändert.
Wenn immer möglich werde ich künftig Swiss und die Lufthansa-Gruppe für meine Reisen meiden.
Hallo Hans-Peter, uns tut es leid zu hören, dass ihr solche negativen Erfahrungen bei der Swiss gemacht habt – dennoch vielen Dank, dass du diese Erfahrungen mit uns teilst. Liebe Grüsse