Eine Maskenpflicht in Flugzeugen besteht in den meisten Ländern nicht mehr. Daher rät die WHO nun zum Tragen einer Maske, zumindest auf Langstreckenflügen.
Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, und schon ist das Corona-Virus wieder eines der bestimmenden Themen, vor allem in der Reisebranche. Erste Einreisebeschränkungen wurden bereits wieder beschlossen, doch die Maskenpflicht in Flugzeugen bleibt weiterhin fern. Vielleicht gerade deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO Flugreisenden auf der Langstrecke das Tragen einer Maske, wie reuters berichtet.
Maske – ja oder nein?
Mit Ankündigung der Grenzöffnung in China wurde die Reisebranche wieder ordentlich durcheinander gewirbelt. Schnell brachen Diskussionen zu möglichen Reisebeschränkungen aus. Die Europäische Union konnte sich schon nicht auf einheitliche Regeln verständigen, mehr als eine Empfehlung für Corona-Tests bei Einreisen aus China sowie stichprobenartige Tests nach Ankunft wurde es nicht – die Schweiz entschied sich gegen die Empfehlungen. Die Komplexität der Thematik lässt sich wiederholt hierzulande ideal betrachten, vor allem in Bezug auf die Maskenpflicht. Die Maskenpflicht in Flugzeugen wurde abgeschafft, im Fernverkehr gilt sie aber noch und wird vom Bund festgelegt.
Ob Masken im Nahverkehr getragen werden müssen, das ist wiederum Ländersache. Erste Bundesländer haben bereits Ende des vergangenen Jahres die Maskenpflicht auch hier abgeschafft. Möchte ich mit der Regionalbahn nun von Nürnberg nach München fahren, benötige ich keine Maske, im ICE derselben Strecke aber schon. Möchte ich dann wiederum in München ins Flugzeug steigen, benötige ich wieder keine Maske. Der Trick scheint zu sein, das Virus mit dem Flickenteppich von Regeln und Pflichten auszutricksen. Von einer einheitlichen Regelung rückt man damit immer mehr ab. Und mehr als eine Empfehlung kann es dann nicht mehr sein. Und diese lautet nun: Maske idealerweise auf Langstreckenflügen tragen.
Inwiefern das Virus auch hier einen Unterschied zwischen einem Flug von Helsinki auf die Kanaren oder von Dublin nach Boston macht, ist unbekannt. Und ob ein Transatlantikflug automatisch mehr als Langstreckenflug gilt als ein Flug innerhalb Europas – trotz immenser Distanz – ist Definitionsfrage. Laut WHO ist das Risiko auf Langstreckenflügen deutlich höher, vor allem jetzt, mit Auftreten der neuen Virusvariante in Europa. Die neue Virusvariante soll am meisten infektiös unter allen bisherigen Varianten sein. Darüber hinaus empfiehlt die WHO allgemeine Testregeln vor Abflug einzuführen, sollte das Infektionsgeschehen dies wieder verlangen.
Fazit zu den Empfehlungen der WHO
Maskenpflicht in Flugzeugen und allgemeine Testregeln – verfällt man wieder in alte Muster? Laut Empfehlungen der WHO wäre dies denkbar. Dabei fehlt mir zum einen wiederholt die Weitsicht, zum anderen das Gesamtbild. Ist eine Maskenpflicht auf Langstreckenflügen sinnvoll, wenn für die Infektion mit dem Virus doch nur wenige Minuten ausreichen? Können neue Testregeln das Virus wirklich aufhalten? Experten diskutieren wieder munter über mögliche Regeln, vergessen dabei aber auch nach drei Jahren die dringend benötigte Einheitlichkeit.
