Die Nordica Aviation Group bleibt einstweilen gänzlich im Besitz des Staates. Ein Verkauf der estnischen Airline konnte vorerst nicht erschlossen werden.
Nachdem Nordica im Vorjahr finanziell zurückgeworfen wurde und ein Minus in Höhe von 7,2 Millionen Euro (6,98 Millionen Franken) verzeichnet hatte, sollte die Fluggesellschaft verkauft werden. Wenngleich sich zwei Interessenten gefunden hatten, konnte kein Deal erzielt werden. Die estnische Airline, die bereits vor einigen Jahren eigene Flüge eingestellt hat und heute vornehmlich im Wet-Lease oder Charter fliegt, wird dahingehend vorerst im Besitz des Staates bleiben. Zur selben Zeit soll jedoch an den Privatisierungsplänen festgehalten werden, wie fvw berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Privatisierung der Nordica Aviation Group ist vorerst nicht geglückt
- Die vorgelegten Angeboten haben nicht den Erwartungen der Regierung entsprochen
- Dennoch soll an den Privatisierungsplänen von Nordica, die vormals für Marabu im Einsatz war, weiterhin festgehalten werden
Angebote wurden abgelehnt
Die Privatisierung der Nordica Aviation Group blieb vorerst erfolglos. Die vorgelegten Angebote wurden von der estnischen Regierung im ersten Anlauf abgelehnt. Weshalb diese unzureichend beziehungsweise inakzeptabel waren, ist nicht weiter bekannt. AEROTIME zufolge, haben die Angeboten nicht den finanziellen Erwartungen der Regierung entsprochen. Überdies konnten nicht ausreichend Angaben über die Herkunft der Gelder gemacht werden, was zu einer Ablehnung der Angebote geführt hat. Dennoch soll an den Privatisierungsplänen der Nordica Aviation Group weiterhin festgehalten werden.
Die Nordica Aviation Group, der die beiden Fluggesellschaften Nordica und XFly angehören, betreibt aktuell 17 Flugzeuge der Typen Airbus A320, Bombardier CRJ900 und ATR 72-600. Bis Ende 2023 war Nordica überdies für die Condor-Schwester Marabu im Einsatz.
Weitere Privatisierungspläne
Nordica ist aktuell nicht die einzige Fluggesellschaft, die privatisiert werden soll. Auch die portugiesische Nationalairline TAP Air Portugal steht vor dem Verkauf. Auch die neue Mitte-Rechts-Minderheitsregierung plant, die vorgesehene Privatisierung der Fluggesellschaft zu unterstützen. Diesbezüglich bekundete auch Air France-KLM erneut ihr Interesse an einer Fusion mit TAP. Ob schliesslich nur Anteile oder die gesamte Airline verkauft werden soll, bleibt abzuwarten.