Aktuell verkünden viele Airlines ihre Flugpläne für den Winter 2020/2021. Bei den meisten wurden etliche Strecken aus dem Programm genommen, wenn man das Angebot mit dem Vorjahreszeitraum vergleicht. Swiss hat nun trotz anhaltender Reisebeschränkungen immerhin 85 Prozent des Streckennetzes wieder aufgenommen – jedoch mit einem geringeren Flugvolumen.
Heute Vormittag machte Swiss International Airlines bereits damit Schlagzeilen, dass CEO Thomas Klühr zum Ende des Jahres zurücktritt, nun folgt eine weitere Meldung über das Update zum Streckennetz für den Winter 2020/2021. Swiss stellt sich weiterhin der Herausforderung den Fluggästen in der globalen Krise ein umfangreiches und verlässliches Angebot an Verbindungen zu bieten. Der Flugplan wird voraussichtlich 30 bis 40 Prozent der Vorjahreskapazitäten erreichen, bindet die Schweiz allerdings wieder zu 85 Prozent an Swiss’ ursprüngliche Destinationen an. Das geht aus einer Pressemitteilung der Fluggesellschaft hervor.
Viele Langstrecken dank Frachtflügen
Nachdem Lufthansa bereits Mitte August den Winterflugplan vorgestellt hat, verkündet nun auch Swiss, welche Strecken im kommenden Winter angeflogen werden. Mit diesem soll sichergestellt werden, dass die Schweiz auch weiterhin gut an internationale Destinationen angebunden bleibt. Insgesamt werden im Winterflugplan, der am 25. Oktober 2020 in Kraft tritt, 85 Prozent der Vorjahresdestinationen angeflogen. 67 Ziele davon ab Zürich und 21 ab Genf. Überraschenderweise sind auch viele Langstreckenziele dabei, obwohl eine Einreise in etliche der Regionen aktuell noch nicht möglich ist beziehungsweise eine Quarantänepflicht mit sich zieht. Der Grund, dass sie trotzdem aufgenommen werden, ist die weiterhin hohe Nachfrage an Frachtflügen, die es der Airline ermöglicht, trotz der Beschränkungen einige Langstrecken rentabel anzufliegen.
Es sind folgende Langstreckenziele im Winterflugplan vorgesehen, manche von ihnen bereits ab Oktober, andere wiederum erst zu späteren Zeitpunkten im Winter:
- Bangkok
- Boston
- Chicago
- Dubai
- Hongkong
- Johannesburg
- Los Angeles
- Miami
- Montreal
- Mumbai
- Neu-Delhi
- Newark
- New York JFK
- San Francisco
- São Paulo
- Shanghai
- Singapore
- Tel Aviv
- Tokio
Gestrichen wurden die Verbindungen nach Nairobi (Kenia) und Daressalam (Tansania). Im europäischen Raum werden diese Strecken wieder aufgenommen:
Ab Zürich:
- München
- Wroclaw
- Luxemburg
- Birmingham,
- London City
- Nürnberg
- Graz
- Palma de Mallorca
- Bilbao
- Sylt
- Neapel und
- Thessaloniki
Ab Genf:
- Dublin
- Frankfurt
- Göteborg
- Hurghada
- Kittilä
- London City
- London Gatwick
- London Heathrow
- Málaga
- Marrakesch
- Moskau
- Prag
- Pristina
- Sankt Petersburg
- Stockholm
- Valencia
Ursprüngliches Programm “deutlich nach unten korrigiert”
Ursprünglich war geplant, dass im Winter 2020 bereits wieder 50 Prozent des Flugvolumens des Vorjahres erreicht werden sollen. Doch nachdem im europäischen Raum die Fallzahlen wieder in die Höhe gingen und die Quarantäneregelungen in vielen Ländern verschärft wurden, hat die Schweizer Fluggesellschaft ihre Pläne wieder nach unten korrigiert.
Aufgrund der weltweiten Entwicklung der Pandemie sowie der daraus resultierenden Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen statt effektiver Corona-Testverfahren fällt unser geplantes Flugprogramm für den kommenden Winter hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück.
Tamur Goudarzi Pour, Swiss Chief Commercial Officer
Was die Veröffentlichung des Flugplans ebenfalls mit sich zieht, sind Annullationen von Flügen, die bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie geplant waren und nun zum Teil nicht mehr durchgeführt werden. Swiss betont erneut, dass Gäste, deren Flüge gestrichen werden, umbuchen können oder das Geld rückerstattet bekommen. Ausserdem hält die Airline weiterhin an ihrer Forderung fest, Corona-Tests statt einer Quarantänepflicht einzuführen, da dies einige Unsicherheiten im internationalen Reiseverkehr mindern würde.
Fazit zum Winterflugplan von Swiss
Swiss hat in den Winterflugplan eine Menge an Langstreckendestinationen aufgenommen, auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar ist, ob diese überhaupt eine Einreise ohne Quarantäne erlauben. Die Nachfrage nach internationalem Frachtverkehr ermöglicht diesen Schritt dennoch. Dass 85 Prozent der Destinationen wieder angeflogen werden, sorgt jedoch gegebenenfalls für einen unbegründeten Optimismus, da ein Blick auf die geplanten Flugvolumen verrät, dass diese noch weit unter dem Vorjahresniveau liegen. Es bleibt also spannend, inwiefern sich die Lage entwickelt und ob Swiss den Flugplan in der jetzigen Form umsetzen kann.