Swiss International Air Lines, eine Tochter der Lufthansa, generiert durch ihre vergleichsweise hohen Ticketpreise beträchtliche Einnahmen für den Konzern.

In einem Interview mit der SRF-Wirtschaftssendung “Eco Talk” äusserte sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr zur strategischen Bedeutung von Swiss für den Lufthansa-Konzern. Er betonte, dass die Swiss mit rund 30 Prozent einen wichtigen Beitrag zum Konzernumsatz leiste. Ein Grund dafür seien die vergleichsweise hohen Ticketpreise der Swiss.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swiss trägt etwa 30 Prozent zum Gesamtumsatz der Lufthansa-Gruppe bei
  • Dies resultiert unter anderem aus den vergleichsweise hohen Ticketpreisen
  • Die Airline konzentriert sich mit ihren Langstreckenflugzeugen auf besonders lukrative Märkte


“Nicht direkt vergleichbar”

Swiss-Passagiere zahlen im Vergleich zu Lufthansa-Passagieren einen höheren Tarif, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt: Während die Lufthansa im Schnitt rund 14 Euro (etwa 14 Schweizer Franken) pro Passagier mit ihren Eigenmarken-Tickets verdient, sind es bei der Tochter Swiss rund 41 Euro (etwa 40 Schweizer Franken). Lufthansa-Chef Carsten Spohr betonte, dass Lufthansa und Swiss nicht direkt vergleichbar seien. Swiss konzentriere sich mit ihren Langstreckenflugzeugen auf besonders lukrative Märkte, während Lufthansa in Frankfurt ein breiteres Streckenportfolio betreibe, um die globale Position des Konzerns zu stärken. So hat die Swiss erst vor kurzem Gespräche über die Einführung eines Direktfluges von Zürich nach Mexiko-Stadt ab dem Jahr 2026 aufgenommen.

Lufthansa Boeing 747 8
Lufthansa Tickets sind im Vergleich zu Swiss Tickets günstiger

Mathias Binswanger, Dozent für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz, sieht die Situation rund um die Preisdifferenz pragmatisch. So bekräftigt er:

[…] Hier wohnt ein zahlungskräftiges Publikum, das relativ viel fliegt und auch bereit ist, relativ viel für diese Flüge zu bezahlen.

Mathias Binswanger, Dozent für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz

Er wies auch darauf hin, dass nicht alle Swiss-Flüge gleich teuer seien und dass es auch günstige Verbindungen gebe. Zudem könne man auf andere Anbieter ausweichen, müsse aber oft ungünstigere Flugzeiten oder Umstiege in Kauf nehmen. Im vergangenen Jahr wurde die Preispolitik der Swiss von der Stiftung für Konsumentenschutz kritisiert, insbesondere wegen der starken Preiserhöhung der Flugtarife um 53 Prozent seit Dezember 2020, wie vom Bundesamt für Statistik festgestellt wurde. Die Kritik der Stiftung richtet sich vor allem gegen das dynamische Preismodell der Swiss, das zu einer mangelnden Transparenz über den Zeitpunkt von Preiserhöhungen führt.

Wer wird neuer CEO von Swiss?

Im Gespräch mit Carsten Spohr wurde auch über die Nachfolge des Swiss-Chefs Dieter Vranckx gesprochen. Vranckx wird die Airline bereits am 1. Juli 2024 verlassen und in den Vorstand der Lufthansa Group nach Frankfurt wechseln. Obwohl keine konkreten Namen genannt wurden, wird Max Kownatzki, derzeitiger CEO der deutsch-türkischen Fluggesellschaft Sun Express, als potenzieller Nachfolger hoch gehandelt.

Wir werden dafür sorgen, dass ein Top-Team diese Airline führt – mit einer guten Mischung aus Schweizern und Nicht-Schweizern.

Carsten Spohr, CEO Lufthansa

Autorin

Ihre Reiselust begann bereits in jungem Alter, wo sie sich immer sehr auf die Ferien gefreut hat. Egal, ob Städtetrips, Ferien am Meer oder auf den Bergen – Acelya ist für jedes Abenteuer bereit. Mit ihrer Neugierde und ihrer grossen Leidenschaft zum Schreiben, entschied sie sich für ein Publizistikstudium. Bei reisetopia kann sie ihre Lust für Reisen und das Schreiben perfekt miteinander verbinden.

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