Swiss zieht eine positive Bilanz nach den ersten sechs Monaten und erwartet, das Gesamtjahr 2022 profitabel abzuschliessen.

In den vergangenen sechs Monaten war Swiss des Öfteren in der Kritik: von massiven Flugstreichungen, schweren Vorwürfen vom Kabinenpersonal bis hin zu der erst kürzlichen Ablehnung des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) vom Pilotenverband. Nun zieht die Lufthansa-Tochter eine Bilanz des ersten Halbjahres und verkündet ein operatives Ergebnis von rund 67 Millionen Franken. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind das rund 465 Millionen Franken mehr, wie der Pressemitteilung von Swiss zu entnehmen ist.

Fünfmal so viele Passagiere wie 2021

Swiss spürt eine positive Geschäftsentwicklung der ersten beiden Quartale von 2022. Während das Jahr mit der Ausbruch der Omikron-Variante unsicher gestartet hat, überwiegt sechs Monate später ein richtiger Reise-Boom. Das zeichnet sich auch im ersten Halbjahr von Swiss ab. So erzielte die Airline von Januar bis Ende Juli 2022 ein operatives Ergebnis von rund 67 Millionen Franken, was verglichen zum Vorjahresergebnis von -398,2 Millionen Franken einer deutlichen Steigerung sowie das Verlassen der Verlustzone entspricht. Swiss konnte im letzten Halbjahr verglichen mit der Vorjahresperiode ihre operativen Erträge um 179,7 Prozent steigern, von 659,3 Millionen Franken auf 1,8 Milliarden Franken.

Viele Reisende zog es diesen Sommer zum ersten Mal nach Beginn der Pandemie wieder in die Ferne und Destinationen wie New York, Costa Rica oder Malediven standen hoch im Kurs. Das spürte Swiss, indem sie im Vergleich zur Vorjahresperiode fünfmal so viele Passagiere befördern konnte. Insgesamt reisten in den vergangenen sechs Monaten rund 5,3 Millionen Fluggäste mit Swiss.

An bleibende Ressourcenengpässe und hohe Nachfrage

Wie viele andere Airlines hatte Swiss die Folgen der höheren Kerosinpreisen zu spüren gekriegt. Doch durch die stark gestiegene Nachfrage sowie die höheren Ticketpreise konnten die Einbussen mehrheitlich kompensiert werden.

Wir freuen uns sehr, dass es uns bereits nach den ersten sechs Monaten dieses Jahres und trotz weiterhin reduzierter Kapazität gelungen ist, wieder aus der Verlustzone zu kommen.

Markus Binkert, CFO von Swiss

Auf das nächste halbe Jahr schaut die Lufthansa-Tochter vorsichtig optimistisch. Die Airline erwartet, dass die Kerosinpreisen auf einem hohen Niveau bleiben sowie eine Konjunkturabkühlung eintreffen wird. Ebenfalls rechnet Swiss mit anhaltenden Ressourcenengpässe, beispielsweise beim Personal. Nichtsdestotrotz bleibt der grosse Andrang auf Reisen voraussichtlich bestehen, auch im Spätsommer.

Fazit zum ersten Halbjahresergebnis von Swiss

Swiss zieht eine positive Bilanz des ersten Halbjahres von 2022. Erstmalig seit Beginn der Pandemie verlässt das Unternehmen die Verlustzone und verzeichnet eine enorme Steigerung an Passagieren. Doch am Airline-Himmel trüben Herausforderungen wie der akute Personalmangel, die hohen Kerosinpreise sowie eine Konjunkturabkühlung. Sind wir gespannt, ob Swiss ihr Gesamtjahr 2022 wie erhofft profitabel abschliessen kann.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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