Die vom Parlament beschlossene CO2-Abgabe, die sich zwischen 30 und 120 Franken pro Ticket bewegt, will die Swiss nach eigenen Angaben überwiegend selbst bezahlen – da sich diese nicht auf die Passagiere abwälzen lässt. Das könnte den Jahresgewinn der krisengeplagten Premium-Fluggesellschaft eigenen Schätzungen zufolge bis um die Hälfte reduzieren.

Um das Klima zu schützen, sollen nicht nur mehr Kurzstreckenflüge durch den Bahnverkehr ersetzt werden, auch eine Steuer in Form einer Flugticketabgabe soll in Zukunft zu einer besseren CO2-Bilanz führen. Durch diese sollen pro Jahr etwa 500 Millionen Franken zusammenkommen, die teilweise Fluggesellschaften zugutekommen, die in erneuerbare Treibstoffe investieren. Die Swiss habe sich bisher zurückhaltend ablehnend zur Abstimmung über das CO2-Gesetz geäussert. Nun aber soll die Airline gegenüber der „NZZ am Sonntag“ Alarm geschlagen haben. Den halben Jahresgewinn aus guten Zeiten würde die Flugabgabe kosten, wie AboutTravel berichtet.

„Ticketpreise entstehen am Markt nach Angebot und Nachfrage“

Noch vor kurzem hatte die Swiss bekannt gegeben, in diesem Quartal wieder 50 Prozent der Kapazität von 2019 erreichen zu wollen – und damit wieder profitabel zu fliegen. Nun soll die CO2-Abgabe der Lufthansa-Tochter Schwierigkeiten bereiten. Denn die Steuer von 30 bis 120 Franken lasse sich nicht so einfach auf die Passagiere abwälzen, diese müsse die Fluggesellschaft zum grössten Teil selbst tragen.

Swiss

Basierend auf den Zahlen des letzten Vorkrisenjahres 2019 wären dies laut Berechnungen der Swiss zwischen 200 und 250 Millionen Franken – was fast die Hälfte des damaligen Jahresgewinns von 580 Millionen Franken ausmachen würde. „Ticketpreise entstehen am Markt nach Angebot und Nachfrage“, wie das Fachmagazin die Swiss-Sprecherin Karin Müller zitiert. Zudem werde man zwar versuchen, die Flugticketabgabe einzupreisen, da man mit dem Gesamtpreis inklusive Abgaben im globalen Wettbewerb bestehen müsse. Diese werde man aber weitgehend selbst tragen müssen.

Swiss A340

Darüber hinaus könnten Passagiere auf ausländische Flughäfen ausweichen, wo die entsprechenden CO2-Abgaben auf Flugtickets niedriger sind. Dies gilt vor allem für den EuroAirport Basel Mulhouse, auf dessen französischen Seite die Abgabe tiefer ist. Aber auch Flughäfen in Süddeutschland könnten als Ausweichmöglichkeit infrage kommen.

Fazit zu den CO2-Abgaben der Swiss

Erst im letzten Jahr hat das Schweizer Parlament eine Flugticketabgabe beschlossen. So soll auf Tickets von Linien- und Charterflügen künftig – je nach Distanz und Klasse – eine Abgabe zwischen 30 und 120 Franken erhoben werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, will die Swiss die Kosten der CO2-Abgaben, die auf die Flugtickets entfallen werden, zum grössten Teil selbst tragen. Eigenen Rechnungen zufolge dürfte sich der Jahresgewinn so um beinahe die Hälfte reduzieren – und könnte die Swiss schon bald wieder in die nächste Krise stürzen.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.