Obwohl der fünfte Report „Switzerland Hotels & Chains 2021″ ganz im Zeichen der Pandemie stand, gab es dennoch positive Entwicklungen zu verzeichnen.
Trotz Krisenjahr konnte die Schweizer Hotellerie 2020 unter anderem einen leichten Zuwachs an Hotelketten und weniger Einbussen an Logis-Erlösen pro verfügbarem Zimmer im europäischen Vergleich verzeichnen, wie aus dem fünften Report „Hotels & Hotelketten in der Schweiz 2021″ von Horwarth HTL hervorgeht.
Weniger Einbussen im europäischem Vergleich
Zum fünften Mal erschien der kürzlich veröffentlichte Report Switzerland Hotels & Chains von Horwath HTL, der jeweils in Zusammenarbeit mit HotellerieSuisse entsteht. Der aktuelle Report ist als Bestandsaufnahme der Hotellerie-Situation Ende 2020 zu betrachten. Aus diesem geht hervor, dass sich im vergangenen Pandemie-geprägten Jahr der Schweizer Hotelmarkt im europäischen Vergleich am widerstandsfähigsten zeigte.
Während Europa mit einem noch nie da gewesenen Einbruch der Logis-Erlöse pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) von über 70 Prozent aufgrund teils strikter Lockdowns und geschlossener Landesgrenzen zu kämpfen hatte, beliefen sich die Einbussen in der Schweiz auf lediglich 59 Prozent.
Diese Resilienz lässt sich laut Report in erster Linie auf eine hervorragende Sommersaison in den Schweizer Bergen zurückführen, die von relativ lockeren Restriktionen und offenen Grenzen zu den Nachbarländern profitieren konnten. So war das letzte Jahr etwa – trotz Corona – beispielsweise für das The Chedi Andermatt das beste Jahr seit der Eröffnung 2013.
Leichtes Wachstum bei Kettenhotels
Auch die Stadthotellerie, die insgesamt stark unter der Krise litt, kam im europäischen Vergleich noch gut davon. Zürich und Genf waren in der oberen Hälfte der 35 wichtigsten europäischen Städtedestinationen angesiedelt, was den Erlös an verfügbaren Zimmern anbelangte. Dabei mussten Zürich und Genf – die von den Schweizer Städten am stärksten vom internationalen Tourismus abhängig sind – einen Rückgang von bis zu 71 Prozent hinnehmen.
Obwohl 2020 insgesamt definitiv kein gutes Jahr für die Schweizer Hotellerie war, konnte die Kettenhotellerie im letzten Jahr ein kleines Wachstum, wenn auch auf niedrigem Niveau verzeichnen. Schweiz zählt mittlerweile 320 Kettenhotels – zwei mehr als im Jahr zuvor. Dieses Wachstum ist vor allem auf Neueröffnungen von internationalen Hotelketten zurückzuführen: Insgesamt zwölf internationale Kettenhotels kamen neu hinzu, zehn heimische Ketten verschwanden vom Markt. Die noch immer mit Abstand grösste Hotelkette in der Schweiz ist Accor mit 73 Hotels und 9’211 Zimmern, gefolgt von Marriott mit 17 Hotels und 2’576 Zimmern.
37 Kettenhotels sind geplant
Mittlerweile zählt die Schweiz 83 Marken – das sind drei mehr als in 2019. Bei der Marktdurchdringung bleibt die Rangierung bei den Spitzenplätzen ebenfalls unverändert: Genf belegt mit 72 Prozent (im Vergleich zu 57 Prozent im Vorjahr) Platz eins, Zürich hält mit 55 Prozent (52 Prozent waren es im Vorjahr) den zweiten Platz und Basel belegt mit 53 Prozent den dritten Rang (zu 46 Prozent im Vorjahr).
Bei den geplanten Neueröffnungen ist Genf ebenfalls führend. In der zweitgrössten Stadt der Schweiz sind acht Hotels mit 1’430 Zimmern vorgesehen. In der Limmatstadt Zürich und Umgebung sollen sieben Kettenhotels mit 1’362 Zimmern entstehen. In der Region Bern sind fünf Hotels mit 558 Zimmern und in der Region Basel drei Häuser mit 469 Zimmern geplant. Für die gesamte Schweiz sind 37 Hotels mit rund 5’199 Zimmern in Planung, die bis 2023 eröffnen sollen.
2020 war ein Jahr, welches die Hotelbranche zutiefst erschütterte. Es begann mit Rekordzahlen und endete in der grössten Finanzkrise seit dem zweiten Weltkrieg.
Andreas Züllig, Präsident HotellerieSuisse
Fazit zum fünften Report „Hotels & Hotelketten in der Schweiz 2021″
Auch wenn es auf den ersten Blick erstaunen mag: Das letzte Jahr bescherte einigen in der Tourismusbranche auch erfreuliche Zahlen. So glänzte die Schweiz 2020 im europäischen Vergleich mit insgesamt rund 11 Prozent weniger Einbussen in puncto Logis-Erlösen pro verfügbarem Zimmer (RevPAR). Darüber hinaus liess sich ein leichtes Wachstum an Kettenhotels verzeichnen – weitere 37 Hotels sind ebenfalls bereits in Planung.