Die Schweiz hat neue Bestimmungen der Europäischen Union für die Luftfahrt übernommen. Unter anderem sollen die Auflagen bei der Nutzung von Zeitnischen für Starts und Landungen gelockert werden.

Aufgrund des coronabedingten Einbruchs des Flugverkehrs hatte sich das EU-Parlament im Februar dieses Jahres geeinigt, eine 25-Prozent-Slot-Regelung einzuführen. Die neue „EU-Slot-Verordnung“ soll Luftfahrtunternehmen künftig mehr Spielraum bei der Nutzung dieser Zeitnischen geben. Laut Cockpit hat die Schweiz beschlossen, diese und verschiedene weitere EU-Bestimmungen für die Luftfahrt zu übernehmen, die am 1. August in Kraft treten sollen.

Mehr Spielraum bei Nutzung der Zeitfenster

Ein Flughafen-Slot ist das Recht eines Flugzeugs, zu einer bestimmten Tageszeit auf einem überlasteten Flughafen zu starten oder zu landen. Bislang galt die Regel, dass Luftfahrtunternehmen ihr Anrecht auf ihre Slots auf Flughäfen verlieren, wenn diese nicht zu mindestens 80 Prozent genutzt wurden. Die Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise haben den Luftverkehr in Europa jedoch weitgehend zum Erliegen und teilweise sogar beinahe zum Stillstand gebracht, sodass viele Flüge diese Schwelle nicht mehr einhalten konnten.

Somit beschloss das Parlament Anfang dieses Jahres eine neue Nutzungspflicht der Slots von 25 Prozent. Die neue Verordnung lässt den Luftfahrtunternehmen künftig mehr Spielraum bei der Nutzung dieser Zeitfenster. Diese will nun auch die Schweiz übernehmen. Denn der Bundesrat soll an seiner Sitzung vom 23. Juni 2021 die Übernahme der neuen Bestimmungen genehmigt haben. Die neuen Bestimmungen des Abkommens werden am 1. August 2021 in der Schweiz in Kraft treten.

Verbesserung der Anflugrouten- und Pistensicherheits-Präzision

Das ist aber längst nicht alles. Denn die Schweiz hat auch noch weitere verschiedene Bestimmungen zur Flug- und Luftsicherheit übernommen. So sollen etwa bei der Flugsicherung Waren auf dem Luftweg in die EU neu bereits vor dem Verladen in ein Flugzeug einer ersten Risikoanalyse unterzogen, und nicht wie vorher erst beim Ausladen an der Destination. Bei der Flugsicherheit können Fluggesellschaften neu Trainings und Überprüfungen durch ein Ausbildungsprogramm ersetzen, das auf den Regeln der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation basiert.

Mit dem neuen Programm sollen nicht mehr nur die Leistungen einer Pilotin oder eines Piloten bei einzelnen Ereignissen oder Manövern gemessen werden, sondern auch die Fähigkeiten hinsichtlich einer Reihe von Kompetenzen zu entwickeln und zu beurteilen. Ausserdem übernimmt die Schweiz zusätzliche Vorschriften zur Steigerung der Effizienz im Flugverkehrsmanagement. Damit soll die Präzision der Anflugrouten und die Pistensicherheit verbessert werden.

Fazit zur Übernahme der EU-Luftfahrtbestimmungen der Schweiz

Da die Fluggesellschaften im letzten Jahr zum grössten Teil lediglich ein Viertel ihrer Kapazitäten nutzen konnten, beschloss das EU-Parlament im Februar dieses Jahres eine neue Regelung, die es Fluggesellschaften erlaubt, wichtige Slots zu halten, auch wenn sie diese pandemiebedingt nur 25 Prozent abfliegen können. Diese Slotregelung hat nun auch die Schweiz übernommen sowie zahlreiche weitere Bestimmungen zur Steigerung der Präzision der Anflugrouten und der Pistensicherheit.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.