Die verkürzte Reisezeit zwischen Zürich und München war eines der Highlights des Fahrplanwechsels 2022 von SBB – nun sind jedoch zwei Drittel der Züge verspätet.

Nachdem wegen der akuten Omikron-Krise weltweit tausende Flüge gestrichen werden mussten, drohen auch SBB schweizweite Zugausfälle. Besonders Personen am Steuer von Zügen und Bussen sind knapp, da sie sich verstärkt in Quarantäne oder Isolation begeben müssen. Das ist jedoch nicht das einzige Problem, was die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zurzeit beschäftigt, ebenso kämpfen sie aktuell mit Zugverspätungen der Strecke Zürich – München, wie die luzernerzeitung.ch berichtet.

Fast alle Züge 25 bis zu 36 Minuten verspätet

Der Fahrplanwechsel 2022 verkündete eine noch schnellere Verbindung von Zürich nach München. Anstatt wie bisher vier Stunden, präsentierten sie eine Verbindung mit einem Hochgeschwindigkeitszug, die lediglich dreieinhalb Stunden benötigt. Doch die Realität sieht etwas anders aus. Von den aktuell drei täglichen Verbindungen mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach München sind praktisch alle zu spät. CH Media schaute sich die Pünktlichkeit der Züge zwischen dem Freitag, 31. Dezember 2021 bis zum Dienstag, 4. Januar 2022 an. Dabei waren die Direktverbindungen in beide Richtungen durchschnittlich 25 bis zu 36 Minuten verspätet. Einige davon erreichten nicht einmal ihr Endbahnhofsziel.

Die schnellere Verbindung zwischen München und Zürich sollen die Züge mit sogenannter “dynamische Transition” ermöglichen, da sie für die Systemwechsel an der Grenze keinen Zwischenhalt mehr benötigt. Bereits die Zulassungsprozesse dieses Hochgeschwindigkeitszuges “Astoro” des französischen Zugherstellers Alstom führte zu Verzögerungen. So erreichte die Genehmigung, der fünf Behörden unter der Führung der EU-Eisenbahnagentur ERA, SBB erst kurz vor dem Fahrplanwechsel. Wegen jener Zulassungen verkehren zurzeit lediglich drei Direktverbindungen `á dreieinhalb Stunden und die restlichen drei täglichen Verbindungen mit Umstieg in St. Margrethen. Im Frühling 2022 sollen jedoch alle Verbindungen mit den Hochgeschwindigkeitszügen durchgeführt werden können.

SBB arbeitet daran, “die Situation zu verbessern und zu stabilisieren”

Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 sind Zug-Passagierinnen und -Passagiere also nicht nur vermehrter Umstiege als auch teilweise längere Zugreisen ausgesetzt. Da stellt sich die Frage; warum den Fahrplan überhaupt wechseln? SBB äussert sich dazu, dass es bei der Strecke Zürich – München zurzeit einige Bauarbeiten gibt, die zu Verspätungen führen.

SBB entschuldigt sich für die aktuelle Situation und betont, dass sie mit einer Pünktlichkeit von lediglich einem Drittel nicht zufrieden sind. Sie sind bemüht, die Situation schnellstmöglich zu stabilisieren und verbessern.

Meistens führt eine Kumulation von kleineren Verspätungen auf verschiedenen Abschnitten zu einer grösseren Verspätung.

Sabrina Schellenberg, SBB-Sprecherin

Fazit zu SBBs Verspätungen der Strecke Zürich – München

Mit dem Fahrplanwechsel 2022 sollte die Zugreise von Zürich nach München eine halbe Stunde schneller werden. Doch der Versuch gegenüber dem Flugzeug konkurrenzfähiger zu werden, erwies sich als schwieriger als erwartet. Einige Baustellen führten dazu, dass zwei Drittel aller Direktzüge verspätet waren und dazu kommen die drei täglichen Züge, bei denen in St. Margrethen umgestiegen werden muss. SBB ist sich der Problematik bewusst und versucht schnellstmöglich, die Situation zu verbessern.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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