Die Schweizerische Bundesbahnen AG (SBB) hat einen Auftrag für neue Züge in Milliardenhöhe ausgeschrieben. Bis Anfang nächsten Jahres können Angebote eingereicht werden.
116 neue Doppelstockzüge soll der Auftrag der SBB umfassen. Welches Unternehmen sich diesem Grossprojekt annehmen wird, ist noch offen. Die SBB hat indessen einen Beschaffungsauftrag veröffentlicht, der Rollmaterialherstellern Details zu den gewünschten Zügen liefert und auch Reisenden bereits erste Einblicke gewährt, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB plant 116 neue Doppelstockzüge für den Pendler- und Freizeitverkehr zu bestellen
- Der Auftrag für das Grossprojekt wurde indessen offiziell ausgeschrieben, bis Anfang nächsten Jahres können Rollmaterialhersteller ihre Angebote einreichen
- Die neuen Züge sollen dann ab den 2030-er Jahren verkehren
Option auf 84 weitere Züge
Die geplante Grossbestellung der SBB ist beträchtlich. 116 neue Doppelstockzüge sowie die Option auf 84 weitere Züge sind dahingehend vorgesehen. Schliesslich plant der Konzern 95 Züge auf den Linien der Zürcher S-Bahn einzusetzen. 21 Züge sind für die Westschweiz vorgesehen. Sie sollen in der RER Vaud und auf der Linie RE33 Martigny–Annemasse zum Einsatz kommen. Die Option auf 84 weitere Exemplare ist für den Ausbau des Angebots im Rahmen des Ausbauschritts 2035 des Bundes vorgesehen.
Während Angebote interessierter Rollmaterialhersteller bis spätestens Anfang nächsten Jahres eingehen müssen, ist geplant, dass die neuen Züge ab den 2030-er Jahren verkehren. In Hinblick auf diesen Fahrplan soll der milliardenschwere Auftrag bis Ende nächsten Jahres vergeben werden.
Erhöhte Kapazitäten und mehr Komfort
Die neuen Züge sind sowohl für den Pendler- als auch für den Freizeitverkehr vorgesehen und bieten Passagieren je nach Einsatzgebiet erhöhte Kapazitäten. Die neuen Doppelstockpendelzüge werden nämlich 50 Meter länger sein als die bisherigen und mehr als 500 Sitzplätze umfassen. Darüber hinaus sollen zusätzliche Multifunktionszonen eingerichtet werden, die in Hinblick auf den Berufsverkehr in den Züricher S-Bahnen genügend Stehplatz im Eingangsbereich bieten.
Mit Blick auf den Freizeitverkehr gilt es sicherzustellen, dass genügend Platz für die Mitnahme von grossen Gepäckstücken, Fahrrädern und Kinderwägen geschaffen wird. Überdies soll bei allen Türen ein Niederflureinstieg eingerichtet werden. Pro Fahrzeug sind zwei Toiletten vorgesehen, eine davon barrierefrei. Zudem werden Steckdosen in allen Reiseklassen verbaut. In der ersten Klasse erwarten Passagiere verstellbare Sitze mit erhöhtem Komfort.