Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) präsentierten ihren Jahresbericht 2021 sowie ihre Sparpläne und ihre Strategie bis 2030.
Erst kürzlich verkündete SBB den Start eines monatlichen Pop-up Restaurants im Zug. Dies jedoch nicht in einem gewöhnlichen Zug, sondern in einem Doppelpfeiler, der den Namen von Sir Winston Churchill trägt, der 1946 mit dem Zug die Schweiz entdeckte. Nun präsentiere SBB die Jahreszahlen von 2021 und wie sie planen in Zukunft noch mehr Reisende anzusprechen, wie htr Hotel Revue berichtet.
2021: Verlust von 325 Millionen Franken
Der erste Halbjahresverlust der SBB von 2021 stellte früh die Wogen für das Jahr klar. Doch das Ende des zweiten Halbjahres zeigt auf, dass SBB 2021 insgesamt nicht höhere Verluste verzeichnen musste, als 2020. Während SBB das Jahr 2020 mit einem Verlust von 617 Millionen Franken abschloss, erreichte sie 2021 lediglich ein Minus von 325 Millionen Franken. Dies stellt eine positive Veränderung von 47,3 Prozent dar. Der Vergleich mit den Werten vor der Pandemie in 2019 zeigt ein Minus in der Höhe von 170,2 Prozent dar.
Auch die Passagierzahlen haben sich im vergangenen Jahr gesteigert. Verglichen mit 2020, chauffierte die SBB 2021 rund 5 Prozent mehr Passagierinnen und Passagiere durch das Land. Während es 2020 durchschnittlich 843’000 Passagiere am Tag waren, erreichte die SBB 2021 den Wert von 885’000 Reisenden. Wird dabei jedoch den Vergleich zu vor der Pandemie geworfen, zeigt sich auf, dass die Werte rund ein Drittel tiefer als 2019 ausfallen. Gründe dafür wie bereits in 2020 das Homeoffice wie auch die Reduktion des internationalen Verkehrs.
Avisierung der Zielgruppe Jugendliche
Wie bereits 2020, griff der Bund der SBB auch 2021 unter die Arme. So wurden die Subventionen von 277 Millionen auf 330 Millionen erhöht. Ebenfalls stieg der Schuldendeckungsgrad auf 13,7 Prozent an, dies ist mehr als doppelt so hoch wie die reguläre vom Bund vorgegebene Grenze von 6,5 Prozent. Um gegen die Verschuldung anzukämpfen, präsentierte die SBB mit dem Bund ein Stabilisierungspaket, das vorsieht, bis 2030 6 Milliarden Franken weniger auszugeben, wie der Pressemitteilung der SBB zu entnehmen ist.
Die Massnahmen beinhalten unter anderem die Verschiebung wie auch die Reduzierung von Investitionen sowie die Steigerung der Effizienz durch vermehrte Digitalisierung. Aktuell ist nicht die Rede von Entlassungen, weil durch die Pensionierungen der Babyboom-Generation der Wegfall von einigen Angestellten in Aussicht ist, so die NZZ.
Hand in Hand mit dem Sparplan versucht die SBB ebenfalls Neukundinnen und -kunden anzusprechen. Speziell wird dabei der Fokus auf Jugendliche gelegt. Für das testete die SBB bereits in diesem Frühjahr die “Friends-Tageskarten” als eine neue Art von einem flexiblen Angebot. Dadurch erhofften sich die Schweizerischen Bundesbahnen eine erhöhte Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in der Freizeit von Jugendlichen. Dabei fügt die SBB hinzu, dass sie langfristig eine wachsende Nachfrage im Zuge des steigenden ökologischen Bewusstseins der Bevölkerung sehe.
Fazit zum Jahresergebnis 2022 der SBB
Auch das zweite Pandemiejahr traf die Schweizerischen Bundesbahnen mit einem hohen Verlust. Mit einem ambitionierten Sparplan sowie der Strategie der Neukundengewinnung bleibt die SBB am Ball. Es wird sich zeigen, wie die Aufhebung der Homeoffice-Pflicht sowie die Steigerung der Reisen im In- und Ausland sich auf die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel auswirken wird.