Der Chef von Qatar Airways hat sich zuletzt zu einigen Fragen bezüglich der Reisebranche und der Politik interviewen lassen und kritisiert dabei vor allem British Airways, aber auch weltweit die aktuellen Reisebeschränkungen.

Qatar Airways gilt mittlerweile als eine der beliebtesten und besten Fluggesellschaften weltweit. Vor allem die Business Class mit der QSuite hat der Airline viel Ruhm verschafft, sodass eine Premium Economy auch weiterhin keine Relevanz bei Qatar Airways hat. Zu den aktuellen Reisebeschränkungen weltweit und zu British Airways hat der CEO von Qatar Airways, Akbar al Baker, Stellung bezogen und dabei British Airways als Low-Cost-Airline betitelt, wie unter anderem Headforpoints berichtet.

British Airways ein Low-Cost-Carrier

Qatar Airways räumt seit Jahren einen Preis nach dem anderen ab. Vor allem die Business Class mit der QSuite wird heute als Vorbild vieler neuer Business Class-Kabinen genommen. Dementsprechend stolz ist Katar auch auf die Airline. Diesen Stolz möchte der Chef der Fluggesellschaft, Akbar al Baker, auch teilen und kritisiert gleichzeitig Wettbewerber. So musste British Airways im jüngsten Interview mit Baker einige Tiefschläge hinnehmen. Das Interessante daran: Qatar Airways besitzt 25 Prozent der International Airlines Group (IAG). Diese Gruppe ist auch Eigentümer von British Airways und insofern verbunden mit Qatar Airways. Beide Airlines sind ebenfalls Partner durch die Luftfahrtallianz oneworld. Aussagen über die Airline und das Management sorgen deshalb umso mehr für Aufsehen.

British Airways is the flag carrier of the UK. You remember the motto? ‘To fly, to serve’. That was not any more the motto of the company. It was only on a billboard. We wanted BA to get the glitter back. We wanted an airline that doesn’t sell food but serves food.

Akbar Al Baker, CEO von Qatar Airways

Dabei sieht Baker solche Aussagen für gerechtfertigt an, da das Investment in die IAG, und damit auch in British Airways, eine gegenteilige Strategie bewirken sollte als die der Vergangenheit. Vor allem das Management der vergangenen Jahre wäre daran schuld, dass British Airways heutzutage nur noch ein Low-Cost-Carrier sei. Die Frage, wie er British Airways auf einer Skala von eins (schlecht) bis zehn (gut) bewerten würde, beantwortet er mit “zwei”. Dennoch scheint der Qatar-Airways-Chef noch optimistisch für die Zukunft zu sein und lobt den neuen British-Airways-CEO Sean Doyle. Er hätte im Rahmen der Corona-Pandemie wieder kostenfreie Snacks und Getränke auf Kurzstreckenflügen eingeführt. Deshalb glaubt Baker daran, dass er British Airways wieder zu alter Stärke zurückführen könne.

Sorglosigkeit der Menschen ein Problem

Qatar Airways drängt schon länger wieder darauf, den internationalen Flugverkehr ohne weitreichende Einschränkungen zu ermöglichen. Schon früh hat die Fluggesellschaft im Wettstreit mit Emirates den Flugplan wieder hochgefahren. Dennoch kritisiert die Fluggesellschaft die Politik für ihre “willkürlichen Reisesysteme”. Deshalb fordert Baker, dass die Regierungen weltweit sich auf eine einheitliche Vorgehensweise in Bezug auf die Einreisebestimmungen verständigen sollen. Ein durchaus unerreichbares Ziel, blickt man auf die politische Zerrissenheit in Deutschland, aber vor allem auch mit der Europäischen Union in Europa.

Leider haben Regierungen auf der ganzen Welt eine planlose Art und Weise, Systeme einzuführen, die die Passagiere verwirren und die Fluggesellschaften verwirren. Dies verzögert den Aufschwung der Reisebranche.

Akbar Al Baker, CEO von Qatar Airways

Gleichzeitig nimmt er aber auch seine Passagiere in die Pflicht und mahnt vor Sorglosigkeit der Menschen. Sobald ein Grossteil der Menschheit vollständig geimpft sei, würden die Menschen weniger achtsam im Umgang mit anderen Menschen agieren. Hygiene- und Schutzmassnahmen würden infolgedessen weniger beachtet werden, da sie die tatsächliche Schwere und Aggressivität dieser Pandemie nicht erkennen würden. Zur Frage, ob sich die Luftfahrtbranche nach Ende der Pandemie wieder auf ihr altes Niveau erholen könnte, zeigt sich Baker jedoch zuversichtlicher:

Ehrlich gesagt, ich denke, das wird sie. Aber es wird Zeit brauchen. Es wird nicht morgen oder übermorgen passieren, leider, wegen der steigenden Wellen der Infektion; einige Länder haben zweite Wellen, einige haben dritte Wellen, einige erwarten vierte Wellen. Sobald sich die Dinge beruhigt haben, werden die Menschen wieder reisen.

Akbar Al Baker, CEO von Qatar Airways

Fragen zu einer möglichen Premium Economy weist er dennoch weiterhin vehement ab. Nach der Meinung des Qatar-Airways-CEO würde sich der Aufschlag dafür nicht lohnen – sowohl für die Airlines als auch für die Passagiere. Emirates hingegen ist anderer Meinung hat zuletzt zugegeben, dass Investitionen in die neue Premium Economy schon deutlich früher hätten erfolgen müssen.

Fazit zu den Aussagen des Qatar-Airways-CEO

Qatar Airways hat in den vergangenen Monaten bereits viel Optimismus mit den Streckenplänen für diesen Sommer versprüht. Auch längerfristig rechnet der CEO von Qatar Airways mit der vollständigen Erholung der Luftverkehrsbranche, nimmt aber dafür auch Politik und Gesellschaft in die Pflicht. Vor allem einheitliche Einreisebestimmungen sowie ein generelles Bewusstsein über die Auswirkungen des Corona-Virus müssen trotz Impffortschritt weltweit implementiert werden. Zudem bezieht der Chef der Airline auch Stellung zur Partnerin British Airways und bezeichnet den britischen Flagcarrier als Billigfluggesellschaft.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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