Qatar Airways hat den Airbus A380 für mindestens ein Jahr aus dem eigenen Flugplan gestrichen. Somit entfällt auch die First Class für diesen Zeitraum komplett.
Wie das Portal Routes Online berichtet, taucht der bei den Airlines besonders in der letzten Zeit unbeliebt gewordene Superjumbo, für zumindest ein Jahr nicht mehr im Flugplan von Qatar Airways auf. Während der A380 sich bei Passagieren und Besatzungsmitgliedern einer grossen Beliebtheit erfreut, wird somit auch die First Class von Qatar Airways erst einmal aus dem Programm genommen. Denn die oberste Reiseklasse der Kataris befindet sich exklusiv an Bord es grössten Passagierflugzeuges der Welt.
Künftig Boeing 777 und A350 statt A380
Laut des Flugplans von Qatar Airways, taucht der A380 aktuell nicht mehr darin auf und das für etwa ein Jahr, beziehungsweise mindestens bis zum 14. Juni 2021. Stattdessen soll auf Routen – etwa Richtung Frankfurt, London und Paris – statt des Superjumbos, Boeing 777-300ER eingesetzt werden. Ans andere Ende der Welt, in die australischen Städte Sydney, Perth und Melbourne, soll dagegen der Airbus A350-1000 zum Einsatz kommen.
Bleibt natürlich die Frage, was aus der A380-Flotte der Kataris werden wird. Nach jetzigem Stand plant Qatar Airways zwar keine zeitnahe Ausflottung der Doppeldecker. Allerdings, so Airline Chef Akbar Al Baker, sollen die A380 bei Erreichen eines Alters von zehn Jahren schliesslich in Rente geschickt werden, sprich zwischen 2024 und 2028. Der jüngste Superjumbo stiess erst 2018 zur Flotte dazu.
Keine First Class mehr
Durch den Wegfall des bulligen Airbus für mindestens ein Jahr, entfällt in dieser Zeit entsprechend auch das gesamte First Class-Angebot des Oneworld-Mitglieds, da diese ausschliesslich an Bord des Doppeldeckers zu finden ist. Gleichzeitig plant die Fluggesellschaft sich jedoch nicht von der höchsten Reiseklasse zu verabschieden, im Gegenteil, tüftelt Qatar Airways sogar an einem ganz neuen Produkt, welches in einigen – aber nicht allen – neuen Boeing 777-9 verbaut werden soll. Daneben scheint im Übrigen auch das Schicksal der älteren Boeing 777 bereits besiegelt, zumindest wenn man den Worten Al Bakers Glauben mag.
Der Vierstrahler hatte es schon vor der Pandemie immer schwerer bei den betreibenden Fluggesellschaften. Qatar Airways mimte dabei bereits sehr früh, als das Flugzeug noch nahezu neu war, den strengen Kritiker. Schliesslich ist der A380 nur schwer zu füllen, aber auch nur dann erst profitabel. Überhaupt geht der Trend der letzten Jahre in Richtung der effizienteren, flexibleren und kleineren Zweistrahler, wie etwa dem Airbus A350 oder der Boeing 787. Die Corona-Krise markiert den nächsten Tiefpunkt für den Superjumbo und so verschwindet der Airbus nicht nur aus immer mehr Flotten der weltweiten Airlines, sondern das nun auch noch meist teils deutlich früher, als ursprünglich geplant.
Fazit zur Pause von Qatar Airways’ A380
Aktuell hat es der Airbus A380 besonders schwer, das dürfte vor allem Passagiere und Crew-Mitglieder traurig stimmen, geniesst der Superjumbo bei den Menschen an Bord doch einen guten Ruf. Wenngleich die einjährige Auszeit des A380 bei Qatar Airways überraschend kommen mag, so ist es das Vorgehen der Airline weniger. Schliesslich verstanden sich die Kataris quasi seit Bestehen des grössten Passagierflugzeuges als dessen grösste Kritiker. Ob der A380 nach dem Pausenjahr jedoch wirklich wieder zurückkehren wird, bleibt allerdings abzuwarten. Möglich ist zurzeit alles.