Auch in Österreich finden die Planungen zum Ersatz der Kurzstreckenflüge durch den Bahnverkehr Anklang – bereits 2028 sollen Kurzstreckenverbindungen an den Flughäfen Graz und Klagenfurt entfallen.

Mit dem Ziel, auch in Österreich den Emissionsausstoss massgeblich zu reduzieren, bestätigt die österreichische Regierung nun das Verbot von Kurzstreckenflügen, sofern es eine gute Alternative auf der Schiene gibt. Die Fertigstellung der Koralm- und Semmering-Basistunnel im Jahr 2028 soll das Vorhaben der Regierung ab diesem Zeitpunkt massgeblich unterstützen, wie aerotelegraph.com berichtet.

Verbot von Kurzstreckenflügen

Nachdem bereits Frankreich und Norwegen ähnliche Pläne zum Ersatz der Kurzstreckenflüge durch den Bahnverkehr angekündigt haben zieht nun auch Österreich nach. Nach neusten Regierungsbeschlüssen soll der Bahnverkehr bereits in den nächsten Jahren eine enorm wichtige Rolle als Alternative zu den Kurzstreckenflügen zählen. Spätestens nach Ende der Bauarbeiten der Koralm- und Semmering-Basistunnel im Jahr 2028 sollen die Planungen vollständig umgesetzt werden, da diese Tunnel einen enorm wichtigen Beitrag zu Österreichs Bahnstreckennetzausweitung leisten. Die Tunnel verbinden wichtige Destinationen entlang des Südbahnstreckennetzes und sollen auch in Zukunft als wichtige Verbindung zum Ersatz der Kurzstreckenflüge zählen.

Nachdem bisher nur Flüge zwischen Salzburg und Wien von dem Verbot der Kurzstreckenflüge betroffen waren, plant Österreich mit dem Ausbau der Südbahn dieses Verbot ebenfalls für Flüge zwischen Wien und Graz auszuweiten. Ebenfalls betroffen ist der Flughafen Klagenfurt. Damit soll das Ziel zu mehr Klimaneutralität und der Reduzierung der Emissionsausstösse auch in Österreich erreicht werden. Ziel wird es sein, Kurzstreckenflüge vollständig zu untersagen, sofern die Zieldestination auch innerhalb einer maximal dreistündigen Zugfahrt erreicht werden kann.

Weiterhin bereiten sich die österreichischen Bahnanbieter auf eine Ausweitung der Bahnkontingente vor. Die Bahngesellschaften gehen von einem enormen Nachfrageanstieg nach Bahnfahrten aus, sofern das Verbot der Kurzstreckenflüge vollständig in Kraft getreten ist. Geplant werden attraktive Streckenangebote, beispielsweise durch Airail-Züge, zwischen wichtigen Destinationen innerhalb Österreichs.

Austrian Airlines zeigt sich wenig begeistert

Nachdem auch Austrian Airlines als Folge der andauernden Reisebeschränkungen in einem wirtschaftlichen Corona-Tief verweilen musste, genehmigte die Regierung Corona-Hilfsgelder um die Wirtschaft der Airline erneut ankurbeln zu können. Das Hilfspaket umfasste rund 600 Millionen Euro und strikte Umweltauflagen, zu deren Einhaltung sich die Airline bereits vor einem guten Jahr verpflichtete.

Während die Umweltauflagen zu diesem Zeitpunkt lediglich ein Flugverbot der Kurzstrecke zwischen Salzburg und Wien beinhalten, soll dieses nun noch weiter ausgeweitet werden. Besonders der Wirtschaftskammer Steiermark stossen diese Verbote übel auf. Neben Sorgen um den Status der Flughäfen als internationales Drehkreuz wird ebenfalls befürchtet, das viele Pendler aus der Steiermark zukünftig vermehrt auf das Auto und weniger auf die Bahn zurückgreifen werden.

Fazit zu Österreichs Verbot von Kurzstreckenflügen

Ab 2028 sollen wichtige Verbindungen zwischen Inlandsdestinationen vollständig durch die Bahn ersetzt werden, sofern das Streckennetz bis dahin attraktiv ausgebaut ist. Im Hinblick auf den Umweltschutzgedanken ist das Vorhaben sicherlich ein erster guter Schritt in Richtung Emissionsreduzierung, jedoch nur dann, wenn das Bahnangebot ausreichend angenommen wird. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Nachfrageseite das Bahnangebot anstelle eines Fluges in Anspruch nimmt, oder ob nicht doch auf das Auto zurückgegriffen wird. Für welche Alternative würdet Ihr Euch entscheiden?

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