Nach Ansicht einer Lotsengewerkschaft droht im kommenden Sommer in Europa erneut ein Chaos wie im Sommer 2018, mit massiven Flugverspätungen und gestrandeten Reisenden.

Droht im kommenden Jahr erneut ein Chaos-Sommer wie im Jahr 2018, gespickt mit zahlreichen Verspätungen im Flugverkehr? Davon geht zumindest die Lotsengewerkschaft „Trade Union Eurocontrol Maastricht“ (TUEM) aus, sollten die Planungen nicht an bestimmte Umstände angepasst werden, wonach es derzeit nicht aussehe, wie aero.de berichtet. Einer dieser Umstände ist beispielsweise eine Systemumstellung bei den französischen Lotsen, was auch Auswirkungen auf den deutschen Luftraum haben wird.

„Massive Verspätungen zur Hauptreisezeit, gestrandete Reisende in ganz Europa“

Die Lotsengewerkschaft „Trade Union Eurocontrol Maastricht“ (kurz: TUEM) warnt für das kommende Jahr vor einem chaotischen Sommer, der ähnlich ausfallen könnte, wie der „Verspätungs-Sommer 2018“ – das erklärte TUEM-Chef Stefan Pille jüngst. Grund für die Befürchtungen seien demnach zu vorsichtige Planungen bei den Anbietern in der Flugsicherheit. Dazu erklärte Pille, dass die derzeitigen Verkehrsplanungs-Szenarien für Europas Luftraum „viel zu knapp kalkuliert“ seien und „deutlich hinter den Erwartungen vieler Reiseanbieter und Fluggesellschaften“ zurückbleiben würde. Wenn sich die Prognosen tatsächlich so bewahrheiten sollten, seien nach Ansicht der TUEM die Flugsicherungen in Europa nicht zur Genüge vorbereitet. „Die Folge wären massive Verspätungen zur Hauptreisezeit, gestrandete Reisende in ganz Europa und ein Abwürgen der dringend benötigten wirtschaftlichen Erholung“, warnt die Gewerkschaft.

Auch sei noch gar nicht klar, wann sich die Luftfahrt tatsächlich von der Corona-Krise erholen werde. TUEM-Chef Pille verweist denn auch auf die Prognosen von Eurocontrol, der europäischen Flugsicherungsorganisation, die für Anfang 2023 wieder mit so vielen Flugbewegungen wie vor der Krise rechnet. Und mit einer Erholung der Luftfahrt sei jedoch nicht vor Mitte 2024 zu rechnen, womit Eurocontrol eher vorsichtigere Vorhersagen trifft, als andere Branchenvertreter, wie etwa die Airlines selbst.

Besonders anfällig für Probleme im kommenden Jahr sei die Flugsicherung im niederländischen Maastricht, die sich unter anderem auch für den oberen Luftraum Deutschlands verantwortlich zeichnet. Da jedoch im Luftraum Frankreichs eine Systemumstellung geplant ist, muss Maastricht voraussichtlich mehr Flugverkehr lotsen. Das Problem: Dieser Umstand taucht in den bisherigen Planungen noch gar nicht auf.

Fazit zu den Warnungen der Lotsengewerkschaft

Sicherlich werden sich noch viele Reisende an den äusserst chaotischen Sommer im Jahr 2018 erinnern, mit teils massiven Verspätungen im Flugverkehr. Selbiges könnte nach Ansicht der Lotsengewerkschaft TUEM auch im kommenden zumeist sehr verkehrsreichen Sommer erneut drohen, wenn die Planungen nicht an gewisse Umstände angepasst würden. Dazu gehört allen voran wohl die Systemumstellung im französischen Luftraum. Nun bleibt nur zu hoffen, dass die Branche die Sorgen und Kritik ernst nimmt und entsprechend darauf reagiert.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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