Zwischen dem 12. und 24. Juni 2023 findet in Deutschland die NATO-Übung ‘Air Defender 23’ statt. Die multinationale Übung, an der 24 Nationen teilnehmen, könnte den Luftverkehr in Deutschland beeinträchtigen.

Normalerweise erregen Militärübungen medial wenig Aufmerksamkeit. Doch seit dem russischen Angriffskrieg stösst sowohl die Bundeswehr als auch die NATO immer häufiger auf mediales Interesse. Die Übung ‘Air Defender 23’ könnte womöglich Reisende stählerne Nerven abverlangen, sollte es aufgrund der NATO-Übung zu Einschränkungen im Luftverkehr kommen. Generalleutnant Gerhartz, 16. Inspekteur der Luftwaffe, stellte sich in Washington den Fragen einiger Medienvertreter, unter anderem den Fragen des NDRs. Diese Was bedeutet die NATO-Übung für uns Reisende und welche Einschränkungen könnten uns bevorstehen? Darüber berichten wir in diesem Artikel.

Drei Lufträume, keine Nachtflüge

Statt der Boeing 747 oder dem Airbus A380 berichten wir an dieser Stelle vom Eurofighter, dem Transportflugzeug A400M oder dem F-16 Falcon. Flugzeuge, die allesamt einen militärischen Hintergrund haben. Diese Flugzeugtypen, insbesondere derer unserer Bündnispartner, werden wir im Juni vielleicht über unseren Köpfen hinweg fliegen sehen. 

Unter dem Namen ‘Air Defender 23’ findet die grösste Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO statt. Zwischen dem 12. und 24. Juni trainieren 24 Nationen die gemeinsame Zusammenarbeit. Mehr 10’000 Soldaten und Soldatinnen sowie über 220 Flugzeuge nehmen an der Übung, die per se in drei grossen Lufträumen stattfinden wird, teil. Die drei grossen Lufträume erstrecken sich zum einen über die Nord- und Ostsee, zum anderen über Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Berlin, Sachsen und Thüringen. Im Westen erstreckt sich ein Luftraum über das Saarland, südlich an Frankfurt vorbei in Richtung München. Die drei Lufträume sollen in einem rotierenden System genutzt werden, sodass keiner der Lufträume für einen längeren Zeitraum mit Beeinträchtigungen rechnen muss. Eine zeitgleiche Nutzung der Lufträume findet indes nicht statt. Generalleutnant Gerhartz verspricht, dass keine Nachtflüge stattfinden sollen. 

Air Defender 23
Quelle: ndr.de

Ein Gros der Flüge sollen jedoch über der Nord- und Ostsee stattfinden – in einem Gebiet, in dem die deutsche Luftwaffe auch abseits von grossangelegten NATO-Übungen übt. Mit erheblichen Einschränkungen, wie medial berichtet wird, sind nicht zu rechnen, so Generalleutnant Gerhartz. Mit Luftraumsperrungen sind jedoch zu rechnen. Ein genauer Blick auf die Lufträume lässt jedoch bereits erahnen, dass Flugzeuge, je nach Flugrichtung, Umwege fliegen müssen, um Flughäfen wie Berlin-Brandenburg, Frankfurt, Hamburg oder München zu erreichen. Mit Verspätungen sind also zu rechnen; Flugausfälle sollten jedoch nicht auf der Tagesordnung stehen. Die Übung findet vor der Ferienzeit statt, sodass der grosse Ansturm auf die Flughäfen zum Zeitpunkt der Übungen nicht zu erwarten ist. Die deutsche Flugsicherung, kurz DFS, rechnet jedoch mit grösseren Beeinträchtigungen und warnt vor verlängerten Flugwegen und erheblichen Verspätungen. 

Fazit zu den Auswirkungen der NATO-Grossübung ‘Air Defender 23’

Worte wie ‘Bündnisverteidigun'” oder ‘Bündnisfall’ sind spätestens seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine deutschlandweit und über die Grenzen hinaus in aller Munde. Dass man sich bei einer Militärübung Gedanken um den zivilen Luftverkehr machen muss, ist höchstwahrscheinlich den wenigsten Lesern und Leserinnen vorab bewusst gewesen. Meiner Meinung nach besitzt diese Übung definitiv eine Daseinsberechtigung – gleichwohl hoffe ich, dass sich die Auswirkungen auf die zivile Luftfahrt in Grenzen halten. 

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