Künftig bequem im Schlaf nach Schweden – gefördert mit Millionen vom Bund. Und vielleicht bald direkt nach London: Die SBB plant neue internationale Zugverbindungen.

Die Schweiz will ihre internationalen Bahnverbindungen ausbauen und investiert dafür Millionen. Laut Travelnews soll ab Frühjahr 2026 ein neuer Nachtzug nach Schweden verkehren. Ausserdem teilte der Bundesrat in einer Medienmitteilung mit, dass gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich eine direkte Tagesverbindung nach London geprüft wird.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nachtzug von Basel nach Malmö ab Frühjahr 2026 geplant
  • Verbindung führt über Deutschland und Dänemark mit Halt in Kopenhagen
  • Die Schweiz und das Vereinigte Königreich prüfen Direktzugverbindung nach London

Schweiz und Vereinigtes Königreich prüfen Direktverbindung nach London

Die Schweiz arbeitet laufend daran, ihr Bahnnetz auszubauen – auch im Bereich der internationalen Fernverbindungen. London steht dabei auch schon länger in der Planung. Ein neuer Schritt in diese Richtung ist nun gemacht: Am 8. Mai 2025 haben die Schweiz und das Vereinigte Königreich in London eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel ist eine direkte Zugverbindung zwischen der Schweiz und London.

Das London Eye
Ziel: Direktverbindung zwischen der Schweiz und London

Bundesrat Albert Rösti und die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander wollen den grenzüberschreitenden Bahnverkehr stärken. Die geplante Direktverbindung soll das Reisen erleichtern und eine klimafreundliche Alternative zum Flug bieten. Weil Grossbritannien nicht Mitglied des Schengen-Raums ist, braucht es Passagierkontrollen an beiden Endpunkten – und damit spezielle Terminals an den Bahnhöfen. Albert Rösti und Heidi Alexander besichtigten dazu das Eurostar-Terminal in London-St. Pancras. Für die Umsetzung braucht es zudem ein Abkommen zwischen der Schweiz, Frankreich und dem Vereinigten Königreich. Albert Rösti will dem Bundesrat dazu im kommenden Jahr einen Entscheid vorschlagen.

London UK
Der grenzüberschreitende Bahnverkehr soll gestärkt werden

Noch steht kein Startdatum fest, doch beide Länder wollen nun enger zusammenarbeiten, um das Projekt voranzutreiben.

Nachtzugverbindung von der Schweiz nach Malmö geplant

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und die deutsche Tochter des privaten amerikanischen Bahnunternehmens Railroad Development Corporation (RDC) arbeiten gemeinsam an dieser Strecke, die über Deutschland und Dänemark führt und einen Halt in Kopenhagen vorsieht. Mit insgesamt sechs Verbindungen pro Woche, je drei in jede Richtung, und einer geschätzten Fahrzeit von 13 bis 14 Stunden bietet die Verbindung eine komfortable und umweltfreundliche Alternative zum Flugzeug, so berichtet das RND. Die Nachfrage nach grenzüberschreitenden Nachtzügen ist hoch, und dieses Projekt soll sowohl Touristen als auch Geschäftsreisenden zugutekommen.

SBB Bahnhof Basel
Neuer Nachtzug zwischen Basel und Malmö ab 2026

Der Bund unterstützt das Vorhaben im Rahmen des CO2-Gesetzes mit Finanzhilfen, um internationale Bahnverbindungen als Alternative zum Fliegen zu fördern, wie aboutTravel berichtet. Ursprünglich waren dafür 30 Millionen Franken pro Jahr für sechs Jahre vorgesehen, das Budget wurde jedoch aus Spargründen auf 10 Millionen Franken reduziert.

Insgesamt stehen damit 60 Millionen Franken bereit, von denen rund 47 Millionen Franken in die neue Verbindung nach Malmö fliessen sollen. Dies entspricht einer Subvention von etwa 30’000 Franken pro Bahnfahrt, um Betriebskosten, Energie, Personal und Rollmaterial zu decken.

Malmoe, Schweden
Geschätzte Fahrtzeit von 13 bis 14 Stunden

Derzeit stehen noch behördliche Genehmigungen aus den beteiligten Ländern sowie die endgültige Finanzierung aus. Sollten diese Hürden überwunden werden und das Parlament im Dezember endgültig zustimmen, könnten Fahrpläne und Buchungsmöglichkeiten Ende 2025 veröffentlicht werden. Die neue Verbindung wäre die erste direkte Nachtzugverbindung zwischen der Schweiz und Schweden seit über einem Jahrzehnt.

Autor

Priska zieht es immer wieder in die Ferne – sei es ein kurzer Städtetrip oder eine ausgedehnte Reise mit Konzerttickets im Gepäck. Unterwegs sammelt sie Eindrücke, Geschichten und Lieblingsorte. Ihr Studium in Tourismusmanagement bringt sie dem Ziel näher, das Reisen auch beruflich zum Mittelpunkt zu machen. Gleichzeitig verliert sie nie den Blick fürs Praktische: Sie kennt sich mit Schweizer Finanzprodukten aus und sorgt dafür, dass sie auch auf Reisen gut fährt – ganz ohne unnötige Gebühren.

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