Die SBB baut das Angebot ins Ausland weiter aus. Auch das Angebot an Nachtzügen nimmt in den kommenden Wochen weiter zu.

Bereits Ende Juni ist das Reisen in den Nachtzügen innerhalb Europas wieder möglich. Schrittweise nehmen immer mehr Bahngesellschaften den internationalen Betrieb auf. In diesem Artikel möchten wir Euch das Angebot der Nachtzüge vorstellen.

Internationale Verbindungen nach Deutschland, Kroatien, Österreich und Tschechien

Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Angebot an Nachtzügen vollständig eingestellt. Doch das könnte sich noch Ende diesen Monat ändern. Am 27. Juni 2020 wird der erste Nightjet nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Aussetzen des Fahrbetriebs von Zürich nach Hamburg und Berlin rollen. Die Verbindungen nach Wien, Graz und Prag folgen am 29. Juni 2020. Am selben Tag wird die Verbindung von Zürich nach Zagreb wieder aufgenommen.

Damit der Nachtzug als sichere Reisevariante vorweg gehen kann, ist die Buchung als Einzelbelegung aller drei Komfortkategorien Schlafwagen, Liegewagen und Sitzwagen als exklusives Abteil möglich. Das ermöglicht das Reisen einer Einzelperson, eines Paares oder einer Familie und Freunden ohne fremde Mitreisende.

Attraktive Ticketpreise

Zwar benötigt ein (Nacht)-Zug vergleichsweise mehr Zeit als ein Flugzeug, allerdings könnt Ihr sehr entspannt und in einem Bett durch Europa reisen. Einsteigen, schlafen und in einer anderen Stadt aufwachen. Zudem kostet die Bahn nicht unbedingt mehr als ein Flugticket für einen inneneuropäischen Flug. Alle Tarife findet Ihr hier im Überblick:

Preise NightJet
Quelle: ÖBB

Der Ticket im Schlafwagen der NightJets beginnen bei 136,90 Euro beziehungsweise 149 Franken für ein eigenes Abteil. Bucht Ihr zu Zweit ein 2-Bett-Abteil kostet dieses Ticket 189 Franken und werden alle drei Betten genutzt, beläuft sich der Ticketpreis auf lediglich 218 Franken.

Neue Strecken und neue Züge bereits geplant

Das bestehende Angebot könnte in der Zukunft sogar weiter wachsen. Das ist vor allem den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zu verdanken. Derzeit investiert die ÖBB über 230 Millionen Euro, umgerechnet also 245 Millionen Franken, in 13 neue NightJet-Kompositionen mit je zwei Schlafwagen mit 2-Bettabteilen die mit Dusche und WC ausgestattet sind, 3 Liegewagen mit neuartigen Einzelabteilen sowie Mini-Suites für zwei Personen, die viel Privatsphäre bieten. Zudem gibt es neuartige 4-Bett Liegeabteile für Familien mit einer zusätzlichen Kinderliege und zwei Sitzwagen. Aktuell rechnet man mit einer Inbetriebnahme für das Jahr 2021. Aufgrund der gültigen Brandschutzmassnahmen sollen die neuartigen Züge auf den Strecken nach Italien zum Einsatz kommen.

NightJet ÖBB
Quelle: ÖBB

Damit würden neue Kapazitäten für neuartige und interessante Verbindung wie beispielsweise Amsterdam, Barcelona, Dresden, Prag, Kopenhagen oder Rom frei werden. Darüber hinaus tut sich mit dem Sylt-Alpen-Express eine neue internationale Nachtzugverbindung auf. Auf dieser Strecke verbindet die Bahn Sylt mit dem wunderschönen Salzburg. Besonders dabei ist, dass jeweils ein Abteil zum Festpreis ungeachtet der Personenzahl gebucht werden kann.

Vorteile der Nachtzüge nach und während der Coronavirus

Im Zusammenhang mit der anhaltenden Corona-Pandemie aber gleichzeitiger Lockerungen der Reisebestimmungen könnt Ihr im Schwerpunkt wieder innerhalb Europas sowohl per Flugzeug als auch mit dem (Nacht)-Zug reisen. Doch welche Vorteile hat der Nachtzug, wenn er doch zeitlich deutlich mehr in Anspruch nimmt?

Wenngleich Euch das Flugzeug zeitlich am schnellsten innerhalb Europas von A nach B bringt, sorgen Sicherheitsvorkehrungen und Hygienemassnahmen für einen erheblichen Zeitverlust. Aufgrund von Gesundheitskontrollen verlangsamten Boardingverfahren benötigt Ihr bereits deutlich mehr Zeit als vor der Corona-Pandemie. Zudem ist absehbar, dass der Flugverkehr mittelfristig nicht auf das vorherige Niveau in Puncto des Streckennetzes, den Frequenzen, die Grösse der Flugzeuge und folglich der Kapazitäten zurückkehren wird. In absehbarer Zeit erwarte ich einen Anstieg der Ticketpreise.

Zudem nehmen immer mehr Regierungen den Umweltschutz ernst. Etwaige Staatskredite, wie beispielsweise bei Air France, werden an Bedingungen geknüpft, die der Umwelt dienen. Geht es nach der Regierung Frankreichs, darf Air France zukünftig keine reinen Inlandsflüge mehr verkaufen, sofern das Ziel auch in 2,5 Stunden mit dem Zug erreichbar ist. Lediglich Passagiere die einen Inlandsflug als Zubringerflug für einen internationalen Flug nutzen dürfen einen solchen Inlandsflug durchführen.

Fazit zum erweiterten Nachtzug-Angebot und zur Perspektive der Nachtzüge

Die Schweiz ist mit ihrer geographischen Lage in Europa, der hohen Reisebereitschaft seiner Einwohner gepaart mit einer hohen Bereitschaft für Qualitätsangebote entsprechende Preise zu bezahlen, das beste Beispiel dafür, den Mittelstreckenverkehr für Reisezeiten mit dem Nachtzug von zehn bis 14 Stunden einzuführen und stetig auszubauen. Fakt ist, dass nicht nur Schweizer die Nachtzug-Verbindungen nutzen, sondern auch für Schweiz-Touristen anderer Nationen. Eine perfekte Win-Win-Situation für die Schweiz und alle Einwohner anderer europäischer Nationen.

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