Die Kreuzfahrtgesellschaft MSC taucht in der ITA-Geschichte nach einer Anfrage der italienischen Ministerpräsidentin wieder auf.
Nachdem sich die Reederei MSC im November letzten Jahres noch von einer Beteiligung bei ITA Airways distanziert hatte, kommt die Kreuzfahrtgesellschaft erneut als potenzieller Investor für ITA Airways infrage. Das ergab sich aus Bemühungen seitens der Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, wie airliners berichtet. Dies könnte auch für die Lufthansa Group von Vorteil sein.
MSC-Besitzer bestätigt weiteres Interesse an ITA Airways
Gemeinsam mit der deutschen Lufthansa hatte MSC bereits im Vorfeld Interesse an der ITA-Übernahme bekundet. Ende Oktober 2022 verlor MSC allerdings langsam das Interesse und im Mai war es offiziell, dass Lufthansa alleine eine Minderheitsbeteiligung an ITA Airways erwerben kann. Eine konkrete Anfrage von der italienischen Regierung sei jetzt jedoch der Grund dafür, dass die Reederei MSC sich wieder an ITA beteiligen wollen könnte.
Melonis Vorstoss entspringt dem Eingeständnis, einen Fehler begangen zu haben, als er sich ganz auf Lufthansa verliess […] und der Sorge um die marginale Rolle, die der deutsche Plan für ITA vorsieht.
Zeitungsausschnitt Milano Finanza
Daraufhin bestätigte Gianluigi Aponte – der Eigentümer von MSC Cruises –, dass er weiterhin dazu bereit sei, Lufthansa bei der ITA Airways Beteiligung an der Seite von MSC zu haben.
Die italienische Zeitung “Milano Finanza” hatte zuvor bereits darüber berichtet, dass das ursprüngliche Angebot von MSC und Lufthansa den Kauf von Anteilen über insgesamt 80 Prozent an ITA für 750 Millionen Euro vorsah. Davon plante die Kreuzfahrtgesellschaft 60 Prozent zu übernehmen. Daraus wurde jedoch nichts.
Nach langem Hin und Her sind so gut wie alle Wegpunkte für die ITA Airways Übernahme gesetzt. Lufthansa will 41 Prozent an ITA Airways übernehmen. Ab 2025 kann dann laut verhandelten Bedingungen den Anteil auf insgesamt 90 Prozent ausbauen.
Noch braucht Lufthansa allerdings grünes Licht aus Brüssel. Bisher ist hier nicht bekannt, dass es zu grösseren Problemen kommen könnte. Im Frankfurter Aviation Center hofft man, dass bis Jahresende ein Bescheid der EU-Kommission vorliegt. Sollte MSC nun doch noch mit Lufthansa kooperieren, könnte das sicherlich von Vorteil für die Fluggesellschaft sein.
Der Erwerb der Minderheitsbeteiligung steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden, insbesondere der europäischen Wettbewerbsbehörde.
Sprecher der Lufthansa
Fazit zur Interesse von MSC an ITA Airways
Schon zuvor war die Lufthansa gemeinsam mit MSC Favorit im Rennen um die ITA-Übernahme. Ursprünglich hatte MSC mit Lufthansa ein Angebot abgegeben, aber die italienische Regierung entschied sich später dagegen. Nun zeigt die Kreuzfahrtgesellschaft MSC erneut Interesse als potenzieller Investor für ITA Airways auf, nachdem die Ministerpräsidentin Giorgi Meloni MSC um Unterstützung gebeten hatte. MSC-Eigentümer Gianluigi Aponte bekundet, dass eine Kooperation mit Lufthansa, um mögliche Synergien zu nutzen, nicht ausgeschlossen sei und signalisiert seine Bereitschaft. Dies könnte nicht nur für Lufthansa, sondern auch für die Reederei vorteilhaft sein, da beide Parteien Konsolidierungskosten vermeiden könnten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die laufenden Verhandlungen entwickeln werden.