Die Sommermonate stehen vor der Tür und für die meisten Fluggesellschaften bedeutet das ein hohes Passagieraufkommen. Doch viele Airlines können diesmal nicht alle Maschinen wie geplant einsetzen.

Aktuell haben viele Airlines mit Triebwerkproblemen zu tun, vor allem bei den Kurz- und Mittelstreckenjets der Baureihen Airbus A220 und Airbus A320neo. Lufthansa musste deshalb schon drei ihrer Airbus A320neo grounden. Doch nicht nur der Kranich ist betroffen, auch andere Fluggesellschaften mussten einige ihrer Maschinen aus dem Betrieb nehmen, so wie etwa die indische Airline Go First. Laut SZ fehlten der Airline in den vergangenen drei Jahren 17’244 Einsatztage mit ihren Airbus A320neo Flugzeuge. 

Motorenchaos in der Luftbranche 

Airlines weltweit beklagen sich momentan, denn anstatt Umsatz zu machen, müssen viele ihrer Maschinen am Boden bleiben, insbesondere die Airbus A320neo sowie die A220 Flugzeuge. Hintergrund sind Probleme an den Triebwerken, die dafür sorgen, dass die Maschinen nicht mehr einsatzfähig sind. So hat die indische Airline Go First am Dienstag ihren Flugbetrieb komplett eingestellt. Schuldig soll der US-amerikanische Triebwerkshersteller Pratt und Whitney sein, der unter anderem einer von zwei Motorenlieferanten für die A320neo-Baureihe ist. Die Motoren haben als erste ihrer Klasse ein Getriebe, wodurch die Drehzahl des grossen Rotors optimiert wird. Zudem liegt der Treibstoffverbrauch bis zu 20 Prozent unter dem älterer Triebwerke. Nun soll sich aber herausgestellt haben, dass der Hersteller den technischen Fokus zu sehr auf dem Getriebe hatte und zu wenig auf andere Triebwerkskomponente. So habe man auch die komplexen Hightech-Geräte zu wenig unter den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen getestet. 

Airbus A320neo

Die Triebwerke von Airlines, die in feuchtheissen Klimagebieten unterwegs sind, erreichen daher schneller ihr Limit. Aber auch Maschinen, die im europäischen Luftraum fliegen, müssen sich nun mit denselben Problemen geschlagen geben. Lufthansa-Tochter Swiss musste deshalb neun ihrer A220 Maschinen am Boden lassen. Hawaiian kann fünf A321neo Flugzeuge und Indi-Go sogar 40 Maschinen nicht einsetzen. 

Wir sehen mehr Probleme bei den Triebwerken als zuvor.

Guillaume Faury, Airbus-Chef 

Schadenersatzforderungen

Ungünstig ist diese Situation allemal, denn die Nachfrage nach Flügen ist in der Sommersaison besonders hoch. Da aber Ersatzteile, teils auch Chips für die Steuerung der Triebwerke sowie Schmiedeteile fehlen, müssen Airlines wohl noch eine ganze Weile auf ihre Flugzeuge verzichten. Zwar schaffe es Pratt und Whitney pünktlich an die Endmontaglinien des Flugzeugbauers zu liefern, dennoch seien viele ausgelieferte Flugzeuge nicht einsatzfähig. Der Airbus-Chef betonte sogar, dass die Probleme bis mindestens Ende 2023 fortbestehen könnten. 

Der US-Hersteller soll nun Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe zahlen. Go First will so einen Ausgleich von mehr als 900 Millionen US-Dollar erhalten. Auch für Airbus könnte es nun kritisch werden, denn der Flugzeugbauer hatte die eigenen Lieferziele gestreckt und Auslieferungen verzögert. John Plueger, Chef des US-amerikanischen Leasingspezialisten Air Lease Corporation (ALC), erwarte deshalb ebenfalls Entschädigungen. Hierzulande ist die Stimmung bei Carsten Spohr, CEO von Lufthansa, noch relativ entspannt. Fehlende Maschinen würden nämlich dafür sorgen, dass keine Überkapazitäten entstünden und Ticketpreise teurer würden. 

Fazit zum Mangel an Triebwerken

Viele Airlines können aktuell Maschinen des Typs A320neo oder A220 wegen Triebwerksproblemen nicht einsetzen. Der US-Hersteller Pratt und Whitney soll wohl Schuld sein. Der Hersteller habe den technischen Fokus zu sehr auf dem Getriebe und zu wenig auf andere Triebwerkskomponenten gehabt. Laut Airbus-Chef könnten die Probleme sogar noch bis zum Ende des Jahres anhalten. 

Autorin

Ihre Reiselust begann bereits in jungem Alter, wo sie sich immer sehr auf die Ferien gefreut hat. Egal, ob Städtetrips, Ferien am Meer oder auf den Bergen – Acelya ist für jedes Abenteuer bereit. Mit ihrer Neugierde und ihrer grossen Leidenschaft zum Schreiben, entschied sie sich für ein Publizistikstudium. Bei reisetopia kann sie ihre Lust für Reisen und das Schreiben perfekt miteinander verbinden.

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