Die Lufthansa will mit ihren Tochterfluggesellschaften künftig Prozesse zentralisieren. Eine einheitliche IT soll dabei helfen.
Die Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe sollen in Zukunft zentraler von den Drehkreuzen des Kranichs gelenkt werden, wie aero berichtet. Besonders eine einheitliche IT soll dafür sorgen, Prozesse gebündelter steuern zu können. Auf lange Sicht will sich die Lufthansa durch eine geänderte Strategie besser auf Krisen vorbereiten.
Zentrales Eingreifen in Krisen
Das hohe Flugaufkommen der Lufthansa Group muss strategisch gut geplant sein und kann durch höhere Gewalt immer wieder aufs Spiel gesetzt werden. Da der Kranich immer weiter auf Interkontstrecken setzt, bekommen Drehkreuze eine zunehmende Bedeutung. Nun plant die Lufthansa-Spitze, sich mehr für Zentralität im Konzern einzusetzen und dadurch besser auf Krisen oder Wetterbedingungen reagieren zu können. Eine einheitliche IT der Tochterfluggesellschaften könnte ein erster Schritt sein, auf technischer Ebene mehr Einheit zu schaffen.
Wir haben in vielen Ecken im Drehkreuzsystem in Frankfurt und München Komplexitäten, die wir reduzieren müssen. Wir müssen das Zusammenspiel der Lufthansa-Gesellschaften in Frankfurt und München, demnächst fünf Airlines, standardisieren und eine gleiche IT einführen.
Jens Ritter, Lufthansa Bereichsvorstand
Eine Steuerungs-Zentrale der Lufthansa befindet sich am Frankfurter Drehkreuz neben dem Terminal 1. Im sogenannten Integrated Operation Control Center laufen die Fäden des Flugverkehrs zusammen. Von hier aus kann in Notfällen auch eingegriffen werden. Die Konsequenzen bei extremen Wetterbedingungen, wie Mitte Januar, werden hier entschieden. Spätestens 16 bis 18 Stunden vor dem geplanten Abflug muss die Airline mit einer Entscheidung reagieren, damit die Auswirkungen auch für Langstreckenflüge greifen können.
Wir sind eine Drehkreuzairline. Für 60 Prozent unserer Passagiere endet die Reise nicht hier in Frankfurt.
Karl Brandes, Lufthansa-Betriebsvorstand
Die Planung und die Prozesse der einzelnen Airlines sollen zukünftig enger aufeinander abgestimmt werden. Doch für das laufende Jahr muss die Lufthansa erst einmal einige Einbussen hinnehmen. Fehlende Kapazitäten und Lieferengpässe sorgen für Abstriche im Flugplan 2024. Unvorhergesehene Triebwerksüberholungen des Airbus A320neo führen zusätzlich zu Strecken-Annullierungen in Europa.
Fazit zur Drehkreuz-Strategie der Lufthansa
Die Lufthansa will in Zukunft ihre Tochterfluggesellschaften zentraler verwalten und sich so krisenresistenter positionieren. Um in diesen Situationen besser eingreifen zu können, erwägt Lufthansa Zentralisierungs-Strategien. Eine einheitliche IT könnte ein erster Schritt dahin sein. Es bleibt abzuwarten, inwiefern diese Strategie umgesetzt wird.