Eine Reduktion der Lärmbelastung für den Flughafen Zürich ein wichtiges Vorhaben, welches in Zusammenarbeit mit mehreren Forschungsinstitutionen angegangen wird. Das neue Assistenzsystem LNAS, welcher Piloten die optimalen Zeitpunkte für das Setzen der Landeklappen und das Ausfahren des Fahrwerks zeigt, wird vom 9. bis 13. September am Flughafen Zürich getestet. Was es damit genau auf sich hat, erfahrt Ihr hier!

70 Anflüge mit 25 Piloten

Da der Anflug und die Landung mitunter durch die starke Abhängigkeit vom Wetter zu den komplexesten Phasen des Fliegens gehört, existieren zahlreiche Pilotenassistenzsysteme. Das aktuellste ist hierbei das vom DLR entwickelte Low Noise Augmentation System, kurz LNAS. Dieses wird nun in Zusammenarbeit mit der Swiss SkyLab Foundation und der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa an Bord des DLR-Forschungsflugzeugs A320 ATRA (Advanced Technology Research Aircraft) im Anflug auf den Flughafen Zürich getestet. Um eine möglichst gute Aussage über die Effizienz des Programms zu machen, finden in einem Zeitraum von vier Tagen 70 Landungen auf der Nordpiste statt. Obwohl aus Sicherheitsgründen jedes Mal ein DLR-Pilot mit im Cockpit des Forschungsflugzeuges sitzt, sollen die 25 Airline-Piloten den Anflug ausüben, um eine Aussage über die Handhabung und Einfachheit des Systems zu machen.

DLR ATRA Zurich
Das Forschungsflugzeug A320 ATRA landet vom 9. bis 13. September 70 Mal in Zürich. Quelle: DLR

Von der Auswertung bis zur kommerziellen Nutzung

Und wann werden wir Reisende möglichst leise an unserem Ziel ankommen? Zuerst müssen die Daten des Experimentes, welche durch sieben Lärmmess-Stationen und LNAS entlang der Anflugachse aufgezeichnet wurden, ausgewertet werden. Diese fliessen in das von der Empa entwickelte Lärmsimulationsprogramm sonAIR, welche die gemessenen Lautstärken mit Datenpunkten wie zum Beispiel Windstärke und Fluggewicht in Einklang bringt. Dieser Prozess ist hochkomplex und zeitaufwändig: Erst im Früjahr 2020 werden die Ergebnisse des Versuchs erwartet. Mittelfristig gesehen soll LNAS in regulären Linienflugzeugen eingesetzt werden und schon bald auf Instrumenten wie dem Flight Bag in Cockpits zu sehen sein.

Fazit zu den Versuchen am Flughafen Zürich

Inwiefern der reguläre Flugverkehr unter dem sowieso schon mit Kapazitätsengpässen kämpfenden Flughafen leidet, ist bis jetzt unklar. Auch die zusätzliche CO2-Belastung durch die Versuche ist nicht unerheblich. Vor allem in der Forschung und Entwicklung sollte jedoch der langfristige Nutzen betrachtet werden, welcher bei einer sorgfältigen Auswertung der 70 Testanflüge sicherlich gegeben sein wird. Vor allem zeigt das Engagement des Flughafens Zürich dessen Bereitwilligkeit, zu Gunsten der Bevölkerung aber auch der Umwelt gegen die Lärmbelastung vorzugehen.

Autorin

Es gibt wenige Reisen, die zu verrückt für Alexa sind. Ferien in Tokyo? Gerne, aber nur mit Zwischenstop in New York und Singapur! Als Studentin bringt sie Erfahrungen von Trips zwischen zwei Vorlesungen und dem Lernen in der Business Class mit. Aber schon vor dem Matura hat sie fleissig Meilen und Punkte bei verschiedenen Airlines gesammelt, denn damit kann man schliesslich nie zu früh anfangen.

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