Wie viele andere Fluggesellschaften auch befindet sich die Airline KLM aufgrund des drastischen Nachfragerückgangs in einer prekären Situation. Die Airline sieht keine schnelle Erholung und somit kein Überleben ohne weitere finanzielle Mittel.

In ganz Europa werden die Auflagen in den Ländern wieder strenger. Die Regierungen kündigen immer weitere Einreisebeschränkungen an, und die Fluggesellschaften sind gezwungen, ihren Flugbetrieb wieder einzuschränken. Kürzlich wies KLM-CEO Pieter Elbers auf dem World Virtual Aviation Festival darauf hin, dass die Luftfahrtindustrie noch lange nicht wieder auf den Beinen ist. Ihm zufolge befindet sich KLM trotz der Milliarden Euro, die die Fluggesellschaft an staatlichen Darlehen erhalten hat, noch immer im “Überlebensmodus”, wie aero.de berichtet.

Sinkende Nachfrage bei der Fluggesellschaft

Die Geschäftsführer der Fluggesellschaften sind zunehmend besorgt. Während die Wiederaufnahme des Flugbetriebs im Frühsommer planmässig zu verlaufen schien, scheint sich das Blatt aufgrund der immer strengeren Einreisebeschränkungen zu wenden.

Pieter Elbers, der Vorstandsvorsitzende der KLM, rechnet mit weiteren Konkursen von Fluggesellschaften, da sich die Nachfrage nach Reisen rückläufig entwickelt.

Die Erholung verlief im August gut, aber seit Mitte August geht die Erholung durch unsere Kunden, denen auf Reisen nicht genügend Stabilität und Planungskapazität zur Verfügung steht, wieder zurück.

KLM-CEO, Pieter Elbers

Der neue drastische Nachfragerückgang ist daher der Grund dafür, dass sich KLM bald wieder “im Überlebensmodus” befinden könnte. Die niederländische Fluggesellschaft wird daher zusätzliche Finanzmittel benötigen, um die Krise zu überstehen, die nach Ansicht des CEO weitere zwölf bis achtzehn Monate dauern wird. Diese Behauptung folgt auf jüngste Äusserungen von Benjamin Smith, dem Vorstandsvorsitzenden der Gruppe Air France-KLM, der daran erinnerte, dass die staatliche Beihilfe, die die Gruppe erhalten hat, nur für die nächsten 12 Monate ausreichen wird, da der Flugverkehr am Ende der Sommerferien zurückgegangen ist.

KLM kritisiert Frankreichs Ökosteuer

Pieter Elbers, der sich den zahlreichen Akteuren anschloss, die die von den verschiedenen europäischen Regierungen geplanten Ökosteuern kritisiert haben, brachte sein Unverständnis über die jüngsten Vorschläge zur Einführung einer Umweltsteuer auf alle Flüge von Frankreich aus zum Ausdruck.

Es ist widersprüchlich, dass einerseits die europäischen Regierungen ihre Fluggesellschaften mit Milliarden Franken unterstützen wollen und dass andererseits die Europäische Kommission zusätzliche Steuern in Milliardenhöhe fordern will.

KLM-CEO, Pieter Elbers

In Frankreich hingegen hat die Regierung angesichts der vielen Stimmen, die sich erhoben haben, den Gesetzentwurf trotz des Drucks der neuen Umweltministerin Barbara Pompili auf Eis gelegt.

Fazit zum Überlebensmodus der KLM

Die KLM bildet da keine Ausnahme. Die niederländische Fluggesellschaft erwartet eine weitere schwierige Phase aufgrund der aktuellen zweiten Welle der Corona-Krise im Luftverkehr in Europa. Es bleibt abzuwarten, ob die verschiedenen von der IATA befürworteten Massnahmen, wie z.B. Corona-Schnelltests am Flughafen, es der Luftfahrtindustrie ermöglichen werden, schneller wieder auf die Beine zu kommen, als der CEO der KLM erwartet.

Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.